"Möglichst lange selbstbestimmt leben"

Frau Dreyer, warum legt die Landesregierung einen Investitionsschwerpunkt ausgerechnet auf die Geriatrie?Malu Dreyer: Die geriatrische Behandlung auch in Krankenhäusern ist deshalb so wichtig, weil wir auch im Alter so lange wie möglich selbstbestimmt leben wollen. Deshalb sind Versorgungsstrukturen so zu gestalten, dass eine Pflegebedürftigkeit der Menschen vermieden werden kann.

Das Geriatriekonzept wird seit dem vergangenen Jahr stufenweise umgesetzt.
Was bedeutet das für konkrete Standorte in der Region?
Dreyer: Im Konzept ist für die Stadt Trier eine Hauptfachabteilung von 40 Betten vorgesehen. Weitere 30 Betten werden für das Versorgungsgebiet Trier geplant, um die Wohnortnähe zu gewährleisten. Es müssen noch einige Gespräche mit Trägern von Krankenhäusern geführt werden. Wir beabsichtigen, dass sich noch in diesem Jahr der Ausschuss für Krankenhausplanung mit der Beratung befasst.

An der geriatrischen Reha-Klinik St. Irminen in Trier gibt es die Befürchtung, Patienten an Fachabteilungen in Krankenhäusern zu verlieren ...
Dreyer: In Trier wird die geriatrische Reha-Klinik St. Irminen weiterhin eine ganz wichtige Rolle in der Versorgung spielen. Innerhalb der Netzwerke sollen die geriatrischen Einrichtungen sowohl in der Patientenversorgung als auch in der Weiterbildung der Teams sowie bei der Etablierung einheitlicher Qualitätsstandards eng zusammenarbeiten.

Wohin führt die Entwicklung?
Dreyer: Der Stellenwert von Reha-Kliniken wird sich meiner Meinung nach verbessern, weil in den Hauptfachabteilungen der Erfolg einer Reha für alte Patienten mit vielen Krankheiten besser erkannt werden kann. Das aktuelle Problem der geriatrischen Rehabilitationskliniken liegt in der Belegung durch die Krankenkassen.

Mit Malu Dreyer sprach TV-Redakteur Marcus Hormes.

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