Nein zu Windrädern mitten im Naturpark

Kell am See · Die Mitgliederversammlung des Fremdenverkehrsvereins Hochwald-Ferienland lehnt die Errichtung von Windenergieanlagen in der Kernzone des Naturpark Saar-Hunsrück einstimmig ab. Der Verein begründet dies unter anderem damit, dass die Windräder eine Erholung in der Stille verhinderten. Dies sei jedoch Schutzzweck der Kernzone.

Kell am See. Die von verschiedenen Projektträgern geplanten Standorte für Windräder in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück im Bereich des Teufelskopf/Schimmelkopf verändern nachhaltig das Landschaftsbild. Dieser Meinung ist der Fremdenverkehrsverein Hochwald-Ferienland. Er lehnt die Errichtung von Windenergieanlagen in der Kernzone des Naturpark Saar-Hunsrück einstimmig ab. Der Verein Hochwald-Ferienland wird wirtschaftlich getragen von der Verbandsgemeinde Kell am See und den Fremdenverkehrsgemeinden in der Verbandsgemeinde mit einem entsprechenden Prädikat sowie einigen privaten Mitgliedern.
Rat beschließt Gleiches


Voraus ging ein Beschluss des Verbandsgemeinderats Kell am See vom Februar mit gleichem Inhalt. Kernzonen der Naturparke stünden einer Ausweisung von Windkraftflächen entgegen, wenn die Nutzung dem Schutzzweck zuwiderlaufe, argumentiert der Verein. Der Schutzzweck der Kernzone, die Erholung in der Stille, werde bei den vorgesehenen Planungen massiv verletzt. Aus dem Blickwinkel des Landschaftsschutzes werde die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes nachteilig verändert. Die Unberührtheit der Landschaft werde verletzt; die Minderung des Erholungswertes trete ein, so der Fremdenverkehrsverein. Die weitere Argumentation von Hochwald-Ferienland: Durch den Bau raumbedeutsamer Anlagen mit einer technischen Überformung der Landschaft seien der Tourismusstandort und die Verbandsgemeinde Kell am See gefährdet. Das touristische Potenzial, das sich seit mehreren Jahrzehnten dort hervorragend entwickele, erfahre eine dauerhafte Schädigung.
Landal: Tourismus leidet


Im Hinblick auf die Menschen und deren Heimatgefühl, auf die Kulturlandschaft sowie auf die Touristen, die Erholung suchten, müsse das Landschaftsbild erhalten bleiben. Landal-Green-Parks und die Generalmanagerin Landal Hochwald, Lieselotte Wegner, sehen eine starke Beeinträchtigung des Weitblicks und des Eindrucks für die Feriengäste. Die örtliche Fremdenverkehrswirtschaft und damit auch Landal Hochwald würden mit dem Naturerlebnis im Hochwald und der unberührten Natur werben. Erhebliche Millionen seien in den letzten Jahren für die Umgestaltung des Ferienparks investiert worden. Landal verweist auf den starken Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region.
Punktabzug bei Wanderwegen


Nach dem Gutachten des Büros BGHplan aus Trier konzentrierten sich die Erholungsräume in der VG Kell am See neben dem Ruwertal auf den Kammbereich des Schwarzwälder Hochwaldes. Bei der Risikobewertung der Schutzgüter Landschaftsbild/Erholung wurde der Teufelskopf als sehr hoch (10 von 10 Punkten) eingestuft. Das Deutsche Wanderinstitut habe mitgeteilt, dass Windenergieanlagen seit der Zertifizierung von Wanderwegen zu Punktabzügen führten.
Zu Recht habe das Büro BGHplan bereits empfohlen, die Fläche Teufelskopf nicht weiter für Windkraft zu verfolgen, teilt Hochwald-Ferienland mit.
Der Verein Hochwald-Ferienland fordert alle verantwortlichen Stellen im Land und in den Kommunen auf, die vorgesehenen massiven Eingriffe in das Landschaftsbild des Hunsrücks und Hochwaldes zu unterlassen, damit auch anstehende Investitionen der Fremdenverkehrspartner in den nächsten Jahren zur Stärkung der Wirtschaftskraft des Raumes effektiv umgesetzt werden können. Der Tourismus habe in den vergangenen Jahren in der Verbandsgemeinde Kell am See eine bedeutende soziale und wirtschaftliche Entwicklung genommen. red

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