Justiz Von Hamburg über Trier in den Hochwald: Neue Direktorin am Amtsgericht Hermeskeil

Hermeskeil · Anna Maria Schmitz-Valckenberg schildert im Gespräch mit dem TV ihren Werdegang und wo sie in ihrer Arbeit Schwerpunkte setzen will.

 Die neue Amtsgerichts-Direktorin Anna Maria Schmitz-Valckenberg am Eingang zu ihrer Wirkungsstätte in Hermeskeil.

Die neue Amtsgerichts-Direktorin Anna Maria Schmitz-Valckenberg am Eingang zu ihrer Wirkungsstätte in Hermeskeil.

Foto: Ursula Schmieder

Sie stammt aus Köln und studierte in Freiburg und Genf, bevor sie über Hamburg und Trier in den Hochwald fand. Und dort fühlt sich die promovierte Juristin Anna Maria Schmitz-Valckenberg „total wohl“. In Hamburg habe sie zwar auch „die große Weite“ genossen, räumt die neue Direktorin des Amtsgerichts Hermeskeil ein.

Doch dafür biete der Hochwald vielfältige Perspektiven einer Landschaft, die ihr sehr entspreche. Es sei schön, dort zu arbeiten und sie liebe es, in Trier zu leben, sagt die 47-jährige zweifache Mutter, deren Mann an der Trierer Universität lehrt. 

Promoviert hat Schmitz-Valckenberg in Freiburg bei Andreas Voßkuhle, dem späteren Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts. Ab 2003 war sie Richterin am Amtsgericht Hamburg und ab 2014 am Landgericht Trier. Seit dem 4. Januar ist sie Leiterin des Amtsgerichtes Hermeskeil (Info). In dieser Funktion nimmt Rechtsprechung in Zivilsachen etwa Zweidrittel ihrer Arbeitszeit ein. In der verbleibenden Zeit ihrer 75-Prozent-Stelle – plus einige Stunden darüber hinaus – widmet sie sich Verwaltungstätigkeiten und damit Leitungsaufgaben, „für die mein Herz schlägt“.

Doch sie habe erst einmal Stellen finden müssen, an denen sie gebraucht werde: „Weil das Amtsgericht Hermeskeil so super funktioniert.“ Als Beispiel nennt sie die erste Video-Verhandlung in einem Amtsgericht des Landgerichtsbezirks, organisiert von Mitarbeiter Marco Neumann, unterstützt von Trierer Kollegen der EDV-Abteilung.

Schmitz-Valckenberg ist froh, am neuen Wirkungskreis jahrelange Erfahrung und Fortbildungen im Fachgebiet „Gesundheits-Management in der Justiz“ mit einbringen zu können. Neben ihrem Engagement in der Rechtsreferendar-Ausbildung, als Staatsexamens-Prüferin und Güte-Richterin, versiert in Mediation, sei das ihr „Steckenpferd“ geworden. Gesundheits-Management umfasse nicht nur körperliche und geistige Fitness oder Stress-Bewältigung.

Nicht weniger wichtig sei die persönliche Identifikation mit der eigenen Arbeit und wie erfüllend diese empfunden werde. Beschäftigte wahrzunehmen und wertzuschätzen gewinne daher ebenso zunehmend an Bedeutung wie eine gute Außendarstellung von Arbeitsorten wie Behörden.

Ein von ihr seit 2017 geleiteter Arbeitskreis des Gerichtsbezirks sensibilisiert nicht nur dafür. Er vermittelt auch entsprechende Kompetenzen. Dass das angenommen wird, zeigte sich beispielsweise bei einem 2018 in Trier angebotenen Gesundheitstag, den 60 Prozent der Beschäftigten nutzten. Der Bedarf in Hermeskeil ist laut Schmitz-Valckenberg zwar möglicherweise gering. Denn dort laufe alles toll, lobt sie das „flexible, kompetente und soziale“ Team. Dennoch möchte die neue Direktorin – allerdings gemeinsam mit den gut 20 Mitarbeitern – Ziele entwickeln und Werte benennen, die „im Austausch mit den Kollegen gelebt werden sollen“.

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