Nach dem Hochwasser: Aktive Hilfe für Grimma

Freudenburg/ Grimma · Die Stadt Grimma in Sachsen ist nach 2002 in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal von einer sogenannten Jahrhundertflut heimgesucht worden. Das Wasser ist abgelaufen, die Not bleibt. Diese Tatsache will der Freudenburger Möbelhausbesitzer Markus Bauer nicht tatenlos hinnehmen.

 Markus Bauer (links) und sein Mitarbeiter Gottfried Hilsamer packen an, wenn es um die Hilfe für eine Familie in Grimma geht. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Markus Bauer (links) und sein Mitarbeiter Gottfried Hilsamer packen an, wenn es um die Hilfe für eine Familie in Grimma geht. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Freudenburg/ Grimma. Von den Möbeln, die Markus Bauer und seine Mitarbeiter Gottfried Hilsamer, Robin Hein und Peter Pesi in die beiden Laster hieven, müssen teilweise noch die Preisschilder entfernt werden, denn sie stammen aus dem ganz normalen Sortiment. Der Hilfstransport von Möbel Bauer in Freudenburg ist am Sonntagmorgen Richtung Grimma gestartet. Die sächsische Stadt ist nach 2002 in diesem Jahr erneut von einer Jahrhundertflut verwüstet worden.
"Kaum ist eine solche Katastrophe aus den Nachrichten verschwunden, sind auch die Opfer nicht mehr in den Köpfen", bedauert Bauer. Damals habe er mit Geld geholfen, diesmal fahre er seine Spende selbst hin, damit keine Bürokratiekosten abgezogen werden können.
Allen Betroffenen helfen, geht nicht. Aber wen sucht man aus? Mit dieser Frage hat sich Markus Bauer im Kundenkreis umgehört. Heraus kam die Empfehlung, Familie Helling in der Schulstraße zu helfen. "Mir wurde berichtet, dass diese dreiköpfige Familie einen Schaden von rund 90 000 Euro zu beklagen hat, weil das Wasser bis in den zweiten Stock stand", erklärt Bauer. Vor allem wegen des ausgelaufenen Heizöls sei der Schaden so hoch. Ihm sei berichtet worden, dass von der versprochenen Hilfe der Bundesregierung noch nichts angekommen ist.
"Als ich bei den Leuten anrief, haben die erst geglaubt, das wäre die versteckte Kamera", erinnert sich Bauer. Doch es musste ja festgestellt werden, was am dringendsten gebraucht wird. Eingepackt wurden ein Schlafzimmer, ein Esszimmer und viele Kleinmöbel, alles Neuware aus dem aktuellen Sortiment mit einem Wert von insgesamt 15 000 Euro.
"Wir werden das auch alles vor Ort aufstellen", verspricht Bauer. Was nicht von der dreiköpfigen Familie Helling gebraucht wird, kann von der Stadtverwaltung Grimma an andere Flutopfer verteilt werden.
"Mir ist das eine Herzensangelegenheit", sagt Bauer und fügt hinzu: "Ich finde es einfach unmöglich, dass von dieser Katastrophe nichts mehr zu hören ist." Die Leute seien ja nicht versichert gewesen, weil die Beiträge für solche Elementarschäden viel zu hoch sind. Mit im Gepäck hat Bauer auch eine Geldspende von 1000 Euro vom Holzhandel Thomas Dusartz, der seine Neueröffnung in Saarburg mit dieser guten Tat verbindet.
Markus Bauer will Menschen für die Flutopfer wachrütteln, denn: "Auch wenn die Flut weg ist, steht den Leuten weiter das Wasser bis zum Hals." doth
Extra

Die Stadt Grimma hat ein Spendenkonto für die Flutopfer eingerichtet. Empfänger ist die Stadt Grimma, Konto-Nr.: 10 41 000 800, BLZ: 860 502 00 (Sparkasse Muldental), Verwendungszweck: Hochwasserspende 2013. Fragen werden unter der Hotline 03437/98 58 300 beantwortet. doth

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