Mitmachen statt abhängen

Unterstützung für Jugendliche: Mit pädagogischen Fachkräften in sechs Gebieten der Verbandsgemeinde Konz will das Jugendnetzwerk die Arbeit vor Ort begleiten. Außerdem ist die Erweiterung der mobilen Jugendarbeit geplant.

 Momentaufnahme aus dem Trierer Don-Bosco-Mobil: Für das Jugendnetzwerk Konz wäre ein solches Mobil ein Glücksfall. TV-Foto: Archiv/Klaus D. Jaspers

Momentaufnahme aus dem Trierer Don-Bosco-Mobil: Für das Jugendnetzwerk Konz wäre ein solches Mobil ein Glücksfall. TV-Foto: Archiv/Klaus D. Jaspers

Konz. Sie treffen sich auf dem Marktplatz, hängen im Park ab, nicht selten fallen Jugendliche auch durch Pöbeleien, Vandalismus und Gegröle auf. In vielen Gemeinden der VG Konz häufen sich die Beschwerden. Die Gründe für ein solches Verhalten sind vielfältig. Ärger in der Schule, im Elternhaus oder einfach nur Langeweile sind oft die Ursachen.

An diesem Punkt will nun das Jugendnetzwerk Konz verstärkt ansetzen. Dietmar Grundheber, pädagogischer Leiter des Jugendnetzwerks Konz, sieht noch viel Potenzial in der Jugendarbeit in der Stadt und in der Verbandsgemeinde. Um den Jungen und Mädchen Anreize für weitere Freizeit-Aktivitäten zu geben, hat der Verein das "Team Jugend" gegründet. Es besteht derzeit aus drei, nach den Sommerferien aus sechs Fachkräften, meist Pädagogik-Studenten. Jede von ihnen betreut ein Gebiet. In Konz-Roscheid, Könen und Kanzem läuft das Projekt bereits, Ober emmel und Tälchen sowie Nittel und Temmels folgen im Sommer. Die Finanzierung teilen sich der Kreis Trier-Saarburg sowie die Stadt oder Ortsgemeinde und die Verbandsgemeinde Konz.

"Der Schwerpunkt liegt bei den Jugendlichen bis 16 Jahren", sagt Grundheber. Dabei gehe es nicht darum, den Jugendlichen einfach nur ein Programm anzubieten, das sie nur noch wahrnehmen müssen, oder gar die mitunter bestehende Jugendarbeit zu ersetzen. "Wir wollen die Arbeit vor Ort qualifizieren und unterstützen", sagt Grundheber. Tipps für Jugendliche und betreuende Eltern stehen im Zentrum.

Das Ziel sei es auch, die Jugendlichen an ihre Heimat zu binden. "Vieles wird ausgelagert." Schule, Party, Freunde befänden sich oft außerhalb des eigenen Dorfs. Da fällt bei einem späteren Wohnortwechsel der Abschied aus dem Elternhaus umso leichter, eine Rückkehr ist selten. Dem möchte die Jugendarbeit entgegenwirken, einen Bezug zur Heimat herstellen.

Die Vermittlung positiver Gruppendynamik wollen die Pädagogen über solche Aktionen wie ein Jugendzeltlager erreichen. Das Organisieren, Eingebundensein, das Miteinander über Tage hinweg - "vieles kennen die meisten gar nicht", sagt Grundheber. Und bei diesem Anlass können sich auch die Fachkräfte der einzelnen Gemeinden untereinander austauschen. Und damit nicht genug. Das Jugendnetzwerk plant, die mobile Jugendarbeit weiter auszubauen. Als Ersatz für mancherorts nicht vorhandene Jugendräume hat sich der Verein überlegt, eine Art umgebauten Linienbus mit vielen Attraktionen anzuschaffen. Doch da müssen zunächst die finanziellen und personellen Fragen geklärt werden.

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