Nationalpark-Ranger lernen von US-Kollegen

Birkenfeld/Allenbach · Der amerikanische Generalkonsul Jim Herman hat zum zweiten Mal den Nationalpark Hunsrück-Hochwald besucht. Begleitet wurde er von Erin Noojibail, die als Rangerin im National Park Service für die Ausbildung von Mitarbeitern verantwortlich ist.

 Schnuppertour durch den Schnee: Mario Bühl (links) zeigt dem amerikanischen Generalkonsul Jim Herman und seiner Kollegin Erin Noojibail den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. TV-Foto: Alexander Schumitz

Schnuppertour durch den Schnee: Mario Bühl (links) zeigt dem amerikanischen Generalkonsul Jim Herman und seiner Kollegin Erin Noojibail den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: Alexander Schumitz (itz) ("TV-Upload Schumitz"

Birkenfeld/Allenbach. Jim Herman ist ein Mann der klaren Worte. Obwohl Diplomat nimmt der amerikanische Generalkonsul aus Frankfurt kein Blatt vor den Mund: "Nein, Donald Trump wird nicht die kommenden Präsidentschaftswahlen gewinnen", ist Herman sich sicher. "Wir Amerikaner müssen uns weiter für den internationalen Umweltschutz starkmachen. Die durch den Menschen in den vergangenen 200 Jahren verursachte Erd- erwärmung ist Fakt. Die kann man nicht - wie Trump es macht leugnen."
Der Rundgang am Ringskopf in der Nähe von Allenbach erinnert Herman an seine Kindheit, als er im Winter bei frostigen Temperaturen mit seinem Vater im Bundesstaat Kansas auf der Pirsch war. Solche Naturerlebnisse seien einzigartig und "wir haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass nachfolgende Generationen die Chance haben, solche Erfahrungen zu machen".
Begleitet wird der amerikanische Diplomat auf seiner Stippvisite im Nationalpark Hunsrück-Hochwald von Erin Noojibail. Die Rangerin arbeitet im National Park Service, wo sie für die Bundesbehörde Ausbildungsprogramme für amerikanische Ranger koordiniert. Die Schüler des Leistungskursus Biologie des Gymnasiums Heinzwies in Idar-Oberstein fragt sie auf der Tour: "Wie können wir den Nerz schützen? Er braucht ein kaltes Klima, um zu überleben. Wenn es aber immer wärmer wird und er sich nicht weiter in höhere Regionen zurückziehen kann, was machen wir dann?"Noojibail erwartet von den Teenagern keine Antwort. Sie will nur zum Nachdenken anregen und bewusstmachen, mit welchen Problemen ein Nationalpark-Management konfrontiert ist. So schildert sie, wie im ältesten Schutzgebiet der Welt, dem Yellowstone-Nationalpark in Wyoming, die wahrscheinlich von Anglern eingesetzte Seeforelle die Cutthroat-Forelle verdrängte und so ein ganzes Ökosystem bedrohte. "Oft verstehen wir die Komplexität solcher Zusammenhänge noch nicht", sagt Noojibail.
Vor diesem Hintergrund begrüßt Herman den Austausch zwischen Rangern aus den Vereinigten Staaten und denen aus dem Hunsrück. "Wir können viel voneinander lernen", fasst der Generalkonsul die Absicht hinter seinem Besuch zusammen.
Er steht auch in einem regen Kontakt mit dem Freundeskreis Nationalpark Hunsrück. So sind die Amerikaner beispielsweise am Donnerstag, 26. Mai, zu Gast bei der ersten Geburtstagsfeier in Schwollen (Landkreis Birkenfeld). Dass sie dann nicht dabei ist, bedauert Noojibail sehr. "Hier ist es so schön, und ich würde gerne bald wiederkommen", sagt die Rangerin in einem breiten Akzent ins Mikrofon der Radiokollegin. Harald Egidi, Leiter des Nationalparkamts in Birkenfeld, hofft ebenfalls auf einen regen internationalen Austausch mit Kollegen. Er kann sich gut vorstellen, mit einem der 410 US-amerikanischen Nationalparks eine feste Partnerschaft einzugehen. Außerdem gibt es zurzeit Überlegungen, mit dem vor vier Jahren im Südwesten von Ruanda gegründeten Nyungwe-Regenwald-Nationalpark (Extra) zu kooperieren.Extra

Der Nyungwe-Regenwald im Südwesten von Ruanda ist der größte zusammenhänge Bergwald in Ost- und Zentralafrika. Er hat eine Größe von 970 Quadratkilometern und in ihm enstpringt einer der Quellflüsse des Nil. In ihm leben 75 Säugetier- und 310 Vogelarten sowie 120 Schmetterling- und 100 Orchideensorten. itz

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