Musiker stellen Brunnen in Mittelpunkt

Saarburg-Beurig · Im Volksmund heißt er "Ochsenbuar", der Brunnen zwischen Marienkirche, Pfarrgarten und Kindergarten im Zentrum von Saarburg-Beurig. Über Jahrhunderte spendete er Mönchen und den Menschen im Dorf lebensnotwendiges Wasser. Der Musikverein hat mit einem Konzert auf die Bedeutung des Bauwerks aufmerksam gemacht. Das Kleinod soll wieder zum Leben erweckt werden.

Das Schattendasein des Ochsenbrunnens in Beurig, der wahrscheinlich mit dem Bau des Franziskanerklosters Anfang des 17. Jahrhunderts im Saarburger Stadtteil Beurig gefasst wurde, soll beendet werden. Der Musikverein hat nach der traditionellen Marientracht, der Prozession mit der Figur der stillenden Gottesmutter, ein Platzkonzert gegeben, um auf die Bedeutung des Kleinods aufmerksam zu machen.

Die Menschen haben sich nach der Marientracht mit rund 350 Gläubigen, dem Ehrengast, Abt Dr. Johannes Müller von der Abtei Himmerod, mit der musikalischen Begleitung der Chorgemeinschaft und dem Musikverein, am Brunnen versammelt.

Uwe Meyer, Vorsitzender des Musikvereins, sagte dem TV: "Ursprünglich wollten wir selbst den Brunnen etwas herrichten, aber wir wissen, dass dafür eine Gesamtkonzeption nötig ist." Vereinsmitglieder seien gerne bereit, bei den Arbeiten ehrenamtlich mitzuhelfen.
Saarburgs Bürgermeister Jürgen Dixius erinnerte an die Zeit, als der Brunnen gar nicht öffentlich zugänglich war: "An dieser Stelle hatte die französische Garnison ihre Grundschule und den Kindergarten." Doch noch in den 50er Jahren sei hier mit Krügen Wasser geschöpft, Vieh getränkt und Wäsche gewaschen worden.

Das bestätigt Heimatforscher Ewald Meyer (85), der ganz in der Nähe geboren wurde: "Als ich Kind war, kann ich mich noch gut erinnern, dass nach dem Krieg die Leute mit Kannen und Krügen hier Schlange gestanden haben, um Wasser zu holen." Die Wasserleitungen waren ja alle kaputt und der Brunnen die einzige Quelle.
Als die Kaserne gebaut wurde, kamen auch wieder Wasserleitungen in die Beuriger Erde. "Damit wurden die Wasseradern durchtrennt und der Brunnen versiegte", sagt Meyer. Er schätzt, dass der Brunnen etwa 1609 entstand, als das Beuriger Franziskanerkloster gebaut wurde und die Patres Wasser für sich und für den Anbau von Lebensmitteln im Klostergarten brauchten.140 000 Euro eingeplant


Jetzt folgt nach der Gestaltung des neuen Beuriger Stadtteilzentrums vor zwei Jahren ein neuer Schub. Der Klostergarten soll mit der Wallfahrtskirche und dem Brunnen zu einer konzeptionellen Einheit verschmelzen. Pastor Georg Goeres sagte: "Mit der Planung haben wir das Trierer Büro BGH beauftragt." Die fertige Konzeption wird vom Verwaltungsrat der Pfarrei St. Marien abgenommen und mit der Stadt abgestimmt, denn der Brunnen selbst liegt auf städtischem Gelände.
Laut Bürgermeister Dixius stehen rund 140 000 Euro für die Gestaltung zur Verfügung. Ob es für das Projekt Zuschüsse gibt, ist noch offen. Ein Ensemble mit Ruhezone, in deren Mitte wieder der historische Ochsenbuar plätschert, soll entstehen.

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