Musik machen, Pferde pflegen, Sport treiben: Integration vor Ort mit dem Lokalen Bündnis für Familien in Saarburg

Saarburg · Das Lokale Bündnis für Familien in Saarburg bekommt 10 000 Euro Zuschuss. Mit dem Geld werden Initiativen gefördert, die den Einstieg in eine fremde Kultur vereinfachen sollen.

Saarburg Anette Barth ist zufrieden. Die Geschäftsführerin des Lokalen Bündnisses für Familien (LBF) hat vom Bundesfamilienministerium einen Zuschuss von 10 000 Euro erhalten. Das Geld aus der Bundesinitiative diene dazu, das ehrenamtliche Engagement zur Integration von jungen Flüchtlingen zu fördern. Beworben hat sich das LBF in Berlin mit insgesamt fünf verschiedenen Projekten.

Mosaik-Mauergestaltung Dieses Kunstprojekt wird von Gerlinde Zender aus Irsch betreut. Auf eine Betonwand in der ehemaligen Glockengießerei Mabilon soll ein Mosaik aufgebracht werden. "Das Bild soll zunächst in der Gruppe entwickelt werden", sagt Zender. Die einzelnen Mosaikteile seien aber nicht nur Bildpunkte, sondern auch ein Symbol wie Menschen zu einer Gruppe zusammenwachsen und sich ausdrücken können.

Musikworkshop Mit dem Musikworkshop im Jugendzentrum würden sowohl Jugendliche wie auch junge Erwachsene angesprochen, sagt Bernd Bredin. Dem Jugendsozialarbeiter der Stadt Saarburg ist wichtig, dass vor allem junge Männer, die lange auf Entscheidungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge warten müssen, eine sinnvolle Beschäftigung suchen. Mit diesem Fördergeld soll auch in Instrumente investiert werden. "Mit dem Projekt wollen wir die musikalische Ader entdecken, die in jedem Menschen steckt", sagt Bredin.

Reiten Familie Müller liebt Pferde, ganz besonders Islandpferde. Nachdem sie darüber gelesen habe, wie Pferde zur Therapie von Flüchtlingskindern eingesetzt werden, habe sie an einem entsprechenden Konzept gearbeitet, berichtet Malena Müller. "Wir bieten Flüchtlingskindern an, Pferde zu pflegen und zu reiten", sagt Müller. Man wolle so den Erfahrungsaustausch zwischen Kindern, die hier geboren sind, und Flüchtlingskindern fördern.

ZweimalSport Die TuS Fortuna bietet den jungen Flüchtlingen gleich zwei Sportinitiativen an: Leichtathletik- und Fitness-Training. Neben dem Erlernen komplexer Sportarten wie beispielsweise Hochsprung oder Kugelstoßen
So geht es auch hier um den Austausch von Menschen untereinander. Das Ziel sei es, so auch Menschen mit Migrationshintergrund für den Verein zu gewinnen.

Mit dieser Förderung sollen, so Barth, die Hürden, sich künstlerisch, musikalisch oder sportlich zu engagieren, abgebaut werden. Oft verfügten Familien mit Migrationshintergrund nicht über das Geld, sich entsprechend in Vereinsstrukturen einzubringen.
"Diese Schranke können wir jetzt dank der Förderung abbauen", erklärt Barth weiter. Mit dem Geld des Bundesfamilienministeriums werden die Dozenten bezahlt und Material sowie Instrumente gekauft.
Stadtbürgermeister Jürgen Dixius begrüßt die Förderung durch das Bundesfamilienministerium: "So ist es für Flüchtlingskinder möglich, unsere Kultur kennenzulernen, und sie können Vertrauen zu Menschen und etwa Tieren aufbauen."
Die verschiedenen Projekte laufen in den kommenden Wochen an. Interessenten müssen sich über die Kulturgießerei anmelden, E-Mail
entry@kulturgiesserei-saarburg.de

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