Natürlicher Wald, gute Vermarktung

SAARBURG. (red) Unabhängige Gutachter haben beim Kreiswaldbauverein Trier-Saarburg die Einhaltung der Europäischen Waldvorschriften kontrolliert. Ergebnis: Die ganzheitliche Nachhaltigkeit der Waldfunktionen ist gesichert. Große Sorgfalt wurde bei der Pflege der Bestände und der Wahl der standortgerechten Baumarten nachgewiesen.

Seit Ende 2001 sind alle waldbesitzenden Gemeinden, die Gehöferschaften und fast alle dem Kreiswaldbauverein Trier-Saarburg angehörigen Privatwaldbesitzer im Bereich des Forstamtes Saarburg nach der Pan-Europäischen Forst-Zertifizierung (Pan European Forest Certification = PEFC) zertifiziert. Vorrangiges Ziel war die Einhaltung ökonomischer, ökologischer und sozialer Standards und deren Dokumentation. Nachweise darüber werden zunehmend von der Holz verarbeitenden Industrie aber auch vom Endkunden verlangt. Viele Firmen haben inzwischen erklärt, dass sie zukünftig nur noch Holz aus zertifizierten Betrieben kaufen wollen. Zu den Richtlinien, die auch private Waldbesitzer berücksichtigen müssen, gehört, großflächige Kahlschläge zu vermeiden, chemische Pflanzenschutzmittel stark einzuschränken, heimische Baumarten zu bevorzugen und den Wald mit so genannten Rückegassen in geeigneten Abständen zu erschließen.Angepasste Wildbestände, heimische Bäume

Flächiges Befahren der Waldflächen ist wegen der Gefahr der Verdichtung des Bodens untersagt. Zu einer naturnahen Bewirtschaftung gehört auch, dass für den Schutz junger Bestände nicht mehr benötigte Zäune abgebaut werden. Die PEFC fordert, dass alle Funktionen des Waldes (Nutz-, Schutz-, Sozial- und Erholungsfunktion) erhalten bleiben. Dazu gehört, dass bei Arbeitsmaschinen im Wald nur biologisch abbaubare Öle eingesetzt werden dürfen und das Havarieset auf der Maschine mitgeführt werden muss. Unfallverhütungsvorschriften müssen eingehalten werden. Außerdem sind Waldbesitzer verpflichtet, im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf angepasste Wildbestände hinzuwirken. Wildbestände gelten dann als angepasst, wenn die Verjüngung der Hauptbaumarten ohne Schutzmaßnahmen möglich ist - eine Voraussetzung für die naturnahe Waldbewirtschaftung und die biologische Vielfalt. Die Einhaltung der Regelungen wird von unabhängigen Gutachtern stichprobenartig kontrolliert und in einem Bericht dokumentiert. Die Überprüfung beim Kreiswaldbauverein Trier-Saarburg am Ende des vergangenen Jahres ergab, dass im Großen und Ganzen die "ganzheitliche Nachhaltigkeit der Waldfunktionen gesichert ist". Große Sorgfalt bezeugt der Bericht der Pflege der Bestände und der Wahl der standortgerechten Baumarten. Bezüglich der Schäl- und Verbissschäden wurde festgestellt, dass durch deutlich mehr Abschüsse das Wald-Wild-Problem angegangen wurde und hoffentlich in Zukunft gelöst werde. Diese Ergebnisse sollen im Jahr 2007 noch einmal überprüft werden. Kein Zertifikat, kein guter Preis

Der Waldbauverein appelliert an seine Mitglieder: Jeder Waldbesitzer solle sich darüber im Klaren sein, dass eine Zertifizierung seines Waldbesitzes nur dann auf Dauer bestehen bleiben kann, wenn alle Grundsätze der Leitlinien befolgt werden. Bei Nichtbeachtung dieser Grundsätze droht der Entzug des Zertifikates. Dies hätte zur Folge, dass das geschlagene Holz auf dem globalen Markt nicht oder nur mit Preiseinbußen abgesetzt werden könnte. Bei Fragen jeglicher Art über PEFC steht die Geschäftsstelle des Kreiswaldbauvereins Trier-Saarburg, Schadallerstraße 22, 54439 Saarburg, Telefon: 06581/9263-0, zur Verfügung.

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