Moselradweg: Stadt Konz will Risse beseitigen

Konz · Die geplante Sanierung des Moselradwegs bei Karthaus beginnt wahrscheinlich im Frühjahr. Wenn alles nach Plan verläuft, werden die Bauarbeiten noch vor der Radsaison abgeschlossen.

 Risse im Moselradweg bei Konz-Karthaus: Wurzeln der Uferbäume haben hier ihre Spuren hinterlassen. TV-Foto: Christian Kremer

Risse im Moselradweg bei Konz-Karthaus: Wurzeln der Uferbäume haben hier ihre Spuren hinterlassen. TV-Foto: Christian Kremer

Konz. Der Moselradweg ist zwischen Karthaus und dem Konzer Yachthafen zum Teil in sehr schlechtem Zustand. Wurzeln von Bäumen haben den Asphalt durchbrochen. An manchen Stellen ist der 2,5 Kilometer lange Streckenabschnitt von Rissen durchzogen. Ein Schild warnt im Bereich des Ortseingangs der Stadt Konz vor Wurzelaufbrüchen.
"An den Hinweisen sieht man, dass der Weg nicht mehr komfortabel ist", sagt Karl-Heinz Frieden, Bürgermeister der Stadt Konz. Den zum Teil desolaten Zustand führt Frieden auf die Weiden und Erlen am Moselufer zurück. Deren flache Wurzeln seien unter den Asphalt gewachsen und hätten ihn beschädigt.
Die Konzer Stadtverwaltung will den Weg nun sanieren. Das städtische Tiefbauamt hat ein Konzept erstellt. Bis Februar sollen die Arbeiten an den Bäumen abgeschlossen werden. Ein Baumgutachter hat im Vorfeld 221 Bäume an dem Streckenabschnitt untersucht.
Laut Thomas Adler, Leiter des Tiefbauamts, müssen mehrere Bäume zurückgeschnitten oder gefällt werden. Bei manchen Bäumen müsse die Wurzel weggeschnitten werden. Parallel dazu könnte Stück für Stück die Asphaltdecke saniert werden.
"Wir verhandeln zurzeit über den Austausch der Bäume mit Tiefwurzlern", sagt Frieden. So könne vermieden werden, dass der frische Asphalt wieder durch Wurzeln beschädigt wird.
Der Weg werde während der Bauarbeiten nicht gesperrt, sagt Adler. Fußgänger und Radfahrer sollen - zum Teil über Rampen - an den einzelnen Bauabschnitten vorbeigeleitet werden.
Insgesamt will die Stadt etwa 100 000 Euro für die Sanierung ausgeben. Der Betrag soll im Budget für die Unterhaltung von Wirtschaftswegen aufgenommen werden, der im Haushalt für das kommende Jahr höher als üblich ausfallen wird. "Das dürfte reichen, um die gravierenden Schäden zu beseitigen", sagt Adler.

"Narben werden bleiben"


Am liebsten würde die Stadt mit der Sanierung schon bis Mai fertig werden. "Wir wollen die Arbeiten - soweit es möglich ist - vor der Radsaison abschließen", sagt Frieden. "Ein paar Narben werden danach bleiben." Die Strecke sei dann nicht unbedingt für Skater geeignet, die sehr glatte Pisten bräuchten. Für Radfahrer und Fußgänger werde der Weg jedoch komfortabel sein.
Ein Problem sieht der Bürgermeister in den komplizierten Besitzverhältnissen. Die Flusswege gehören dem Bund. Ursprünglich dienten sie dem Wasser- und Schifffahrtsamt als Wirtschaftswege. Ende der 1980er Jahre habe man sich dann für den Ausbau der Flusswege zu Radwegen eingesetzt. In Konz sei der damalige Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Walfried Heinz, federführend gewesen. Der Bund habe die Asphaltierung der Uferwege gestattet. Das Land hat das überregionale Radwegnetz ausgebaut. Der Moselradweg zwischen Konz und der französischen Grenze wurde im Juni 1992 freigegeben. Die Kommunen haben sich damals verpflichtet, sich um die Unterhaltung des Wegs zu kümmern.
Bürgermeister Frieden: "Damals war es niemandem bewusst, was für eine Herausforderung auf die Kommunen zukommt."
Extra

Ein Trierer hat die Stadt Konz wegen des schlechten Zustands des Moselradwegs verklagt. Die mündliche Verhandlung am 5. Dezember endete ohne Urteilsspruch. Nachdem die Vertreter der Stadtverwaltung erklärt hatten, dass es schon ein Konzept für die Sanierung gebe, stimmte der Kläger der Einstellung des Verfahrens zu. Der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden versichert: "Wir sind nicht wach geworden wegen der Verhandlung." Das Konzept sei schon vorher erarbeitet worden. cmk

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