Moderner Anbau mit Begegnungscafé und Kinderzimmer

Nicht nur menschlich begegnen sich verschiedene Altersklassen im Mehrgenerationenhaus in Saarburg. Auch gebäudetechnisch treffen jetzt Alt und Neu aufeinander, denn der moderne Anbau zur Erweiterung schließt direkt an die alte Glockengießerei an. Nur eingerichtet müssen die Räume noch werden.

 Symbiose von Alt und Modern: Der neue Anbau und die alte Glockengießerei verbinden einen touristischen Anziehungspunkt und das soziale Mehrgenerationenprojekt miteinander. Ab Ende Oktober soll das neue Gebäude genutzt werden.TV-Foto: Mandy Radics

Symbiose von Alt und Modern: Der neue Anbau und die alte Glockengießerei verbinden einen touristischen Anziehungspunkt und das soziale Mehrgenerationenprojekt miteinander. Ab Ende Oktober soll das neue Gebäude genutzt werden.TV-Foto: Mandy Radics

Saarburg. Ein nigelnagelneuer Flachbau mit Begegnungscafé, einer großzügigen Einbauküche, einem Raum für Kinder und modernen sanitären Anlagen - so sieht das gerade fertiggestellte Gebäude neben der alten Glockengießerei aus. Dorthin werden die Räume des bereits seit 2008 bestehenden Mehrgenerationenhauses (MGH) ausgeweitet.

"Dabei handelt es sich nicht um ein Haus, in dem Generationen zusammen wohnen", sagt Anette Barth, Leiterin des MGH. Vielmehr können sich hier verschiedene Altersklassen begegnen, an Aktionen teilnehmen, sagt Barth weiter.

Bisher wurden die zahlreichen Angebote von Beratungen über Kinderbetreuung bis hin zu Bildungs- und Kultur- oder Freizeitangeboten nur in den Räumen der alten Gießerei veranstaltet. Dort ist es im Winter oft kalt, weil nur wenige Räume beheizbar sind. Das soll sich jetzt ändern: Anette Barth: "Das neue Gebäude bedeutet eine enorme Erweiterung unserer Möglichkeiten und Verwirklung der Ziele, die wir bisher nicht erfüllen konnten. Jetzt können wir ganzjährig Angebote machen."

Klar ist auch: "Das MGH hat sich etabliert, die Nachfrage ist groß", sagt Stadtbürgermister Jürgen Dixius. Das bestätigt Anette Barth: "Wir haben hier jeden Tag vier Angebote im Haus, da müssen wir gut planen - trotz der neuen Räume." Auch die Räume der alten Glockengießerei werden deshalb weiter für Seminare und Beratung genutzt.

Neues Gebäude mit modernen sanitären Anlagen



So soll das Mehrgenerationenhaus zentrale Anlaufstelle für das lokale Bündnis für Familie der Verbandsgemeinde Saarburg (LGF) werden. Das LGF betreibt als gemeinnütziger Verein mit seinen mehr als 70 Mitgliedern das Haus. Mit dabei sind zum Beispiel die Lebensberatung und das Kreiskrankenhaus Saarburg. Alle Mitglieder engagieren sich mit Beratungs-, Bildungs- oder Seminarangeboten.

Geht es nach Anette Barth, werden im Begegnungscafé Menschen mit leichten Handicaps arbeiten. "Hier sollen nicht nur Touristen herkommen, sondern auch Einheimische", sagt Barth. Das Café soll Kaffee und kleine Imbisse anbieten. "Wichtig ist, dass wir kein kommerzieller Anbieter sind, sondern ein gemeinnütziger Verein, der auch für Menschen da sein will, die sich weniger leisten können", erklärt Barth. In der neuen Küche sollen Kinder- und Seniorenkochkurse in kleinen Gruppen veranstaltet werden.

Betreuung außerhalb normaler Kindergartenzeiten



Anette Barth wünscht sich, dass das Café von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein wird. Aber das müsse noch ausdiskutiert werden. Im Kinderzimmer, dem ein kleiner Raum mit Wickelkommode und Waschbecken vorgeschaltet ist, können Eltern, die in Schicht arbeiten und mit den normalen Kindergartenzeiten von acht bis 16 Uhr nicht klarkommen, ihre Kleinen für die sogenannte Randzeitenbetreuung unterbringen. Sechs Kinder können aufgenommen werden. "Wer diese Hilfe benötigt, kann sich gerne bei uns melden", sagt die Leiterin des MGH. Neu ist auch die Qualifizierung von Gästeführern und Sevicemitarbeitern, die in den neuen Räumen erfolgen soll.

Im Eingangsbereich des neuen Gebäudes entsteht ein Infopunkt, an dem alle Gäste vorbeigeführt werden, egal, ob sie die Glockengießerei besichtigen oder das MGH besuchen wollen. Auch hier wieder die Verbindung von Alt und Neu, von touristischem Anziehungspunkt und sozialer Begegnungsstätte. Anette Barth: "Dass wir in der heutigen Zeit so ein Denkmal retten können und noch einen Neubau dazubekommen, stellt mich sehr zufrieden." Bleibt nur noch die Frage nach der Möblierung und dem Personal. Barth: "An einem Betriebs- und Personalkonzept arbeiten wir derzeit." Die Frage der Möblierung wird in der nächsten Ausschusssitzung der Stadt diskutiert. Ende Oktober soll alles fertiggestellt sein. Die offizielle Eröffnung wird Anfang des nächsten Jahres gefeiert.Extra Mit einem Kostenvolumen von zwei Millionen Euro konnte die Erweiterung des Mehrgenerationenhauses nebst Ankauf der nebenliegenden Flächen und eines Schuppens verwirklicht werden. Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Projekt mit 65 Prozent. Die restlichen 700 000 Euro teilen sich der Landkreis Trier-Saarburg mit 25 Prozent, die Verbandsgemeinde Saarburg und die Stadt Saarburg mit rund 37,5 Prozent. Bis Ende Oktober sollen die Parkplätze und Außenanlagen fertig sein. Danach soll es an die Möblierung der Räume gehen, die noch im Ausschuss der Stadt diskutiert werden muss. Ein Spielplatz ist in Planung, realisiert wird er jedoch erst im nächsten Jahr.

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