Neue Häuser für den Ferienpark

Kell am See · Im Feriendorf "Hochwald" am Keller Stausee laufen derzeit größere Bauarbeiten. Die niederländischen Parkbetreiber haben die 40 Jahre alten Ferienhäuser der ersten Stunde abreißen lassen. Sie werden durch Neubauten ersetzt, die bis Ende Juli fertig sein sollen. Insgesamt nimmt die Tourismuskette "Landal" für dieses Projekt drei Millionen Euro in die Hand.

Kell am See. Im Landal-Ferienpark "Hochwald" tummeln sich seit einiger Zeit nicht nur die Urlaubsgäste. Auch Bauarbeiter bestimmen das Bild. Sie sind auf einem durch Zäune abgeriegelten Platzteil am Werk und ziehen dort insgesamt 13 neue Ferienhäuser hoch. An ihrer Stelle standen bisher 40 so genannte "Nur-Dach-Häuser". Diese Bauten, die für die Benutzung von vier Personen ausgelegt waren, stammten noch aus der Gründerzeit des Parks vor etwa 40 Jahren (siehe Extra).
"Die Ansprüche unseres Publikums sind heute natürlich ganz anders. Wir haben gemerkt, dass wir mit unseren Häusern der ersten Generation nicht mehr weiterkommen und es die einzige Alternative ist, sie abzureißen, um unsere Anlage moderner zu machen".
Das sagt Park-Manager John Schotman, der diese Aufgabe in Kell in den nächsten Wochen an seine designierte Nachfolgerin Liselotte Wegner abgeben wird. Sie betont, "dass der Trend und die Nachfrage der Gäste ganz klar in Richtung größere und luxuriöse Unterkünfte geht." Laut Landal-Pressesprecherin Susanne Maas-Kaiser erfreut sich vor allem der "Urlaub mit der Freundesgruppe" zunehmender Beliebtheit.
Gäste ab Juli eingeplant


Darauf haben die niederländischen Parkbetreiber reagiert. Sie lassen fünf neue Acht-Personen-Häuser mit einer Größe von 90 Quadratmetern errichten. Noch eine Nummer größer sind die fünf Zwölf-Personen-Häuser (125 Quadratmeter). In allen Unterkünften gehören beispielsweise eigene Sauna und Solarium zur Einrichtung. Im Rohbau stehen alle Ferienhäuser bereits. "Jetzt gehen wir zu den Innenarbeiten über. Die Erstvermietung an Urlaubsgäste haben wir ab 22. Juli geplant", sagt Projektleiter Michiel Geertsema.
Die "Investitionen in eine höhere Qualität unseres Parks", wie es die Landal-Leute formulieren, beschränken sich aber nicht nur auf diesen Teil der Anlage. Nahe am Spielplatz werden drei weitere Ferienhäuser aufgestellt, die speziell für Familien mit Kindern eingerichtet sind.
Seit kurzem werden zudem die zehn neuen Vier-Personen-Mobilheime - also fest aufgestellte Unterkünfte, die größer und komfortabler als ein Wohnwagen sind - vermietet.
Alles in allem lässt sich Landal die Frischzellenkur für den Ferienpark drei Millionen Euro kosten. "Wir wollen außerdem bis Ende 2015 die bestehenden Ferienhäuser sukzessive renovieren", betont Geertsema. Dafür will die Betreiber-Kette insgesamt weitere vier Millionen Euro ausgeben.
"Wir sind extrem froh, dass in den Keller Park investiert wird. Denn damit haben wir die Gewissheit, dass es hier auf lange Sicht weitergeht", sagt Ortsbürgermeister Markus Lehnen (CDU). Für die ganze Verbandsgemeinde ist das Landal-Feriendorf das mit Abstand wichtigste Flaggschiff.
Walburga Meyer weist darauf hin, dass in den vergangenen Jahren die öffentliche Seite - etwa mit dem Ruwer-Hochwald-Radweg und dem Saar-Hunsrück-Steig - viel für die Verbesserung der touristischen Infrastruktur getan hat. "Es ist ein positives Signal, dass gerade unser größter privater Betrieb die gleiche Philosophie verfolgt und so viel Geld investiert, um für die Zukunft gerüstet zu sein", sagt die Leiterin der Keller Tourist-Info. VG-Chef Werner Angsten (CDU) erinnert daran, dass der Fremdenverkehr für die Region Kell mit einer geschätzten Brutto-Wertschöpfung von 15 Millionen Euro pro Jahr eine große wirtschaftliche Bedeutung hat. Mit dem Bau des Feriendorfs in Kell am See wurde am 20. September 1969 begonnen. Träger des Projekts mit ursprünglich 100 Unterkünften war die aus 17 Gesellschaftern bestehende Hochwald-Ferienhaus GmbH (HFG). Später gelangte das Feriendorf in niederländische Hand. Seit 1996 firmiert es unter der Marke "Landal Green Parks". Die Tourismus-Kette betreibt derzeit insgesamt 68 Ferienparks in Europa. Davon befinden sich neun in Deutschland. In der Region Trier gibt es neben Kell Landal-Ferienparks in Saarburg (Warsberg), Leiwen (Sonnenberg), Kröv (Mont Royal) und Stadtkyll (Wirftal). Der Keller Ferienpark "Hochwald" ist 35 Hektar groß und verfügt über 205 Ferienhäuser. Anders als in Saarburg ist dort kein Campingplatz angeschlossen. Im Keller Feriendorf arbeiten nach Angaben der Betreiber circa 50 Angestellte. Die Zahl der Übernachtungen lag in der Vergangenheit zwischen 180 000 und 200 000 pro Jahr.

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