Musikalische Rundreise mit Überraschungen

Hermeskeil · Mit einer abwechslungsreichen musikalischen Rundreise, gespickt mit weniger bekannten Leckerbissen, hat die Stadtkapelle Hermeskeil bei ihrem Jahreskonzert das Publikum beeindruckt. 700 Musikfreunde waren in die Hochwaldhalle gekommen.

 Der Nachwuchs der Hermeskeiler Stadtkapelle ist immer für eine Überraschung gut, wie beim Jahreskonzert (von links) Henning Lorang, Alexander Becker, Tina-Marie Malburg, Daniel Backes und Christian Becker als Dixieland-Quintett beweisen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Nachwuchs der Hermeskeiler Stadtkapelle ist immer für eine Überraschung gut, wie beim Jahreskonzert (von links) Henning Lorang, Alexander Becker, Tina-Marie Malburg, Daniel Backes und Christian Becker als Dixieland-Quintett beweisen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. Der Querschnitt hätte kaum vielfältiger sein können. Nicht nur, dass auf heldenhafte Supermann-Filmmusik eine Etude für Trompete und Klavier folgte sowie die vierteilige Huckleberry-Finn-Suite von Franco Cesarini. Wagners Tannhäuser, neu arrangiert von Alfred Bösendorfer, mündete zudem in eine böhmische Polka, nach der unvermittelt eine der Überraschungen des Abends erklang: "Rose des Sables" von Hardy Mertens.
Das quirlige orientalische Stück zeichnete vor dem geistigen Auge rasant wechselnde Bilder von einem bunten Basar, über den fidele Musiker wirbeln. Manche der gut 700 Besucher in der Hochwaldhalle dürften das Stück zwar als etwas gewöhnungsbedürftig empfunden haben.
Doch für gute Laune sorgte es allemal, wie begeisterter Applaus bewies.
Ständchen zum Geburtstag


Das von den Musikern der Stadtkapelle Hermeskeil mit sichtlichem Spaß präsentierte Stück gefiel aber nicht nur dem Publikum. Auch Dirigent Gerhard Piroth, von seinem Ensemble mit einem Geburtstagsständchen und "Hoch soll er leben" überrascht, wünschte sich diesen Musik-Leckerbissen zum Festtag.
Weitere Höhepunkte waren ein Trompetensolo von Regina Molitor (Etude Op. 49) sowie "From al Distance", gesungen von Musikerin und Dirigententochter Judith Piroth. Dass kaum ein Stück ohne Solo-Einlage glänzte, spricht für das Können der 55 Aktiven im Alter von 15 Jahren bis in die 70. So begeisterte ein Dixieland-Quintett mit Tina-Marie Malburg (Tenorsaxophon), Daniel Backes (Posaune), Henning Lorang (Trompete), Christian Becker (Sousaphon) und Alexander Becker, der im Anschluss als Solo-Klarinettist beeindruckte. Ungewöhnlich wie die von Rafael Ewers moderierte "musikalische Rundreise", die Rhythmusinstrumente wie Fahrradklingel, Gequake oder Fingerschnippen untermalten, war auch die zweite Zugabe: der belgische "Fallschirmspringermarsch".
"Das war toll", schwärmte Margret Sossong, die sich seit Jahren keines der Konzerte entgehen lässt. Noch heute schwärmt sie von den Freilicht-Proben der Stadtkapelle, die sich 2011 im Gewerbepark Römerstraße auf ihren Auftritt bei der Steuben-Parade in New York vorbereitete. "Ich bin begeistert und komme nächstes Jahr auf jeden Fall wieder", versicherte Stefan Pfeiffer, einer von etlichen Deuselbacher Gästen. Sie hätten ja gewusst, dass die Stadtkapelle, die auch schon bei ihnen im Dorf gastierte, sehr gut spiele. Aber dieses Konzert sei wirklich super, pflichtete Reinhard Manz bei.
Dass es dafür Riesenengagement braucht, zeigte ein Gespräch mit Pressewartin Sophie Schäfer. Mit wöchentlichen Proben und zweijährlichen Proben-Wochenenden ist es nämlich nicht getan: "In der Konzertwoche haben wir Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag geprobt." Dennoch sind die Musiker - darunter zwei Rückkehrer und zwei neue, Carolin Thomas (Querflöte) und der langjährige Zuhörer Michael Brosch (Posaune) - voller Elan dabei.
Etliche, die inzwischen woanders studieren oder arbeiten, sind laut Schäfer eigens aus München, Nürnberg, dem Ruhrgebiet oder Mainz angereist: "Wir sind eine Mannschaft, die zusammenhält, und Spaß hat an der Musik."Extra

Die nächsten Auftritte von Musikern der Stadtkapelle sind im Rahmen des Hermeskeiler Weihnachtsmarktes geplant. Am Freitag, 6. Dezember, spielt um 17 Uhr die Jugendkapelle im Stadtpark, am Sonntag, 8. Dezember, 12 Uhr, die Stadtkapelle, die auch am 14. Dezember, ab 19 Uhr, in der katholischen Kirche ein Gastspiel geben wird. urs

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