Nächster Schritt zum Schweicher Gymnasium

Der Kreistag Trier-Saarburg sagt einstimmig ja, die ADD Rheinland-Pfalz muss jetzt prüfen: In Schweich könnte bald ein staatliches Gymnasium entstehen. Die Zeichen dazu stehen günstig.

 Das Schweicher Schulzentrum soll durch ein zusätzliches Gymnasium attraktiver werden. Der Kreistag hat der Einrichtung einer solchen Schule zugestimmt. TV-Foto: Archiv/Friedhelm Knopp

Das Schweicher Schulzentrum soll durch ein zusätzliches Gymnasium attraktiver werden. Der Kreistag hat der Einrichtung einer solchen Schule zugestimmt. TV-Foto: Archiv/Friedhelm Knopp

Schweich. Es war ein seltener Moment: Seit Jahren hat sich der Kreistag Trier-Saarburg nicht mehr für die Einrichtung einer neuen Schule eingesetzt - bis Montagabend. Alle Kreistagsmitglieder verständigten sich in ihrer jüngsten Sitzung darauf, in Schweich ein staatliches Gymnasium in der Trägerschaft des Kreises einrichten zu wollen. Die demografische Entwicklung in der Region, steigende Anmeldungen für Gymnasien und die derzeit bereits mehr als ausgelasteten Schulen in Trier machten diesen Schritt notwendig, so Landrat Günther Schartz."Schweich hat schon lange ein staatliches Gymnasium verdient", sagte Berthold Biwer (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Schweich. Der VG-Rat habe zwar den einstimmigen Beschluss für eine kooperative Gesamtschule mit Gymnasium gefasst (der TV berichtete), aber ein Gymnasium sei "die beste Lösung". Somit bleibe das Schulzentrum attraktiv, die Anfahrtswege für die Kinder kurz und die Schule biete eine Alternative zum Turbo-Abi-Angebot am Friedrich-Spee-Gymnasium in Ehrang. Und: "Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium sieht das staatliche Gymnasium nicht als Bedrohung, sondern als möglichen Kooperationspartner", sagte Biewer. Und FWG-Mitglied Bruno Porten ergänzte die Vorteils-Liste: "Als Synergie-Effekt aus der Kooperation könnte eine Vielfalt von Leistungsfach-Kombinationen entstehen." Als "das i-Tüpfelchen, das Schweich noch gefehlt hat", bezeichnet Manfred Nink (SPD) die Idee zur Einrichtung des Gymnasiums. Dieser Schritt helfe auch bei der Argumentation für die Ausweisung der Stadt als eigenständiges Mittelzentrum im Rahmen des Landesentwicklungsprogramms (LEP) IV (der TV berichtete).Auch Claus Piedmont (FDP) findet das neue Gymnasium eine gute Sache, wenn es zügig umgesetzt wird. "Wir können uns noch nicht ganz damit anfreunden, dass es ein Gymnasium sein muss", stimmte Heide von Schütz (Die Grünen) kritische Töne an. Unter dem Vorbehalt, dass man weiter auch intensiv über die Möglichkeit einer integrierten Gesamtschule als Ganztagsschule nachdenke, stimmte ihre Fraktion dem Vorschlag zu. "Wir gehen mit dem Maximum in die Gespräche rein", antwortete Landrat Schartz. Und die Zeichen stehen günstig. Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz, habe zugesagt, den Antrag wohlwollend zu prüfen.

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