Neue Hindernisse sollen Raser abschrecken

Konz · Arbeiter haben die Linien in der Karthäuser Straße in Konz neu gezogen und Baken aufgestellt. Im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt wurde der Straßenraum umgestaltet. Die Pläne für die nächsten Projekte werden am kommenden Freitag, 16. November, vorgestellt.

Konz. Bauarbeiter haben die Parkplätze an der Fahrbahn der Karthäuser Straße neu markiert und etwa 20 Zentimeter hohe weiße Baken aufgestellt. Die ehemalige Bundesstraße war bisher 6,80 Meter breit und lud zum Rasen ein.
Mit den neuen Parkbuchten und Hindernissen wird die Straße auf einer Länge von 550 Metern enger. Vor allem für Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, wird es so einfacher, die Straße zu überqueren. Schwer einsehbare Kreuzungsbereiche sollen so sicherer und der Verkehr insgesamt ausgebremst werden.
Erstes Projekt abgeschlossen


Mit der Umgestaltung des Straßenraums, für die 38 000 Euro investiert wurden, schließen die Bauarbeiter das erste Projekt im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprogramms Soziale Stadt Karthaus diese Woche ab (siehe Extra).
"Es ist gut, dass man endlich auch sieht, dass sich in Karthaus etwas verändert", sagt Dominik Schnith, Quartiersmanager für den Stadtteil. Er kümmert sich als Vermittler zwischen Bürgern, Planern und Verwaltung um die Umsetzung des Förderprogramms Soziale Stadt. Laut Schnith handelt es sich zunächst noch um einen Probelauf. Wenn die Fahrbahnverengung bei den Bürgern gut ankomme und der Verkehr spürbar ausgebremst werde, könnten die Einbuchtungen noch dauerhaft verschönert und umgestaltet werden, sagt Schnith.
Der Quartiersmanager kündigt außerdem die nächste Beteiligungsaktion für die Karthäuser Bürger an. Am Freitag, 16. November, 16 Uhr, werden im Stadtteilbüro in der Karthäuser Straße 64 die Entwürfe für die Neugestaltung des Klosterparks und des Moselufers vorgestellt. "Ich freue mich über jeden, der kommt", sagt Schnith.
Bei den Entwürfen wurden die Vorschläge eingearbeitet, die Bürger bei zwei Beteiligungsaktionen im September eingebracht hatten (der TV berichtete). Das wichtigste Thema im Klosterpark sei der Klosterbach. Zurzeit fließt das Gewässer noch unterirdisch, künftig soll der Bachlauf aber wieder an die Oberfläche kommen.
Dafür sollen laut dem Investitionsprogramm der Verbandsgemeinde Konz insgesamt 244 000 Euro ausgegeben werden (der TV berichtete). Den größten Anteil würde ein Förderprogramm der EU abdecken. Im Bereich des Wassers werden laut Schnith auch Spiel- und Verweilmöglichkeiten eingerichtet. Die Wege im Park werden voraussichtlich auch erneuert, so dass auch Rollstuhlfahrer sie problemlos befahren können.
Langer Atem nötig


"Die Bäume und das Grün im Park bleiben erhalten", sagt Schnith. Allerdings könnte auch die wild überwucherte Klostermauer vom Gestrüpp befreit und in den Park integriert werden.
"Am Moselufer wird es spannend", meint Schnith. Es habe sich bei der Bürgerbeteiligung herausgestellt, dass man sich dort nicht nur auf einen Punkt konzentrieren dürfe. Er sei gespannt auf die Entwürfe von Landschaftsarchitekt Klaus-Dieter Aichele. Er selbst kenne sie noch nicht.
Insgesamt zieht Schnith nach mehr als einem halben Jahr als Quartiersmanager ein positives Fazit. "Bei vielen Projekten brauchen wir aber langen Atem", gibt er zu bedenken.
Extra

Bei einer Befragung im Rahmen des Programms Soziale Stadt Konz-Karthaus im Oktober 2011 wählten 200 Bürger die Neugestaltung von Karthäuser Straße, Brunostraße und Trie-rer Straße insgesamt nur auf den fünften Platz ihrer Prioritätenliste. Die meisten Stimmen erhielt der Wunsch einer Sanierung des Bahnhofs, dahinter folgten die Aufwertung des Moselufers und der Wunsch nach einem Bürgerzentrum. Wegen der verhältnismäßig niedrigen Kosten favorisierte der Konzer Stadtrat jedoch die Verkehrsberuhigung der Karthäuser Straße und zog sie als Startprojekt vor. aff

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