Naturschutz statt ballern

Die Jagd auf der einen Seite, Natur- und Artenschutz auf der anderen - Deutschlands Jäger wollen beidem gerecht werden. Das und andere Themen standen auf dem Programm des Jahrestreffens der Kreisgruppe Trier-Saarburg im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV). Rund 150 Vertreter der "grünen Zunft" waren nach Saarburg gekommen.

 Ehre wem Ehre gebührt: (von links) LJV-Kreisgruppen-Vorsitzender Gundolf Bartmann, Walter Hötl, Heinrich Lehnert, Helmut Kreuzkamp und Heinz Schulten. TV-Foto: Hermann Pütz

Ehre wem Ehre gebührt: (von links) LJV-Kreisgruppen-Vorsitzender Gundolf Bartmann, Walter Hötl, Heinrich Lehnert, Helmut Kreuzkamp und Heinz Schulten. TV-Foto: Hermann Pütz

Saarburg. Rund 350 000 Menschen in Deutschland besitzen den Jagdschein. Das Problem: Obwohl sich die Jagd offenbar großer Beliebtheit erfreut, ist das Bild der Waidmänner und -frauen in der Öffentlichkeit offenbar nicht das beste. Es herrsche noch immer die landläufige Meinung vor, "dass wir nur in der Gegend herumballern", wie Hans Fiebig, Naturschutz-Obmann der LJV-Kreisgruppe, beim Jahrestreffen in der Saarburger Stadthalle sagte. Artenschutz ist eine wichtige Aufgabe

Dabei seien es vor allem die Jäger, die im Hinblick auf den Natur- und Artenschutz eine wichtige Rolle spielen. Fiebig nutzte die Gelegenheit, auf diverse Missstände hinzuweisen. So seien die anhaltende Ausweisung neuer Baugebiete in der Region und der damit verbundene Landschaftsverbrauch mit Skepsis zu betrachten. Zweifel meldete der Naturschutz-Obmann auch mit Blick auf den Nutzwert von großflächigen Fotovoltaik- und Windkraftanlagen an, "die den Energiebedarf nicht mal im Ansatz decken", wie Fiebig betonte. Und: "Bis heute wurde noch kein Kernkraftwerk deshalb stillgelegt." Natur- und Artenschutz spiele bei der Errichtung der Anlagen wohl keine Rolle.Das Recht der Jäger zur "legitimen und nachhaltigen Nutzung des Naturgutes Wild auch zum Gefallen der Landwirte und Forstleute" unterstrich der Kreisgruppen-Vorsitzende Gundolf Bartmann. Gleichzeitig forderte er ein neues und umfassendes Bundesjagdgesetz als einheitliches Regelement für die Durchführung der Jagd. Bernhard Henter (CDU), Mitglied im rheinland-pfälzischen Landtag, und Kreisbeigeordneter Dieter Schmitt (CDU) begrüßten das Engagement der Jäger und boten an, deren Anliegen in die politischen Prozesse auf Landes- und Kreisebene einzubringen.Als Gastreferent hatte die LJV-Kreisgruppe Professor Paul Müller vom Institut für Biogeographie an der Universität Trier geladen. "Muttertierschutz - Vorwand oder Notwendigkeit?" lautete das Thema seines Vortrags. Zu den Gästen in der Saarburger Stadthalle zählten außerdem Vertreter von Verbänden aus den Bereichen Land-, Forstwirtschaft und Naturschutz sowie Kreisjagdmeister Rolf Kautz. Extra Ehrungen: LJV-Kreisgruppen-Vorsitzender Gundolf Bartmann ehrte Walter Hötl (Konz) mit der goldenen Verdienstnadel für erfolgreiche Nachsuchengespanne. Heinrich Lehnert (Schweich), Helmut Kreuzkamp (Ralingen) und Heinz Schulten (Holzerath) wurden mit der silbernen LJV-Verdienstnadel ausgezeichnet. Die Kreisgruppe Trier-Saarburg hat derzeit 942 Mitglieder und damit 60 mehr als noch vor einem Jahr. (hpü)

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