Mords-Ideen aus Könen

Ilse Goergen, Hobby-Autorin aus Konz-Könen, ist Wiederholungstäterin. Neben diversen Beiträgen in Anthologien und zwei Romanen hat sie jetzt wieder einen Kurzkrimi veröffentlicht. Sie hat nicht nur ein Faible für das kriminelle Genre, sondern wendet sich zunehmend Kindergeschichten zu.

 Ilse Goergen hat wieder einen Kurzkrimi in einer Anthologie veröffentlicht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Ilse Goergen hat wieder einen Kurzkrimi in einer Anthologie veröffentlicht. TV-Foto: Gabriela Böhm

Konz-Könen. Zu Besuch bei der Krimiautorin Ilse Goergen. Kein Blutvergießen, aber spitze Zähne, die sich in die Haut bohren. Allerdings stammen diese von dem jungen Border Collie-Mischling, der doch nur stürmisch begrüßen will. Einen ganzen Stapel Bücher hat Ilse Goergen am Tisch vorbereitet. Fast alles sind Anthologien, in denen die 36-Jährige seit neun Jahren ihre Kurzgeschichten veröffentlicht hat. Dazu zwei Romane, "Genau sein Kaliber" und "Blut im Schuh", die Goergen vor drei, vier Jahren im Bookspot Verlag veröffentlichte. Ein Aufruf im Trierischen Volksfreund, in dem Krimiautoren gesucht wurden, brachte den letzten Anstoß, sich hobbymäßig und als Ausgleich zum damaligen Hausfrauen- und Mutterdasein dem Schreiben zu widmen. Frisch erschienen ist jetzt die Anthologie "Ein prickelnder Tod - und andere Mordsgeschichten" mit Beiträgen von 28 Autoren.

In dem 100-seitigen Buch findet sich der Kurzkrimi "Unfallopfer" von Ilse Goergen, eine von vielen europäischen Autoren. "Er ist der Kürzeste", sagt Goergen im Vergleich zu ihren anderen Krimis. Und korrigiert sich umgehend: Schließlich hat sie schon mal fünf noch kürzere Kurzkrimis in einem Literatur-Adventskalender veröffentlicht.

Gute Ideen haben und sie umsetzen



Die Vorgabe des Verlags damals: hinter jedem Türchen maximal 700 Zeichen mit weihnachtlichem Bezug. Alleine die Vorstellung, das hinzubekommen, lässt bei Vielschreibern Gänsehaut aufkommen.

Ilse Goergen macht den Eindruck, nicht nur gute Ideen zu haben, sondern sie auch umzusetzen. Um ihre Geschichten zu veröffentlichen, informiere sie sich im Internet über aktuelle Ausschreibungen. "Ich hoffe, über die Wettbewerbe bekannter zu werden", sagt die Könenerin, die in der Region bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erworben hat.

Kein Wunder, dass bei zwei Krimiabenden mit ihr in Könen rund 300 Besucher kamen. Der Erfolg hat die kaufmännische Halbtags-Angestellte beflügelt, Veranstaltungen dieser Art zu wiederholen. Allerdings in einem anderen Genre: Das Interesse ihrer Kinder an ihren Büchern brachte sie darauf, sich der Kinderliteratur zuzuwenden. Das nächste Mal soll eine weihnachtliche Kindergeschichte veröffentlicht und auf die Bühne gebracht werden. Zudem sucht Goergen einen Verlag für ein regionales "Kinderabenteuer an der Saar", das sie mit ihren Kindern zusammen recherchiert hat. Bei so viel geplanten Projekten wie einer Anthologie mit Friedhofsgeschichten ("Auf Friedhöfen kriege ich die besten Ideen") und bereits auf die Festplatte gebannten Texten verwundert es nicht, dass die mütterliche Leidenschaft offenbar vererbt ist. Tochter Janina hat ebenfalls eine selbst geschriebene Geschichte einem Verlag eingereicht - sie ist erst acht.

"Ein prickelnder Tod - und andere Mordsgeschichten", Balthasar Verlag, 9,80 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort