Neue Anstrengungen für besondere Sauberkeit

AYL/SAARBURG. Voraussichtlich Ende dieses Monats schließen die Erweiterungsarbeiten in der Gruppenkläranlage Saarburg, Gemarkung Ayl, ab. Eine neue Kompakt-Rechenanlage filtert beinahe die vierfache Menge der bisher zurückgehaltenen Reststoffe heraus.

Im November 1984 wurde die größte Kläranlage innerhalb der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg in Betrieb genommen. 35 Pumpwerke mit rund 170 Pumpen sind Tag und Nacht aktiv. "Von zwei bis 1500 Litern pro Sekunde werden bei uns befördert", erläutert Betriebsleiter Josef Dellerie. Die gesamte Saarschiene mit etwa 37 000 Einwohnern sei an das Werk angeschlossen.Speicher mit 20 Meter Durchmesser

Seit März 2004 laufen die vorerst letzten Ausbauarbeiten im - beziehungsweise rund um das - Werk. "Diese Stufe bildet den Abschluss mehrjähriger Arbeiten. Damit präsentiert sich die Anlage auf absolut neuestem technischen Stand", erläutert Bürgermeister Günther Schartz. Im Frühjahr war damit begonnen worden, zwei riesige, offene Schlammspeicher zu errichten - 20 Meter beträgt der Durchmesser pro Becken. In den Behältnissen wird der ausgefaulte Schlamm, der aus dem geschlossenen Faulturm kommt, entwässert und zwischengelagert. 3000 Kubik fassen die nebeneinander stehenden Betontürme zusammen. Die bisherige Lagerkapazität war auf 750 Kubik begrenzt. Für die direkte Umgebung seien die offenen Behältnisse kein Problem, versichert Werksleiter Dellerie: "Unter Hygiene-Gesichtspunkten ist das einwandfrei. Der Schlamm ist fast geruchsfrei, riecht lediglich ein bisschen erdig." Ein Landwirt pumpt den Schlamm in regelmäßigem Turnus über einen Saugwagen ab und verteilt ihn an zehn Kollegen der Verbandsgemeinde. Grundsätzlich könne der Schlamm bis zu fünf Monaten in den Behältern lagern. Das ist vor allem in den Monaten April, Mai, Juni sowie Mitte November bis Mitte Januar wichtig. Dann nämlichen dürfen die Landwirte wegen der Vegetations-Phase nichts auf die Felder aufbringen. "Deshalb bescherte uns die bisherige Lagerkapazität stets Probleme." Die zweite große Neuerung in der Kläranlage Saarburg ist eine Kompakt-Rechenanlage. "Die vorherige war zu grobmaschig. Da rutschte zu viel durch", erklärt Dellerie zum Hintergrund der Neuanschaffung. Mit der neuen Apparatur hingegen gelänge es, viermal so viel nicht lösliche Reststoffe herauszufiltern wie bisher. "1000 Kubikmeter Rechengut fallen pro Jahr an", berichtet der Werksleiter. "Darunter ist ärgerlicherweise nach wie vor ein großer Anteil an Resten von Damenbinden, die nicht in die Toilette gehören." Dieses, wie auch das übrige Rechengut, lande auf der Mülldeponie in Mertesdorf.Installationen für 1,4 Millionen Euro

In den kommenden Tagen stehen weitere Arbeiten in der Halle an, in der die Rechenanlage untergebracht ist. Zudem müsse an der Anlage noch etwas ergänzt werden. 1,4 Millionen Euro verschlingen die neuen Installationen. Dabei hat das Land Rheinland-Pfalz die beiden Speicher mit 480 000 Euro bezuschusst. "Mit der neuen Anlage sind wir für die Zukunft gut gerüstet", ist Otmar Löw, Werkleiter der VG-Werke, überzeugt. Und er erklärt: "Unsere Abwasser sind bis zu 98 Prozent gereinigt. Das ist bedeutend sauberer als das, was in der Saar am Werk vorbei läuft."

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