Wald Schmuddelwinter blockiert Waldarbeiten und Holzernte

Hermeskeil/Dhronecken · Der Schutz der völlig durchweichten Böden steht im Forstamt Hochwald an erster Stelle, weshalb keine schweren Maschinen eingesetzt werden.

 Buchenwald im Nebel: Dunkel, feucht und nass – das typische Wetter in diesem Winter macht den Forstleuten im Bereich des Forstamts Hochwald Probleme.

Buchenwald im Nebel: Dunkel, feucht und nass – das typische Wetter in diesem Winter macht den Forstleuten im Bereich des Forstamts Hochwald Probleme.

Foto: Landesforsten RLP / Hansen/Lamour..Landesforsten Rheinland-Pfalz.Kommunikation und Marketing.Neupfalz.55442 Stromberg.Tel.: 06724 60369-0.E-Mail: zdf.komma@wald-rlp.de/Hansen/Lamour

Regen, Regen, Regen – dazu ausbleibender Frost, trübes Wetter und dann auch noch die Orkane Burglind und Friederike. Der diesjährige Winter stellt Wald und Forstwirtschaft vor große Probleme. Durchweichte Böden bremsen laut Mitteilung von Landesforsten Rheinland-Pfalz die Forstleute seit Monaten aus. Immer wieder müsse die Waldpflege unterbrochen werden. Nur so könne das empfindliche Ökosystem geschützt werden. „Menschen und Maschinen würden im Matsch versinken“, erklärt Försterin Sandra Sasse vom Forstrevier Beuren. Betroffen von den Verzögerungen sei  auch so mancher Brennholz-Selbstwerber, der ungewohnt lange auf sein Holz warten müsse.

Schon seit November sei es schwierig, das Holz mit Zugmaschinen aus dem Wald zu transportieren. Die Ernte des Holzes mit der Motorsäge sei zwar kein Problem, aber es dann aus dem Wald zu holen sei beinahe unmöglich. Die Böden seien völlig aufgeweicht. „Wenn der Boden so durchnässt ist, besteht die Gefahr, dass die Maschinen stecken bleiben oder tiefe Furchen verursachen. Das wollen wir möglichst verhindern“, erläutert Försterin Sasse.

Daher müssten die Waldarbeiten immer wieder eingestellt werden. Das mache nicht nur den Forstleuten, sondern in der Folge auch vielen Sägewerken und Holz verarbeitenden Betrieben zu schaffen. Schließlich hätten diese häufig Fristen und Termine für die Holzverarbeitung einzuhalten. „Auch die Belieferung der Brennholzkunden verzögert sich“, schildert Sasse die Probleme. „Der Schutz des Bodens hat für uns jedoch oberste Priorität“, bittet der kommissarische Forstamtsleiter Vanck um Verständnis. Dieser sei für einen gesunden Wald von zentraler Bedeutung. Forstleute und Waldbesitzende könnten zwar stellenweise auch Seilkräne einsetzen, um das Holz schwebend aus dem Wald zu holen. Diese Technik stehe jedoch nur begrenzt zur Verfügung und sei zudem deutlich teurer als die üblichen Schleppereinsätze. Optimal für die Arbeiten im Wald seien  – so Landesforsten Rheinland-Pfalz – im Winter anhaltende Minustemperaturen. Der gefrorene Boden erleichtere die Holzernte und das Abfahren der gefällten Bäume, so dass der Waldboden keinen Schaden nehmen könne. Außerdem breche der Frost die Erde auf. Damit entstünden spröde Krümel. Dieser gelockerte Boden biete für das Wurzelwachstum gute Voraussetzungen. Ein zusätzliches Risiko stellten die aufgeweichten Böden dar, wenn Stürme wie jüngst die Orkane Burglind oder Friederike über die Wälder fegten. Dann sei die Gefahr groß, dass viele Bäume umstürzten, weil sie keinen ausreichenden Halt mehr im Untergrund fänden. „Im Forstamt Hochwald sind wir zum Glück mit einem blauen Auge davongekommen. Obwohl mehrere Tausend Bäume umgefallen sind, ist dies im Verhältnis zum Gesamteinschlag des Forstamtes eine zwar spürbare, aber keine problematische Menge“, stellt Thomas Vanck vom Forstamt Hochwald fest. Das Forstamt Hochwald umfasst die Wälder in den Verbandsgemeinden Ruwer, Hermeskeil und Thalfang sowie einzelne Gemeinden aus den Verbandsgemeinden Trier-Land und Schweich.

Etwas Gutes habe der viele Regen aber auch. So würden die Grundwasservorräte für den Sommer wieder aufgefüllt.

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