Nach der Ambosspolka geht's an die Copacabana

Geisfeld · Ein halbes Jahrhundert musizieren nun Menschen zur Freude aller Geisfelder im Verein. Für dieses Jubiläum hatte Dirigent Andreas Bach mal wieder alte Noten aus dem Schrank geholt und knüpfte damit an Erfolge früherer Jahre an. Für die jüngeren Musiker, sie sind rund die Hälfte der 27 Aktiven, war das Repertoire jedoch völlig neu.

 Für die Ambosspolka schickt Dirigent Andreas Bach den jungen Patrick Biwer mit Hammer und Feuer ans klingende Schmiedewerkzeug. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Für die Ambosspolka schickt Dirigent Andreas Bach den jungen Patrick Biwer mit Hammer und Feuer ans klingende Schmiedewerkzeug. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Geisfeld. Das Schmiedefeuer wird entzündet. Beherzt schlägt Patrick Biwer in Lederschürze mit dem Hammer auf einen Meißel. Wird hier historische Handwerkskunst vorgeführt? Nein, der junge Musiker spielt das "schwere" Instrument in der Ambosspolka, die Komposition, mit der Albert Parlow (1824-1888) berühmt wurde.
Mit 27 Aktiven des Musikvereins Geisfeld startete Dirigent Andreas Bach in einen Best-of-Abend. Es sollten mehr als zwei Stunden örtlichen Musikschaffens werden, für die nur der Musikschrank geöffnet werden musste. "Das haben wir alles in den letzten Jahren schon mal gespielt", gesteht der Orchesterleiter, schränkt aber ein: "Für unsere jungen Leute, und das ist gut die Hälfte, sind die Stücke sehr wohl neu." 13 Nachwuchsmusiker sind derzeit in Ausbildung. "Das ist schon ein richtig kleines Orchester", ist auch Vorsitzender Karl-Heinz Jüngels stolz.
Wie die "Großen" das machen, konnte sich der Nachwuchs von der ersten Reihe des Bürgerhauses aus ansehen und anhören.
Nach einem Marsch kam mit "The Lord of the Rings", nach dem gleichnamigen Roman von Tolkien, gleich die erste Herausforderung.
"Die Sinfonie Nr. 1 von Johan de Meij ist jedoch viel älter als die Musik aus den drei bekannten Filmen, aber nicht minder anspruchsvoll", erklärt Bach.
Das Orchester nahm sein Publikum mit mehr als 180 Zuhörern mit nach Oregon, ließ den Starlight-Express durchs Bürgerhaus rollen, besichtigte klanglich New York, ließ "die Piraten der Karibik", das berühmte Stück des deutschen Filmkomponisten Hans Zimmer, auf Beutejagd gehen. Richtig bunt wurde es an der "Copacabana". Zu Ehren des großen Udo Jürgens, dessen Tod mit 80 Jahren auch die Geisfelder Musiker betrübt, schloss der Abend mit einem Medley seiner unvergessenen Erfolge.
Als Zugabe kam dann noch der Marsch "Hoch Heidecksburg" von Rudolf Herzer (1878-1914). "Das ist für einen solch relativ kleinen Verein alles sehr anspruchsvoll", freute sich Zuhörer Hermann Hauprich aus Bescheid. Da ist für jeden etwas dabei - eine gute Auswahl.
Extra

Musiker gesucht: Der Musikverein Geisfeld freut sich über jeden neuen Musiker. Zurzeit sind es Klarinetten, Saxophone, Trompeten, Flügelhörner, Tenorhörner und Baritonhörner, die den Klang des Orchesters abrunden könnten. Der Verein informiert über seine Arbeit auf <%LINK auto="true" href="http://www.mv-geisfeld.de" class="more" text="www.mv-geisfeld.de"%> Vorsitzender Karl-Heinz Jüngels ist telefonisch unter 06509/910115 oder per E-Mail unter info@mv-geisfeld.de erreichbar. doth

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