Naturschutzbehörde hat Bedenken

Die Gegner des geplanten Steinbruchs in Mandern bewerten die Erklärung aus Koblenz als Etappen-Erfolg. Nach einem Anhörungstermin mit der potenziellen Betreiberfirma Lehnen hat die obere Landespflegebehörde mitgeteilt, dass auch sie "erhebliche Bedenken" gegen das umstrittene Vorhaben hat.

Mandern. Bis zum 16. Februar muss die potenzielle Betreiberfirma Lehnen eine Erklärung abliefern, ob sie an ihrem Antrag auf Befreiung von den in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrücks geltenden Auflagen festhält und damit auch an der von ihr geplanten Reaktivierung des alten Steinbruchs in Mandern.

Mit diesem Ergebnis endete ein Anhörungstermin bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz. Die obere Landespflegebehörde behandelt derzeit den Antrag der Firma Lehnen, die in Mandern Quarzit abbauen will (der TV berichtete mehrfach).

Seitens der innerhalb der Behörde angesiedelten Fachstellen Raumordnung, Wasserwirtschaft und Naturschutz seien "erhebliche fachliche Bedenken gegen das geplante Vorhaben" vorgetragen worden, heißt es am Freitag bei der SGD.

In der Verbandsgemeinde Kell am See gibt es seit längerem Widerstand gegen das Projekt. Die Kritiker befürchten durch den Steinbruch einen schwerwiegenden Eingriff in die Natur, eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung von Mandern und negative Auswirkungen auf den Tourismus in der Region.

Bürgerinitiative sieht Entwicklung positiv



Zuletzt hatte sich in Mandern eine Bürgerinitiative gegründet, die den Quarzit-Abbau verhindern will. Deren Sprecher Peter Wagner sagte auf TV-Anfrage, "dass die Aussagen der SGD zwar noch keine definitive Entscheidung bedeuten. Sie sind aber für uns positiv und bestärken uns in unserem weiteren Vorgehen."

Dieser Einschätzung schließt sich auch Manfred Rauber ausdrücklich an. Der SPD-Ortsbürgermeister von Waldweiler hat sich ebenso wie die gesamte SPD-Fraktion im Keller Verbandsgemeinderat, aber auch Bürgermeister Werner Angsten (CDU) bereits offen gegen die Steinbruch-Pläne ausgesprochen.

Land setzt Betreiberfirma Frist bis Mitte Februar



Angsten bewertet das Ergebnis der Unterredung in Koblenz als "erfreuliche Mitteilung" und hofft darauf, dass "eine sich anbahnende Naturkatastrophe verhindert wird".

Manderns Ortsbürgermeister Martin Alten (CDU) bewertet die Tatsache, dass die SGD der potenziellen Betreiberfirma Lehnen eine Frist gesetzt hat, "als Hinweis darauf, dass dem Befreiungsantrag nicht stattgeben wird. Der ganze öffentliche Aufruhr war also wahrscheinlich unnötig."

Bis zum Ablauf der Bedenkzeit Mitte Februar müsse man die weitere Entwicklung zwar noch abwarten. "Ich hoffe aber, dass die Sache bald erledigt und dann wieder Ruhe im Dorf ist", äußerte sich Martin Alten.

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