Mobilität bis in hohe Alter

Mannebach · Das Dorfmobil, die Seniorenbegleitung, das Sanierungsgebiet und der Friedhof an der Kirche haben die Vertreter der Gemeinde Mannebach diskutiert, wo seit 2009 die Zukunft mit einer immer älteren Einwohnerschaft nicht nur als Konzept besteht, sondern konkret angepackt wird.

 Dieser Teil des Mannebacher Friedhofs wartet weiter auf seine Gestaltung. Seit Jahren können dafür keine Zuschüsse bei der Landesregierung locker gemacht werden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Dieser Teil des Mannebacher Friedhofs wartet weiter auf seine Gestaltung. Seit Jahren können dafür keine Zuschüsse bei der Landesregierung locker gemacht werden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Mannebach. Ortsbürgermeister Bernd Gard zeigt seinen Ratsmitgliedern eine bunte Broschüre aus Daun: "Dort wird das in großem Stil umgesetzt, was wir bereits seit 2009 auf den Weg gebracht haben." Das Mannebacher Mobilitätsmodell liegt ihm am Herzen, und deshalb sollen auch alle Ratsmitglieder immer auf dem neuesten Stand sein und mithelfen. Gesund leben bis ins hohe Alter, ohne Einsamkeit, mobil bleiben und etwas für alle Generationen tun, auch im Tourismus, lautet seine Devise.
Doch es gibt auch Probleme. Bei der Vermietung des Dorfmobils, an dem sich künftig auch Fisch und Tawern beteiligen wollen, gibt es oft Überschneidungen. Deshalb soll der Einsatz neu diskutiert werden. Gruppen können den Kleinbus etwa für Vereinsaktionen oder Einkaufsfahrten benutzen.
Das Dorfmobil ist nur ein Thema einer Bürgerversammlung, in der Ende Januar die Dorfgesundheitshütte, neue Wohnformen im Alter und die Nachbarschaftshilfe besprochen und eventuell modifiziert werden.
Anreiz für Engagement


Das vorbildliche Engagement von Birgit Grunow, Roselie Keil und Martha Schmitt bei der Betreuung von rund 30 älteren Mannebachern bis zu 85 Jahren wird von Gard ausdrücklich gelobt
Dafür gibt es von der Ortsgemeinde auch eine Aufwandsentschädigung. Ab welchem Aufwand eine Entschädigung sinnvoll ist, will das neue Ratsmitglied Norbert Jegen bei der nächsten Ratssitzung diskutiert haben. Vielleicht wird mit der Entschädigung auch ein Anreiz für mehr Engagement gesetzt. "Es soll sich innerhalb der Dorfgemeinschaft noch mehr umeinander gekümmert werden", lautet der Wunsch von Gard.
Zur Attraktivitätssteigerung trägt auch die Ausweisung eines Sanierungsgebietes bei, mit dessen Hilfe Bauherren bei der Instandsetzung alter Bausubstanz viel Geld beim Finanzamt sparen können. "Ein Antrag liegt bereits vor", sagt Gard. Nur mit der Rechnung des Planers Hubert L. Deubert aus Quirnheim haben die Räte so ihre Probleme. Auf ihren Wunsch hin wurde das betroffene Gebiet von 9,1 auf 10,3 Hektar erweitert. Damit erhöht sich das Honorar, und die Zuschüsse verschieben sich. Eine überplanmäßige Ausgabe wird fällig.
Die Beschlussvorlage war jedoch nicht eindeutig, und wird für eine klarere Formulierung an die Verwaltung in Saarburg zurückgeschickt. Größter Posten im Investitionsplan ist die Sanierung der L 135 (Nitteler Straße). Für Gehwege und Straßenbeleuchtung sind 68 000 Euro in 2016 veranschlagt. "Das wird bereits seit 2002 geplant. Keiner weiß, wann der Ausbau vom Landesbetrieb Mobilität umgesetzt wird", bedauert Gard.
Zum Dauerthema entwickelt sich auch die Gestaltung des Friedhofs, wofür 32 000 Euro Zuschuss vom Land gebraucht würden. Doch die Kassen werden immer leerer. "Wir hatten im letzten Jahr zwölf Todesfälle. Mittlerweile gibt es nur noch zwei Grabstellen", erklärt der Ortschef das Dilemma. Wenn der Trend so anhält, wird Mannebach auf dem Friedhof zu Notlösungen greifen müssen, ohne dass vorher viel gestaltet werden kann.

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