Nationalpark in Rheinland-Pfalz: Holzindustrie fürchtet Verluste

Hermeskeil/Berlin · In einem bis zu 10 000 Hektar großen Gebiet soll der erste rheinland-pfälzische Nationalpark entstehen. Die Entnahme von Brennholz wird dort verboten. Dieser Punkt stößt bei der Holzlobby auf Widerstand.

Hermeskeil/Berlin. In der Diskussion um die Ausweisung eines Nationalparks in Rheinland-Pfalz haben sich jetzt die Interessensvertreter der deutschen Holzindustrie zu Wort gemeldet. Die in Berlin ansässige Arbeitsgemeinschaft (AG) Rohholzverbraucher lehnt die Pläne der Mainzer Landesregierung ab, die zurzeit nach einem geeigneten Gebiet für einen Nationalpark sucht. Neben dem Soonwald, dem Pfälzerwald und dem Truppenübungsplatz Baumholder hat das Land auch zwei Gebiete in der Region Trier als aussichtsreiche Kandidaten ins Spiel gebracht: den Saargau-Hochwald und den Hochwald-Idarwald (der TV berichtete). In den künftigen, zwischen 8000 und 10 000 Hektar großen Nationalpark-Gebieten soll sich die Natur auf 75 Prozent der Fläche frei entwickeln können. In diesem streng geschützten Gebiet sind Jagd, Fischerei, aber auch die Entnahme von Brennholz verboten. Insbesonders der dritte Punkt ist für die Kritik der AG Rohholzverbraucher entscheidend. "Mit der Einrichtung eines Nationalparks wäre ein Verlust von mindestens 100 000 Kubikmetern Holz pro Jahr verbunden", so die Aussage des Verbands. Aus seiner Sicht "kostet der vermeintliche Umweltschutz Geld, Arbeitsplätze und widerspricht Klimaschutzzielen. Zudem werden Tourismuseffekte überschätzt." ax

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