Musik Eine lange Liebe

Greimerath · 70 Jahre ist Walfried Schramm seiner Klarinette treu geblieben. Bei der Jubiläumsfeier ehrt ihn sein Verein für sein Engagement.

 Kurz nach dem Krieg lernte Walfried Schramm Klarinette. Am Sonntag wird er beim 95. Jubiläum seines Musikvereins Triumph Greimerath für sein jahrzehntelanges Engagement geehrt.

Kurz nach dem Krieg lernte Walfried Schramm Klarinette. Am Sonntag wird er beim 95. Jubiläum seines Musikvereins Triumph Greimerath für sein jahrzehntelanges Engagement geehrt.

Foto: Florian Blaes

95 Jahre gibt es den Musikverein Triumph Greimerath bereits. Das feiert der Verein am kommenden Sonntag in der Festhalle. Ein stolzes Alter für einen Verein. Ganz so lange ist Walfried Schramm noch nicht dabei. Aber fast. Seit mehr als 70 Jahren spielt er mit. Dafür wird er nun geehrt. Mit 82 Jahren ist er der älteste Instrumentalist des Vereins.

Nach dem Krieg trat der Greimerather 1949 als Jugendlicher dem Musikverein bei – geprägt von seinem Vater, der auch aktiv war. „Meine zwei Brüder, der Sohn und meine Enkel waren jahrelang aktiv mit dabei“, erzählt Schramm. Von Anfang an faszinierte ihn die Klarinette und dieser ist er bis heute treu geblieben. „Ende der vierziger Jahre begann ich meine Ausbildung an der Klarinette und trat dann dem Verein bei. Bis heute macht mir das Spielen auf Festen viel Spaß“, sagt der Musiker.

1964 wurde er zum ersten Vorsitzenden gewählt. „Mit Freude habe ich das Amt 32 Jahre lang bis 1996 ausgeübt. Für mich war aber klar, dass es weitergehen wird“, erinnert sich Schramm. Anschließend war er weitere zehn Jahre lang zweiter Vorsitzender.

„Als ich in den Verein ging, waren wir eine große Mannschaft von mehr als 40 Musikern. Im Laufe der Zeit schrumpfte die Zahl auf um die 20.“ Schramm sieht einen Wandel. Die Aktiven würden zum ersten älter und verließen nach jahrelanger Freude an der Musik den Verein. Zum anderen zögen viele junge Mitglieder aus dem Hochwald weg. „Ich sehe es ja selbst in der Familie. Meine Enkelin war mit Leidenschaft dabei. Doch der berufliche Werdegang zwang sie zum Wegzug aus Greimerath und somit war wieder eine Musikerin weniger im Verein“, bedauert Schramm den Mitgliederschwund.

Gerne erinnert sich der 82-Jährige an viele schöne Momente zurück. „Im Jahre 1954 feierten wir ein Riesenfest. Damals wurde drei Tage lang gefeiert und es kamen so viele Menschen. Das hat richtig Spaß gemacht. Heute ist in jedem Dorf ein Fest, da nimmt die Zahl der Besucher deutlich ab.“

Auch die gemeinsamen Ausflüge, die der Verein alle paar Jahre unternimmt, findet der Musiker toll. „In den 60er Jahren ging es nach Verden an der Aller in Niedersachsen. Die Reise hat mir am besten gefallen. Es war eine tolle Gruppe und das Programm, das vom damaligen Busunternehmen geplant wurde, war großartig“, erinnert sich der Musiker.

Schramm ist aber nicht nur im Musikverein Greimerath aktiv. Seit mehr als 25 Jahren ist er auch im Verbandsgemeindeorchester Kell mit Leib und Seele dabei. Im Kreismusikverband Trier-Saarburg war er ebenfalls über 20 Jahre lang im Vorstand. „Das eine oder andere Mal wurde es abends auch mal später, aber meine Frau hat mich in all den Jahren immer unterstützt und stand hinter meiner Leidenschaft“, sagt Schramm.

Zahlreiche Ehrungen hat der Instrumentalist bereits erhalten. Zwei davon, die Urkunde zum Ehrenvorsitzenden des Musikverein Triumph Greimerath und der Ehrenbrief des Landesmusikverbandes, hängen gut sichtbar im Wohnzimmer. „Alle anderen Urkunden und Auszeichnungen hängen oben in einem Zimmer, sonst würde man die Tapete an der Wand im Wohnzimmer nicht mehr sehen“ schmunzelt der Musikfreund.

Auch heute noch ist Schramm mit Begeisterung dabei. „Solange ich gesund bin, unterstütze ich den Musikverein.“ Ein Musiker mit Leib und Seele.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort