"Musik bedeutet für mich Lebensfreude. Und sie ist eine große Helferin in schwierigen Lebenslagen", schildert der Posaunist Hartmut Karmeier seine Liebe zur Musik.Alles beginnt im Posaunenchor

Auf einen Lieblingskomponisten möchte sich der 53-jährige Vater dreier erwachsener Töchter nicht festlegen. Das hänge beispielsweise von der Laune oder von der derzeitigen Situation ab. Allerdings hat er einen Tipp parat, mit welcher Musik jeder Mensch seine Laune im Handumdrehen verbessern kann. "Mozart! Wenn Kühe Mozart hören, geben sie sogar mehr Milch", lacht Karmeier und ergänzt: "Mozart hilft in allen Lebenslagen." Zur Musik fand der aus dem nordrhein-westfälischen Bad Oeynhausen stammende Wahl-Oberemmeler nach eigenen Angaben relativ spät. Mit 14 Jahren ist er nach einer Anregung des Pastors seiner Gemeinde in den kirchlichen Posaunenchor eingestiegen. Bis heute ist Karmeier "seinem" Instrument treu geblieben, auch wenn er das Spielen anderer Instrumente während seiner Ausbildung gelernt hat. Sein Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover hat er sich mit Tanzmusik finanziert. Direkt im Anschluss hat er eine Stelle im Philharmonischen Orchester in Trier bekommen, dem er ebenfalls bis heute treu geblieben ist. "Ich habe mich sehr schnell verliebt. In die Stadt, in die Gegend und in meine Frau, die eine waschechte Triererin ist", erzählt Karmeier schmunzelnd. Für die hohe Lebensqualität in der Region hat das Mitglied des Konzer Stadtrats und des Oberemmeler Ortsbeirats viel Lob übrig. Wenn Karmeier nicht im Orchestergraben sitzt oder mit den Kollegen probt, ist er häufig mit seinem Rennrad unterwegs. Statt Scheinwerferlicht kann er dann Sonnenlicht, frische Luft und die schöne und vielfältige Landschaft genießen. Dabei lässt es sich sicherlich besonders gut über neue Aufgaben und Projekte nachdenken, die bei einem seiner zahlreichen Ehrenämtern anstehen. Seit mehr als 20 Jahren ist Karmeier Delegierter der Deutschen Orchestervereinigung (DOV), dessen Vorsitzender er zudem seit mehreren Jahren ist. Außerdem ist er unter anderem seit 2001 Vorsitzender des Bundesfachausschusses "Musikberufe" im Deutschen Musikrat. Da "der Beruf des Orchestermusikers stark im Wandel" ist, gibt es für Karmeier in diesen Ehrenämtern sicherlich viel zu tun. Besonders wichtig ist es dem Posaunisten, jungen Menschen die Freude an der Musik zu vermitteln. Mittlerweile gehöre es beispielsweise zu den Aufgaben von Berufsmusikern, Kindern und Jugendlichen Instrumente und Musik näher zu bringen. Er bedauert es sehr, dass die musikalische Erziehung in den Schulen häufig zu kurz kommt. Den Musikvereinen stellt er dafür allerdings gute Noten aus: "Sie leisten in unserer Region hervorragende Arbeit." Damit die Musik in ihrem "Heimatland" weiterhin einen wichtigen Stellenwert behält, hofft er, dass die Kommunen keine Streichkonzerte veranstalten. Vielleicht bringt er diesen Wunsch heute vor, wenn er das Bundesverdienstkreuz am Bande von Staatssekretär Joachim Hofmann-Göttig erhält.