Nach der Fete sicher nach Hause

TRIER-SAARBURG. Pünktlich um 0 Uhr des 1. Januar 2006 fällt der Starschuss für das Jugendtaxi im Landkreis Trier-Saarburg. Jugendliche können dann am Wochenende verbilligt den sicheren Heimweg antreten.

"40 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle geschehen am Wochenende", erklärt Carsten Lang, Jugendschutzbeauftragter des Kreises Trier-Saarburg. Dass dabei auch besonders häufig Jugendliche auf dem Heimweg von der Disko oder ähnlichen Veranstaltungen betroffen sind, sei allgemein bekannt. Um den Jugendlichen einen sicheren Heimweg zu ermöglichen, startet der Landkreis mit Beginn des Jahres 2006 das neue Modellprojekt "Jugendtaxi". Ausgehend von den guten Erfahrungen mit einer ähnlichen Einrichtung im Landkreis Daun, schlug die FWG im Kreistag vor, künftig die sichere Heimfahrt der Jugendlichen zu fördern. Einfache Nutzungsbedingungen

Das Jugendamt erarbeitete ein Konzept, das die einhellige Zustimmung des Kreistages fand. In Zusammenarbeit mit Taxiunternehmen aus dem Landkreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier soll zunächst ein Jahr lang erprobt werden, wie dieses Angebot angenommen wird. Die Nutzungsbedingungen sind relativ einfach. Der Landkreis fördert die Heimfahrt mit den Taxis der teilnehmenden Unternehmen mit zwei Euro pro Fahrgast und Fahrt. Dieser Betrag wird direkt durch den Taxifahrer vom Fahrpreis abgezogen. Nutzungsberechtigt sind Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren, die ihren Hauptwohnsitz im Landkreis Trier-Saarburg haben. Das muss auf Verlangen durch den Ausweis nachgewiesen werden. Das Fahrtziel muss im Landkreis Trier-Saarburg liegen. Die Förderung ist nur für die Rückfahrt von Veranstaltungen möglich. Dies können Disko-Besuche oder private Feten und Partys sein. Die Förderung erfolgt in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag zwischen 22 und 6 Uhr. Zusätzlich werden Heimfahrten in den Nächten vor gesetzlichen Feiertagen sowie an Karneval von Weiberdonnerstag bis Aschermittwoch gefördert. Bei der Bestellung des Taxis müssen die Jugendlichen auf die Nutzung als Jugendtaxi hinweisen und immer das nächstliegende Unternehmen anrufen. Ein Beispiel: Nach einer Party entschließt sich eine vierköpfige Gruppe, ein Taxi für den Heimweg zu nutzen. Die Fahrt kostet insgesamt 21 Euro. Die Mitglieder der Gruppe zahlen an den Fahrer zusammen 13 Euro. Der Differenzbetrag wird später zwischen Taxiunternehmen und Landkreis abgerechnet. Die Kosten des Projektes werden auf etwa 25 000 Euro geschätzt. 10 000 Euro davon kommen als Anschubfinanzierung von der Jugendstiftung der Sparkasse Trier, weitere 5000 Euro vom Förderverein Jugend, den Rest übernimmt der Kreis. Da Jugendlichen unter 16 Jahren ohne Begleitung Erziehungsberechtigter ohnehin ein Disko-Besuch nicht gestattet ist, wird der Zuschuss auf Personen ab 16 Jahren begrenzt. Auch die Förderung unter der Woche ist bewusst nicht vorgesehen. "Sonst heißt es, wir sind schuld, wenn die Jugendlichen verkatert oder stehend K.O. auf der Arbeit oder in der Schule erscheinen", begründet Landrat Groß diese Einschränkung. Flyer mit Informationen und den Telefonnummern der beteiligten Taxiunternehmen wurden über die Schulen an die Jugendlichen verteilt. Weitere Auskünfte erhalten Interessierte beim Kreisjugendamt unter Telefon 0651/715-389 oder -386. Folgende Taxiunternehmen sind am Projekt Jugendtaxi beteiligt: Citytaxi Saarburg 06581/997655, Taxi Otto Konz 06501/3031, Taxi Römer Hermeskeil 06503/3094, Moseltaxi Schuster Leiwen 06507/802313, Taxizentrale Trier 0651/12012, Taxi Komm Trier 0651/462946.

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