Infrastruktur Neuer Platz auf dem Wadel

Schillingen · Schillingen hat die Interessen künftiger Bauherren wie die von Eigentümern älterer Häuser im Blick.

 Schillingens Ortsbürgermeister Markus Franzen (CDU) zwischen seinen Beigeordneten – rechts der Erste Hans-Albert Schmitt (SPD), links der Zweite Werner Meier (SPD) – vor dem geplanten Neubaugebiet „Auf dem Wadel 2“, das an die bisherige Bebauung anschließen soll.

Schillingens Ortsbürgermeister Markus Franzen (CDU) zwischen seinen Beigeordneten – rechts der Erste Hans-Albert Schmitt (SPD), links der Zweite Werner Meier (SPD) – vor dem geplanten Neubaugebiet „Auf dem Wadel 2“, das an die bisherige Bebauung anschließen soll.

Foto: Ursula Schmieder

Im ersten Doppelhaushalt der Gemeinde Schillingen  ist es der „dickste Batzen“, sagt Ortsbürgermeister Markus Franzen. Doch die Ausweisung des Neubaugebietes „Auf dem Wadel 2“ sei eine „Investition in die Zukunft“, von der Schillingen langfristig profitiere. 2020 sind für Grundstückskäufe 460 000 Euro eingeplant, 2021 für die Erschließungsplanung 100 000 Euro. Mit der Planung für den Bebauungsplan ist das Trierer Ingenieurbüro Fischer, mit 13 120 Euro günstigster Bieter, beauftragt.

An die 40 Baugrundstücke könnten entstehen. Und die werden dringend gebraucht. Im bisherigen Baugebiet sind bis auf vier alle verkauft. Und selbst die waren schon reserviert, sind aber corona- beziehungsweise kostenbedingt nun wieder zu haben.

Der Haushaltsplan wurde ebenso einstimmig beschlossen wie Voruntersuchungen zur Ausweisung eines Sanierungsgebietes im Ortskern. Investierende Eigentümer könnten damit auf Steuervergünstigen zählen.

Wo ein solches Gebiet sinnvoll wäre, prüft das Thalfanger Ingenieur­büro Schu und Partner für angebotene 17 500 Euro. Da dafür Zuschüsse beantragt werden, bei der Stiftung Zukunft in Trier-Saarburg und aus dem Topf für „Begleitmaßnahmen zum demografischen Wandel“ der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell (VG), könnte sich der Eigenanteil der Gemeinde auf 5000 Euro reduzieren.

Insgesamt sind Investitionen in Höhe von 685 800 Euro 2020 und 125 500 Euro 2021 geplant. Enthalten in 2020 sind vorsorglich hoch angesetzte 80 000 Euro für die weitere Sanierung der Hirtenweg-Stützmauer.

Außerdem soll die Kindertagesstätte für rund 33 000 Euro neue Dachfenster und Sonnenschutz erhalten. Damit beauftragt sind die Firmen Lay, Trier, und Kemnitz, Lampaden. Weitere je 15 000 Euro sind eingestellt für den Ausbau von Tal- und Blumenstraße sowie 3400 Euro für Kinderspielplätze. Finanziert werden die Vorhaben teils über Kredite. Damit steigen die Schulden bis Ende 2021 voraussichtlich auf knapp 1,2 Millionen Euro, je Bürger rund 980 Euro. Allerdings nimmt die Ortsgemeinde ausschließlich Investitionskredite in Anspruch und nicht wie viele andere Kommunen zusätzliche Liquiditätskredite für ihre laufenden Ausgaben. VG-Kämmerer Wolfgang Meier wies darauf ebenso hin wie auf die im Haushalt bereits berücksichtigten Steuermindereinnahmen infolge von Corona.

Zum Minus der Ergebnishaushalte 2021/21 wies Franzen auf enthaltene vorsorgliche Abschreibungen hin. Ohne sie hätte die „bewusst vorsichtig“ planende Gemeinde „noch Geld in der Kasse“. Martin Alten, hauptamtlicher Erster Beigeordneter der VG, bekräftigte, eine Gemeinde dieser Größe müsse investieren, was in Schillingen „ordentlich und maßvoll“ geschehe. Die Verabschiedung des Haushaltsplans verband der Rat mit einem von Wolfgang Schäfer angeregten Appell an Kreis und VG. Angesichts finanzieller Herausforderungen infolge der Corona-Pandemie sollten Umlagesätze möglichst gesenkt werden.

Ein weiterer Appell richtet sich an Autofahrer, die wohl eher gedankenlos die örtliche „Tankstelle“ für Elektrofahrzeuge zuparken. Auch wer sein Fahrzeug in aller Regel zu Hause lade, sei schon mal auf diese schnellere Möglichkeit angewiesen, so ein Ratsmitglied.

Ob im Herzen von Schillingen seniorengerechte Wohnungen geschaffen werden, ist derzeit nicht absehbar. Laut Franzen gibt es zwar einen möglichen Investor. Doch erste Gespräche seien „noch nicht mal ansatzweise in trockenen Tüchern“. Da sei beiderseits noch vieles zu klären. Der Rat werde aber über etwaige Fortschritte informiert.

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