Mobile Verkehrserziehung macht Station in Hermeskeil

Hermeskeil · Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist für die Neuen in einer weiterführenden Schule oft eine Herausforderung. Das Hermeskeiler Gymnasium legt besonderen Wert auf die Sicherheit seiner Schüler. Richtiges Verhalten wurde mit einem Bus geübt und die Gefahren erkannt.

 Edmund Willems zeigt den Schülern den Nothammer, der im Notfall Leben retten kann. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Edmund Willems zeigt den Schülern den Nothammer, der im Notfall Leben retten kann. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. "Alles gut festhalten", sagt Bustrainer Edmund Willems. Busfahrer Markus Merle gibt Gas und bremst hart ab. "Paul" fliegt der Länge nach durch den Bus. Der Dummy in Form eine Plastiktonne sollte den 93 Fünftklässlern des Hermeskeiler Gymnasiums zeigen, welche Kräfte wirken, wenn ein mehr als zehn Tonnen schweres Fahrzeug abrupt abbremst.
Die Busschule, eine Kooperation von Busunternehmen und der Unfallkasse Rheinland- Pfalz, machte Station beim Gymnasium Hermeskeil. Den Neuen wurde erklärt, wie sie sich im Bus zu verhalten haben, wie der Schulranzen zu verstauen ist, damit er nicht beim Bremsen zum Geschoss wird und warum essen oder trinken während der Fahrt zu Verletzungen führen kann.
Bustrainer Willems zeigte auch, wie man im Ernstfall durch Notöffnungen und mit dem Nothammer aus dem Bus kommt.
Das Ausschwenken der großen Fahrzeuge an der Haltestelle musste Paul ebenfalls über sich ergehen lassen und fiel prompt um.
"Ich hätte nie gedacht, dass Bus fahren so gefährlich ist", staunte Jonas (11), der aus dem elf Kilometer entfernten Schwarzenbach in die Schule kommt. "Ich weiß jetzt, wie man sich im Ernstfall verhalten soll. Immer gut festhalten und ruhig bleiben", lernte die zehnjährige Kim aus Thiergarten.
Seit August fahren viele Schulbusse bis ans Gymnasium heran. "Das hat die Situation auf dem Donatusplatz sehr entschärft", freut sich Schulleiter Arno Ranft. Im Gymnasium seien die neuen Schulwege bereits gemeinsam mit der Polizei geübt worden. Der ADAC zeigte den jungen Schülern, wie man sich im Auto richtig anschnallt. Jetzt komplettierte die Busschule das Sicherheitstraining.
Franz Kuhn, bei der Polizeiinspektion in Hermeskeil zuständig für die Verkehrserziehung, beklagt: "Ein Drittel aller Eltern sichert seine Kinder im Auto nicht oder unzureichend." Das bedeute Lebensgefahr. An der Busschule demonstrierte ein Streifenwagen, wie schnell ein Auto fast aus dem Nichts auftauchen kann, wenn Schüler nach dem Aussteigen einfach so über die Straße laufen.
"Der Kreis hat als Auftraggeber für die Busunternehmen, die Schüler befördern, ein großes Interesse daran, dass nichts passiert", sagt Kreisbeigeordneter Dieter Schmitt. Die Anbieter würden regelmäßig kontrolliert, zum Beispiel, ob in einem Bus nicht zu viele Schüler mitgenommen werden.
Am Hermeskeiler Gymnasium machte die Busschule erstmals Station. Aber es soll nicht das letzte Mal gewesen sein. "Diesen Aufwand betreiben wir, weil unsere Schüler zum Teil von sehr weit herkommen", begründet Schulleiter Ranft das Bemühen. "Paul" wird also noch häufiger leiden müssen. doth

Im Internet ( www.trier-saarburg.de/beschwerdemanagement) können Beschwerden und Anregungen direkt an den zuständigen Mitarbeiter Friedrich Mick geschickt werden.

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