Mitreden beim Golfplatzprojekt ab heute möglich

Die Projektunterlagen für den Tawerner Teil des Golfparkprojekts, das belgisch-luxemburgische Investoren auf dem Fellericher-Plateau planen, sind von heute an bis zum 13. Dezember in der Verbandsgemeindeverwaltung Konz offengelegt.

Tawern. (cmk) Für 300 Millionen Euro wollen luxemburgisch-belgische Investoren auf dem Fellericher Plateau einen Golfpark samt Hotel und Wohnhäusern bauen. Auf Tawerner Gemarkung sollen ein Luxushotel, 300 Wohneinheiten und ein Neun-Loch-Golfplatz hin. Die Pläne dafür liegen zurzeit bei der Verbandsgemeindeverwaltung Konz zur Einsicht bereit. Jeder Bürger hat bis zum 13. Dezember die Möglichkeit, seine Meinung in die Planung einzubringen.

Auf Temmelser Gebiet sollen ein 18-Loch-Golfplatz und fünf Weiher für die Bewässerung entstehen. Für diesen Projektteil werden zurzeit zwei Anträge der Investoren geprüft. Bei der Kreisverwaltung läuft ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren. Der VG-Verwaltung liegt ein Bauantrag vor. Sollten beide Anträge genehmigt werden, könnte dort Baurecht erteilt werden. Die Gemeinde Temmels, die gegen die Pläne der Investoren ist, wird noch beteiligt.

Die Front im Tawerner Gemeinderat zum Golfparkprojekt auf dem Fellericher Plateau verläuft zwischen CDU und SPD. Um anlässlich der Offenlage noch einmal alle Argumente für und gegen das Projekt wiederzugeben, bietet der TV den Fraktionsvorsitzenden die Gelegenheit, Stellung zu nehmen.

Meinung DER CDU-FRAKTION

Entwicklungschance für die ganze Region

Das Projekt "Golfpark - Plateau 27" werten wir als große Zukunfts- und Entwicklungschance für Tawern und die ganze Region. Herzstück der Anlage soll eine 27-Loch-Golfanlage mit Clubhaus und einem hochwertigen Hotel werden, die sowohl die touristische Infrastruktur in unserer Region wesentlich verbessert als auch eine bedeutende Anzahl von Arbeitsplätzen schafft. Mit der Ausweisung von Baulandflächen wird der nach wie vor stark nachgefragte Wohnbauflächenmarkt in Grenznähe entlastet. Der nun vom Gemeinderat Tawern offengelegte Bebauungsplan ist auf unsere Initiative hin gegenüber seinen Vorgängerfassungen wesentlich verbessert. So wurden die Wohneinheiten auf maximal 330 Einheiten reduziert, eine stärkere Durchgrünung und eine durchdachte Architektur machen die Planung in ökologischer und ökonomischer Hinsicht attraktiv. Die Bereiche Tourismus, Sport und Wohnen werden umweltgerecht und sozialverträglich gestaltet, die Ressourcen schonend genutzt. Als positiven Nebeneffekt erwarten wir zudem eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur in unseren Gemeinden (Geschäfte, Gastronomie- und Einzelhandelsbetriebe). Die 300 Millionen Euro privater Investitionen, die in unsere Region fließen, werden nachhaltig für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen. Durch die Übernahme aller Herstellungs- und Planungskosten durch die Investoren werden die öffentlichen Haushalte nicht belastet. Kommunalpolitik verstehen wir als gestalten - nicht verhindern. Deshalb wollen wir diese einmalige Chance nutzen. Thomas Müller, CDU-Fraktionsvorsitzender

Meinung DER SPD-FRAKTION

Plateau 27 - ein Fiasko droht

Seit circa zehn Jahren befassen sich die Gemeinderäte Temmels und Tawern mit dem Projekt Ferienpark auf dem Fellericher Plateau. Dieses Vorhaben hat sich in einen Alptraum verwandelt. Ein neues Dorf, viermal so groß wie Fellerich, soll entstehen. Wir beraten in den Gremien inzwischen über ein Spekulationsobjekt, deren Initiatoren das Recht der kommunalen Planungshoheit mit Füßen treten. Dies tun sie, indem sie zwei Anträge an Temmels vorbei den Behörden vorgelegt haben. Die Grundlage der Planungen war der raumordnerische Entscheid, in dem die touristische Nutzung mit Ferienpark zur Voraussetzung erklärt wurde. Mit intelligenter Dreistigkeit versuchen die Investoren dieses zu hochwertigem Wohnungsbau mutierte Projekt auf allen Ebenen auf Biegen und Brechen durchzupeitschen. Unverändert gibt es ungelöste Probleme wie Verkehr, Lärm, Wasser und Sozialverträglichkeit. Fragen zur Integration bleiben unbeantwortet. Die Investoren sind auch nicht bereit, den Betrieb des Golfplatzes und des Hotels verbindlich zu garantieren und schaffen somit keine Arbeitsplatzgarantie. Werbekampagnen sind kein Beweis für den Bedarf eines Vorhabens, dessen Lasten und Folgekosten für Schule, Kindergarten und Straßenerhalt bei Tawern verbleiben. Ein riesiges Stück Natur wird ohne erkennbaren Gegenwert zerstört. Die Grundstücksbesitzer wurden um den Preis eines Bauerwartungslandes betrogen. Allen sollte klar sein, wenn dieser Wahnsinn kommt, ist es vorbei mit sozialverträglicher Baulandentwicklung im Ort. Karla Kroon, SPD-Fraktionsvorsitzende

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