Nach zehn Jahren Sanierung ein Neubau für Konz - Alte Hauptschule weicht neuer Schulaula

Konz · Innerhalb von zehn Jahren soll das Schulzentrum Konz von Grund auf erneuert werden (der TV berichtete). Die Arbeiten sind nur im laufenden Schulbetrieb möglich. Der CDU-Verband Konz hatte deshalb zu einem Informationsabend mit Aussprache eingeladen.

 Das Konzer Schulzentrum wird zehn Jahre lang rundum erneuert.TV-Foto: Friedhelm Knopp

Das Konzer Schulzentrum wird zehn Jahre lang rundum erneuert.TV-Foto: Friedhelm Knopp

Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) ("TV-Upload Knopp"

Die Ausgangslage klingt gut: Rund 22 Millionen Euro will der Kreis Trier-Saarburg bis 2025 in sein ältestes und größtes Schulzentrum investieren. Betroffen von der Generalsanierung mit Abrissen und Neubauten sind das Gymnasium, die Realschule plus sowie angeschlossene Sportanlagen. Das Projekt ist langfristig von 2016 bis 2025 geplant. Rund zehn Jahre Unterrichtsbetrieb auf der Baustelle - wie soll das laufen?Stück für Stück gewachsen


Rund 50 Vertreter der beiden Schulkollegien, der Eltern und der Kommunalpolitik waren der Einladung des CDU-Gemeindeverbands Konz ins Schulzentrum gefolgt, um unter der Moderation des Konzer CDU-Vorsitzenden Andreas Steier das Thema "Generalsanierung" zu erörtern.
Landrat Günther Schartz, Vertreter des Kreises und des Schulträgers, erklärte zur Einführung das Warum und Wie des Großprojekts, das über eine Dekade hinweg abschnittweise realisiert werden soll. Dazu erläuterte er die Entstehungsgeschichte des riesigen Komplexes an der Niedermenniger Straße: In den 60er Jahren begonnen und danach Stück für Stück gewachsen. Zunächst hatten die beiden Träger, der Kreis für das Gymnasium und die Verbandsgemeinde für Real- und Hauptschule, unabhängig geplant und angebaut. Seit Einführung der Realschule plus ist die gesamte Trägerschaft beim Kreis, der auch als alleiniger Bauherr bei der Generalsanierung auftritt. Derzeit läuft noch die Planungsphase. Baubeginn ist 2016. Alle baulichen Komponenten mitsamt Außen- und Sportanlagen werden in den nächsten zehn Jahren betroffen sein. Schartz: "Im Prinzip wird die Schule komplett neu gebaut."

Öffentlich bisher noch nicht bekannt ist der Abriss des ehemaligen Hauptschulkomplexes. Dieser älteste Teil des Schulzentrums - ein großes Karree mit Innenhof neben der Niedermenniger Straße - soll einer neuen Schulaula mit Bühne und 350 Sitzplätzen weichen. Während der Bauphasen wird der alte Komplex als wichtigste Ausweichbasis für beide Schulen dienen. Aber auch Lösungen mit Containermodulen wird es in den kommenden Jahren geben.
Laut Schartz wäre eine Sanierung der ehemaligen Hauptschule unverhältnismäßig. In dem Bau aus den 60er Jahren mit seinen überdimensionierten Fluren ließen sich die heutigen Brandschutzanforderungen nur mit enormem Aufwand verwirklichen.

An der anschließenden Aussprache beteiligten sich Schulleiterin Gabriele Schmidt (Realschule plus), stellvertretender Gymnasiums-Leiter Manfred Coels und Schulelternsprecher Lutwin Ollinger. Schmidt erläuterte die neue Struktur der Realschule plus mit angeschlossener Fachoberschule, Schwerpunkt Technische Informatik, und das erforderliche neue Raumprogramm. Weiten Raum widmete sie dem Thema "Inklusion von beeinträchtigten Kindern", das ebenfalls neue Ansprüche an die räumliche Ausgestaltung wie etwa einen Pflegeraum stelle. Zudem müssten die neuen Außenanlagen für Ganztagsschüler ausreichenden Spiel- und Rückzugsraum für die Ganztagsschüler bieten.

Schmidt wie ihr Kollege Coels begrüßten die geplante Schulaula. Die Sporthalle mit Bühne - die heutige Doppellösung - führe immer wieder zum Konflikt zwischen regulärem Sportunterricht und Probemöglichkeiten für kulturelle Bühnenproduktionen der Schüler. Weiter klagte Coels über derzeit oft zu weite Wege zwischen den Fachräumen sowie die Raumnot im Lehrerzimmer des Gymnasiums. Coels: "Dringend erforderlich wäre auch ein Lehrerarbeitsraum."
"Wichtig ist, eine konkurrenzfähige Schule mit hoher pädagogischer Qualität zu erhalten", erklärte Elternsprecher Ollinger. Kritisch betrachtete er die Inklusion als Pflichtaufgabe für jede Schwerpunktschule. Ollinger: "Wo ist das erforderliche Raumprogramm? Wo das entsprechend qualifizierte Lehrpersonal?" Er plädierte für Inklusionsschulen an bestimmten Standorten, die entsprechende Ansprüche erfüllen müssten. Ollinger: "Das wäre die weitaus bessere Lösung." Extra

Fragen der Besucher an den Landrat: "Gibt es einen Zeitplan für die Maßnahmen an bestimmten Gebäudeteilen?" Landrat Günther Schartz: "Diese Detailfragen lassen sich noch nicht beantworten. Sollte ein bestimmter Teilbereich - etwa eine unzumutbare Toilettenanlage - Vorrang erfordern, muss man die Teilplanung anpassen." "Welche Maßnahmen sind für den Fall eines Amoklaufs vorgesehen?" Schartz: "Wir statten die Schulen dafür nach einem festen Standard aus. Dazu gehören vernetzte Infosysteme innerhalb und besondere Schließanlagen, um ganze Bereiche schlagartig abzusperren." "Welcher Schulhof wird zuerst umgestaltet?" Schartz: "Wegen der Bauarbeiten stehen die Außengelände als letzte im Plan. Durch die Lage des Schulzentrums im grünem Umfeld gibt es mehr Gestaltungsmöglichkeiten als anderswo." "Warum erscheint die Sporthalle nicht in der Planung?" Schartz: "Die Sporthalle ist mit im Programm. Aber was wann im Verlauf des Gesamtprojekts drankommt, ist derzeit noch nicht zu beantworten." f.k.

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