Neue Baustelle auf der A 1 nervt Pendler

Schweich · Eine neue Autobahnbaustelle bei Schweich hat die A 1 in Fahrtrichtung Koblenz in einen rund zwei Kilometer langen Flaschenhals verwandelt. Dem Verkehr in Richtung Koblenz steht dort nur eine Fahrspur zur Verfügung. Die Folge sind Staus im abendlichen Berufsverkehr.

 Bis August bleibt es eng: Auf der A 1 bei der Auffahrt Schweich wird der Verkehr auf eine Spur geleitet. TV-Foto: Friedemann Vetter

Bis August bleibt es eng: Auf der A 1 bei der Auffahrt Schweich wird der Verkehr auf eine Spur geleitet. TV-Foto: Friedemann Vetter

Schweich. Berufspendler aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich und den Nachbarkreisen sollten in den kommenden Wochen mit abendlichen Staus auf der A 1 hinter dem Autobahndreieck Moseltal/Schweich rechnen. Zwischen den Anschlussstellen Schweich und Föhren müssen auf der Richtungsfahrbahn Koblenz zahlreiche defekte Betonplatten aus den 70er-Jahren erneuert werden. Zurzeit laufen dort noch die Markierungsarbeiten für die rund zwei Kilometer lange Baustelle, die nur auf einer Fahrspur passiert werden kann. Die einspurige Verkehrsführung beginnt an der Anschlussstelle Schweich und endet vor der Ausfahrt Föhren. Nach Auskunft von Winfried Valerius, Leiter der zuständigen Autobahnmeisterei Wittlich, wird die Verkehrsführung so gestaltet, dass die Ein- und Ausfahrt bei Schweich weiter genutzt werden kann.
Wie viele Betonplatten die beauftragte Tiefbaufirma Schnorpfeil insgesamt wird erneuern müssen, steht noch nicht genau fest. Valerius: "Es ist davon auszugehen, dass der Streckenabschnitt nach Abschluss der Arbeiten und der anschließenden Betonaushärtezeit in der zweiten Augustwoche freigegeben werden kann." Diese Aushärtezeit von zehn Tagen Dauer sei erforderlich, da eine frische Betonfahrbahn nicht sofort belastet werden dürfe. Sie würde sonst der Dauerbelastung durch den Schwerlastverkehr nicht lange standhalten.
Was Autofahrer ärgert


Valerius: "In dieser Zeit bleibt der sanierte Abschnitt gesperrt. Das ist dann so eine Situation, über die sich viele Autofahrer ärgern, denn sie werden scheinbar sinnlos auf einer Spur an einer verlassenen Baustelle vorbeigeleitet."
Inzwischen gibt es erste Erfahrungen über die Auswirkungen der Baustelle auf den Verkehrsfluss. Wie die Autobahnpolizei Schweich dazu auf TV-Anfrage mitteilte, fließt der Verkehr entlang der neuen Baustelle tagsüber weitgehend reibungslos. Anders sei die Situation ab etwa 16.30 Uhr bei einsetzendem Berufsverkehr in Richtung Wittlich. Ein Polizeisprecher am Mittwochabend: "Heute bildete sich ein Rückstau, der über die Moselbrücke bei Schweich bis zum Autobahndreieck Moseltal reichte."
Nicht auszuschließen ist aber, dass sich viele ortskundige Autofahrer auf die neue Situation einstellen und bei der abendlichen Heimreise auf die L 141 Schweich-Wittlich wechseln. Viele dürften auch ihre Abfahrtszeiten verschieben.
Auf der Gegenfahrbahn dieses Streckenabschnitts in Richtung Trier/Saarbrücken mussten bereits vor rund zwei Jahren Betonplatten erneuert werden. Auch diese Baustelle sorgte für Staus und Behinderungen - und zog sich über Monate hin.
Damals hatten die Arbeiten Ende Oktober 2009 begonnen und sollten noch vor Weihnachten 2009 abgeschlossen sein, wobei die Straßenbauer von einem "normalen" Spätherbst ausgingen. Doch ein früher Wintereinbruch im Dezember und ein langer und harter Winter machten alle Planungen zunichte. Erst Anfang März 2010 konnten die Betonarbeiten weitergehen, und Mitte April wurde die Strecke wieder freigegeben (TV vom 14. April 2010). Rund 35 000 Fahrzeuge passieren nach Angaben des Autobahnamtes Montabaur die A 1 bei Schweich pro Werktag. Dabei gelten folgende Erfahrungswerte der Verkehrsexperten: Fließen stündlich mehr als 1500 Fahrzeuge in eine Richtung, wird an einspurigen Baustellendurchfahrten wie in Schweich die Belastungsgrenze erreicht. Steigt der Fahrzeugstrom über die kritische 1500er-Grenze, entsteht vor der Baustelle unweigerlich ein Stau. f.k.

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