Hermeskeil. "Von der Renaissance über Barock bis zur Moderne, wir können auf unseren Instrumenten alles spielen", sagt Friedrich Wilhelmi. Er ist Posaunist im Ensemble Brass Cats, elf Musiker aus der Region Mannheim. Der zwölfte Mann, Martin Anefeld, ist Pfarrer in Nussdorf bei Landau. Alle anderen sind Ärzte, Techniker, Wissenschaftler.
Beim Gastspiel in St. Martinus Hermeskeil zeigte sich, dass Perfektion auch bei Laien machbar ist. Die zahlreichen Auszeichnungen sprechen hier eine eindeutige Sprache. Einziger Berufsmusiker ist Gastsolist Tobias Vorreiter, Trompeter beim Staatstheater Wiesbaden.
"Das Thema Gott und die Welt, unter dem der Kultursommer Rheinland- Pfalz steht, lässt viel Spielraum", findet der Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Kirchenmusik, Stefan Butterbach, der die Kontakte zu den Blechbläsern aufgenommen hatte. Tatsächlich bekam das Publikum nicht nur "fromme" Musik zu hören, sondern auch Stücke wie die Olympia-Fanfare von John Williams und sogar die Höllenfahrt-Polka und das in einer katholischen Kirche. Auch Blues und Jazz-Elemente fehlten nicht. Rund 100 Zuhörer genossen nicht nur die außergewöhnliche Musik, sondern auch die angenehme Kühle im Gotteshaus an einem sehr heißen Tag.
Die Zwölf hatten drei Tage lang die speziellen Arrangements in der Kirche einstudiert. Viel Blech brachte viel Klang ins große Kirchenschiff, das regelrecht mitspielte und der Musik Erhabenheit verlieh. Diese besondere Akustik ließ dieses Konzert zum Erlebnis werden. Wer es verpasst hat, kann sich im Internet unter www.brasscats.de Hörbeispiele herunterladen, aber nur mit kleiner Akustik aus dem Lautsprecher. Der Verein zur Förderung von Kirchenmusik wird als Nächstes im Herbst ein Schülerkonzert veranstalten. Der genaue Termin steht noch nicht fest. dothWeitere Informationen unter www.foerderverein-kirchenmusik-hermeskeil.de.