Natürliches Bett für die Ruwer

Das nächste Großprojekt in Kell am See: Die Ruwer wird umgeleitet und bekommt ihr natürliches Bett wieder. 360 Meter des Bachlaufs sollen renaturiert werden. Voraussichtlich kosten die Arbeiten 200 000 Euro.

 Von der „Dillenbrück“ bis zum Weiher: Dieser Anblick der Ruwer soll einem optisch und ökologisch renaturierten Bachlauf weichen. TV-Foto: Hans Muth

Von der „Dillenbrück“ bis zum Weiher: Dieser Anblick der Ruwer soll einem optisch und ökologisch renaturierten Bachlauf weichen. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. In der Hochwaldgemeinde tut sich in letzter Zeit einiges, und es hat den Anschein, dass alle Gemeindeväter (und natürlich Gemeindemütter) gemeinsam nach vorne preschen, um aus ihrer Gemeinde die schon oft besungene "Perle des Hochwalds" zu machen. Da ist beispielsweise der Hochwald-Radweg, der für den wirtschaftlichen Aufschwung das Seine tut, das ökologische Neubaugebiet "An der Fischerei", dessen Planung bis auf kleinere Formalitäten abgeschlossen ist, und da sind die zum Teil abgeschlossenen Projekte Seniorenresidenz und betreutes Wohnen, beide gelegen am "Dorfpark Dumpert".Doch das Ausruhen auf abgeschlossenen Projekten ist nicht drin. Die nächste Herausforderung hat bereits das Planungsstadium erreicht: Die Renaturierung der Ruwer, die im Bereich "Dumpert" den Ort teilt. Gemeint ist damit der Wasserlauf von der "Dillenbrück" im Bereich der Alten Mühle bis hin zum Weiher in der Nähe des besagten Seniorenheims. Es ist eine Maßnahme, die nicht allein der Schönheit dient, denn sie soll bewirken, dass sich gerade im Bereich des Bachbettes die Natur erholen und weiter entfalten kann. Wenn man sich derzeit den Verlauf der Ruwer und ihre Beschaffenheit im "Dumpert" betrachtet, fällt auf, dass das Bachbett wie eingegraben erscheint - ohne ein für Kleinlebewesen geeignetes Ufer mit Brücken und Zuläufen, die nur darauf warten, erneuert zu werden.Diplomgeograph Frank Hömme vom gleichnamigen Planungsbüro für Regional- und Umweltentwicklung war beauftragt worden, sich mit dem Thema "Renaturierung der Ruwer im Dorfpark Dumpert" zu beschäftigen. In der letzten Ratssitzung vermittelte er seine Vorstellungen dem interessierten Gemeinderat.Hömme sprach dabei von einer "Neumodellierung und Strukturveränderung" des Bachverlaufes und seiner Uferbegrenzungen und teilte das Projekt in drei Abschnitte ein.Da sei zum einen der Bereich "Festival" mit seiner Freilichtbühne und dem durch die Ruwer geteilten Festplatz. Hier beabsichtigt Hömme die Verlegung des Bachlaufes in einem Bogen in Richtung der Kirche hin. Der ehemalige Bachverlauf soll durchlässig aufgeschüttet werden, so dass sich ansammelnde Fließ- und Grundwässer in den neuen Bachverlauf mit einfließen können.Dann gibt es noch die Bereiche Sport und Erholung, womit der Bereich der Jugend und der in der Nähe des Seniorenzentrums gemeint sind. Auch dort soll die Ruwer umgeleitet werden. Insgesamt aber soll auf der gesamten Länge, das sind immerhin 360 Meter, der Bach verbreitert und das Ufer verflacht werden.Das Projekt, liegt in der Verantwortung der Verbandsgemeinde, soweit es die Bodenordnung betrifft. Die Gemeinde ist beauftragt, die erforderlichen Verhandlungen zu führen. Das Projekt, sofern es die Bodenordnung betrifft, wird aus dem Investitionsstock über das Landesfinanzausgleichsgesetz aus Mitteln der Aktion Blau mit bis zu 90% gefördert. Die Gesamtkosten werden voraussichtlich 200 000 Euro betragen, wovon rund 150 000 Euro in die Arbeiten an dem Bachverlauf fließen werden.

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