Motiviert und gut gerüstet

PELLINGEN. Ist ein Mensch in Not, sind sie zur Stelle. Ob Retten, Löschen, Bergen, Schützen - seit einem Dreivierteljahrhundert sorgen sie für mehr Sicherheit der Bürger im Ort und darüber hinaus: die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Pellingen.

 Übung macht den (Brand-)Meister: Jugendfeuerwehren aus der Verbandsgemeinde Konz zeigen ihr Können bei einer Gemeinschaftsübung beim 54. Verbandsgemeinde-Feuerwehrtag in Pellingen.Foto: Hermann Pütz

Übung macht den (Brand-)Meister: Jugendfeuerwehren aus der Verbandsgemeinde Konz zeigen ihr Können bei einer Gemeinschaftsübung beim 54. Verbandsgemeinde-Feuerwehrtag in Pellingen.Foto: Hermann Pütz

"Es ist bestimmt etwas passiert", denkt mancher im Ort, wenn wieder einmal die Sirene heult. Ist kurze Zeit später das Martinshorn zu hören, wissen die Pellinger: "Die Feuerwehr rückt aus." Gut gerüstet machen sich die Männer auf den Weg: Ein Löschgruppenfahrzeug mit 800 Liter fassendem Wassertank, Rettungsschere und Spreizer sowie ein Mehrzweckfahrzeug und andere Gerätschaften gehören zu den technischen Hilfen. Was die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr ausmacht, ist jedoch der Mensch. Freiwillig versehen 22 Pellinger Männer ihren Dienst in der inzwischen 75-jährigen Truppe. Was heute freiwillig und fast schon selbstverständlich ist, gehörte bis vor einem Dreivierteljahrhundert zur Pflicht. Bis ins Jahr 1929 sorgte eine so genannte Pflichtfeuerwehr für Rettung in der Not. Im gleichen Jahr taten sich rund 50 junge Männer zusammen und gründeten voller Tatendrang die Freiwillige Feuerwehr. Zehn Jahre später begann der Zweite Weltkrieg - viele Feuerwehrleute mussten ihr Leben lassen. Ein schwerer Neubeginn stand bevor, denn nicht nur der Mensch, auch das Material hatte gelitten. Doch die Pellinger Wehrmänner zeigten sich einfallsreich: Theateraufführungen wurden organisiert, deren Erlös der Anschaffung von Löschgeräten zugute kam. 1960 gab es eine neue Motorspritze nebst Anhänger, auch neue Kleidung wurde angeschafft. Inzwischen verfügen die Pellinger Brandbekämpfer über ein modernes Gerätehaus, das auch einen Schulungsraum beherbergt. Schulungsarbeit - und damit die Sorge um den Nachwuchs - wird in Pellingen groß geschrieben. Seit zwei Jahren haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, ihre Freizeit in der Jugendfeuerwehr zu verbringen - 15 Mädchen und Jungen tun das inzwischen. Chef der insgesamt 37 Pellinger "Freiwilligen" ist Wehrführer Walter Michels. 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr war für die Pellinger Grund zum Feiern. Ein großes Stiftungsfest, verbunden mit dem 54. Feuerwehrtag der Verbandsgemeinde Konz, nahmen die Bürger zum Anlass, ihren Rettern in der Not zu danken. "Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr" lautete das Motto der vier Festtage, an denen auch der Spaß nicht zu kurz kam. Eine Rocknacht mit den Bands "Die Pflegefälle" und "Aragon" am Freitag, der große Festabend mit der Winzerkapelle Oberemmel und den Pellinger "Krääscherten" am Samstag sowie der 54. Verbandsgemeinde-Feuerwehrtag mit einer Gemeinschaftsübung zahlreicher Jugendwehren aus der Verbandsgemeinde sorgten dafür, dass für jede Altersgruppe etwas dabei war. Den Abschluss bildet der heutige Montag mit einem Treffen der Alterskameraden der Verbandsgemeinde Konz und einem Seniorennachmittag, sowie ein buntes Kinderprogramm und ein Schnelligkeitswettbewerb der Feuerwehren aus den Nachbarorten. Das Jubiläum nahmen die Pellinger Feuerwehrmänner zum Anlass, altgediente Kameraden feierlich in den Ruhestand zu verabschieden. Wegen Erreichen der Altersgrenze von 60 Jahren hängten Reinhold Jakobs und Günter Michels ihren Feuerwehrhelm an den Nagel. Für Verbandsgemeinde-Wehrleiter Werner Jakobs, der als Ehrengast geladen war, gab es eine Überraschung. Jakobs, der bis 1997 Wehrführer in Pellingen war, wurde vom Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands, Kurt Waschbüsch, mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Silber für besondere Verdienste ausgezeichnet. Er unterstrich: "Werner Jakobs übt seine Aufgabe mit besonderer Hingabe aus." Er sei stets bereit, seine Feuerwehren zu unterstützen. Morgen lesen Sie in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" einen Bericht über den Runden Tisch zur Integration von Ausländern.

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