Neue Ideen für altes Gemäuer

Freudenburg · Mehr aus der historischen Burg will nicht nur die Ortsgemeinde Freudenburg machen, sondern auch die Projektgruppe, die aus der Dorfmoderation hervorgegangen ist. Inspiration sollte die mittelalterliche Umgebung bei einem Fest sein. An Ideen mangelt es nicht. Jedoch noch an Menschen, die sie umsetzen.

 Thomas Leuk (vorne) zeigt seine gemalte Ideensammlung wie die anderen Grundschüler beim idyllischen Sonnenuntergang im Burghof.

Thomas Leuk (vorne) zeigt seine gemalte Ideensammlung wie die anderen Grundschüler beim idyllischen Sonnenuntergang im Burghof.

Foto: Herbert Thormeyer

Freudenburg. Eine Halloween- Party bei Schwenkern und ein großes Feuerwerk zeigt das Bild, das Thomas Leuk gemalt hat. Der Grundschüler aus der Klasse 4 b ist Sieger beim Malwettbewerb, bei dem es um die kreative Nutzung der historischen Burganlage in Freudenburg ging. "Da sind schon einige Ideen auf einem Bild vereinigt", freut sich Ortsbürgermeister Bernd Gödert.
Der Geschichtenerzähler, den Tom Konter von der 3 a malte, und den Pizzaservice, den Kelly Elsen auf die Burg liefern ließ, waren nicht minder kreative, bildliche Ansätze.
Nur rund 100 der 1700 Freudenburger und Kollesleuker fanden jedoch den Weg auf die Burg - meist Eltern mit ihren Kindern, die bei Volksfestatmosphäre über die Zukunft der Festung nachdachten. Dabei wurden Gedanken wie ein Weihnachtsmarkt, Ostereiersuchen, Spanferkelessen oder ein Mittelaltermarkt auf eine große Tafel geschrieben. "Viele Ideen sollen in das Dorferneuerungskonzept einfließen", erklärt Dorfmoderatorin Ina Kunz, die besonders für ein Dorffrühstück mit Aussicht auf der Burgspitze gute Chancen sieht. Ihre Vision ist ein Förderverein, der sich um das alte Gemäuer und dessen Inszenierung kümmert.
Ortschef Gödert geht sogar noch weiter: "Für professionelle Veranstalter oder Gastronomen bietet sich die Burg doch geradezu an."
Touristen sollen künftig die Burg besser finden. "Dazu müsste zunächst die Sicht darauf vom Forst freigeschnitten werden", fordert Beate Brammer von der Projektgruppe Burg. Die Hinweisschilder seien wesentlich zu klein.
Bei einem Burgrätsel wurde nach dem Erbauer König Johann von Böhmen gefragt, dem Baubeginn 1337 und wie Freudenburg ursprünglich einmal hieß: Ossima.
Alle Rätselfragen richtig beantworten konnten von den 32 Teilnehmern nur 15. Sandra Junk, Sandra Lauer und Stefan Braunshausen wurden als Sieger gezogen.
Im nächsten Frühjahr, wenn die Dorfmoderation endet, soll ein Nutzungskonzept stehen. Doch ein Problem bleibt laut Ortsbürgermeister Gödert: "Wir brauchen Leute, die das umsetzen. Einer muss anfangen."
Extra

Die Burg Freudenburg liegt an der Spitze einer Felszunge und ist durch einen künstlichen, 16 Meter breiten Graben vom Burghof abgetrennt. Sie wurde 1330 von König Johann von Böhmen, Graf von Luxemburg, erbaut und geriet im 15. Jahrhundert in Verfall. Mit dem Kauf der Burggrafschaft Freudenburg (damals Freyding) durch die Abtei Sankt Maximin wurde die Burg unter Abt Reiner Biewer wiedererrichtet. Im Streit zwischen Abtei und Kurfürst Philipp Christoph von Sötern wurde die Burg 1646 besetzt und zerstört. Mit dem Grundbesitz bekamen die Vereinigten Hospizien im Zuge der Säkularisation auch die Ruine zugewiesen, die sie 1861 der Gemeinde verkauften, die 1908 und 1980 Sicherungsarbeiten ausführen ließ. doth Quelle: Datenbank der Kulturgüter Region Trier. ( www.roscheiderhof.de/ kulturdb)

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