Monument gibt Geheimnisse preis

Die Ausgrabungen am Hunnenring will man in diesem Jahr abschließen. Die Archäologin Sabine Hornung von der Universität Mainz gab dem Gemeinderat Nonnweiler einen Überblick über die aktuellen Forschungen.

 Der Hunnenring. Foto: SZ

Der Hunnenring. Foto: SZ

Nonnweiler. Am Hunnenring wird in diesem Jahr gebohrt. Nicht nach Rohstoffen, sondern nach Informationen über die Landschaft und Umwelt vor mehr als 2000 Jahren. Das kündigte die Wissenschaftlerin Sabine Hornung von der Universität Mainz vor dem Nonnweiler Gemeinderat an. Hornung zog Bilanz der Forschungssaison 2009 und gab einen Ausblick auf die Aktivitäten dieses Jahres. Die Ausgrabungen der Universität am Hunnenring will man dieses Jahr abschließen. Untersuchungen sind zwischen der Festungsanlage und der Siedlung Spätzrech geplant. Unbekannte Hofsiedlungen wollen die Wissenschaftler aufspüren. Hornung erklärte: "Was uns fehlt, sind die Bauernhöfe aus der Eisenzeit."

Bierfelder Hubertushütte soll weiter erforscht werden



Auch die Hubertushütte in Bierfeld wolle man weiter erforschen. Viel haben sich die Forscher vorgenommen, dazu brauchen sie aber finanzielle Mittel über den Haushalt der Universität hinaus, sogenannte Drittmittel. Zurzeit sei man in Verhandlungen, erläutert die Expertin. Im Frühjahr dieses Jahres werde ein Buch zu den neuesten Forschungsergebnissen am Hunnenring erscheinen. Die Archäologin gab dem Rat bei der Jahresabschlusssitzung einen Überblick über die aktuellen Forschungen. 2009 habe die Uni Mainz an zwei Stellen gegraben.

Zum einen am Vorwall. Dabei ging es um die Frage, wie die Mauer aufgebaut war und wann sie errichtet wurde. Sabine Hornung: "Wir hatten gigantisches Glück, wir haben eine intakte Mauer gefunden." Die Wissenschaftler haben nun ein exaktes Bild dieses Festungsteiles, die Mauer war sechs Meter breit. Untersucht haben die Experten auch einen merkwürdigen Graben innerhalb des Hunnenrings. Ursprünglich hatte man hier einfach einen alten Graben vermutet. Herausgefunden haben die Wissenschaftler aber nun, dass es sich um Überreste einer gewaltigen Festungsanlage handelt. Die war beim Ausbau des Hunnenringes im Weg und wurde eingeebnet. Was Auswirkungen auf die Siedlungsfläche innerhalb der Festung hatte. Die war nämlich maximal zehn Hektar groß, viel kleiner als eine stadtähnliche Siedlung jener Zeit, ein sogenanntes Oppidum. Möglicherweise, so Hornung, diente die Festung als Adelssitz.

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