Kell am See. Die Initialzündung zur Gründung des Orchesters der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See sei die Fahrt des Musikvereins Kell im Jahr 1989 zur Steuben-Parade nach New York, Washington und zu den Niagarafällen gewesen, sagt Vorsitzender Erwin Berens dem TV. Bereits im Januar 1990 habe die Gründungsversammlung im Saal des Gasthauses Maßem in Schillingen stattgefunden.
"Über 60 Musikerinnen und Musiker fanden sich zusammen, um das Unternehmen VG-Orchester Kell am See aus der Taufe zu heben", so Berens. Doch im Vorfeld habe es Bedenken gegeben, beispielsweise, dass dieses neue Orchester eine Konkurrenz zu den heimischen Musikvereinen werden könnte. "Wir haben eine Orchesterordnung entworfen, die alle Bedenken zerstreuen sollte", sagt Berens. "Es wurde unter anderem festgelegt, dass die Aktiven weiterhin in ihren Vereinen musizieren müssen und deren Vorsitzende in den Vorstand des Verbandsgemeindeorchesters übernommen werden." Der damalige Bürgermeister, Werner Angsten, habe sich dabei von Anfang an für das Zustandekommen des Orchesters starkgemacht und mit den Fraktionen des VG-Rates den Beschluss, erforderliches Startkapital im Haushaltsplan einzustellen, gefasst. Dann war es so weit. Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der Verbandsgemeinde Kell am See fand in der Hochwaldhalle in Kell am See der erste Auftritt des neu gegründeten Orchesters statt. Seit diesem Tag erfährt das Orchester einen Erfolgs- und Sympathieschub, den es so nicht erwartet hatte. "Überregional stieg der Bekannt- und Beliebtheitsgrad stetig, und unsere Konzerte waren volle Erfolge", resümiert auch Dirigent Karl-Heinz Willger rückblickend.
Es folgten Wohltätigkeitskonzerte sowie Aufnahmen für Fernseh- und Radiosendungen.
Bei einem Live-Auftritt im Saarländischen Rundfunk führte das Orchester das Stück "The Year Of Saturn", auf, das von Emil Sirakov, einem Komponisten aus Kell am See, der auch aktiver Musiker im Orchester ist, komponiert wurde. "Das Orchester sah und sieht sich stets als Werber für den Fremdenverkehr im Hochwald", sagt Berens.
Diese Werbung trugen die Musikerinnen und Musiker auch in die Welt hinaus. Konzertreisen in die Schweiz, Brasilien, Argentinien, Paraguay, Südafrika, Russland und die baltischen Länder fanden statt. "Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Konzertreise nach Südafrika im Jahr 2002", erinnert sich Berens. Ganz besonders beeindruckend und berührend war das erste Konzert in der geschichtsträchtigen Kirche in Soweto, bei dem auch ein einheimischer Gospelchor mitwirkte. "Das Erleben der unterschiedlichen Kulturen war etwas Besonderes. Vor allem in Indien wurde uns der krasse Unterschied der Klassen täglich vor Augen geführt und dennoch wurden wir überall freundlich empfangen." 1993 wurde ein Förderverein gegründet, der sich um die Belange des Orchesters, insbesondere den finanziellen Bedarf kümmert.

Für das Jubiläumskonzert am 17. Januar, in der Keller Sport- und Kulturhalle hat das derzeit etwa 60 Musiker starke Orchester ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm einstudiert. Zum Vortrag kommen unter anderem "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauß, "Rossinis Birthday Party" von Henk van Lijnschooten, die Ouvertüre "Dichter und Bauer" von Franz v. Suppé, die "Feuerwerksmusik" von Georg F. Händel, "Moment for Morricone" von Ennio Morricone und viele andere. Schirmherrin des Jubiläums ist Komage-Chefin Margit Gellner aus Kell am See.
Karten gibt es im Vorverkauf an folgenden Stellen: Diana Apotheke, Zerf, Landgasthof Scherer-Kopp, Hentern, Bäckerei Quinten, Greimerath, Frische Markt Heinz, Schillingen, Tourist-Information, Kell am See und bei allen Musikern des VG-Orchesters.
Extra

Vorsitzender und Manager: Erwin Berens; Dirigent: Karl-Heinz Willger; Aktive Musiker/innen bisher: 284; Bisher durchgeführte Auftritte: 131; Gesamtumsatz in den vergangenen 25 Jahren: 1 62 000 Euro; Einnahmen durch Sponsoring: 126 000 Euro; Anschaffung von vereinseigenen Instrumenten in einem Gesamtwert von rund 45 000 Euro; Finanzierung der laufenden Kosten mit einem jährlichen Budget der Verbandsgemeinde Kell am See, darunter Instrumenten-, Kasko-, Unfall- und KFZ-Versicherung, Ankauf von Notenmaterial, Mieten und Dirigentenhonorar. red