Neue Kita St. Marien wird ein Energiesparer

Die Kinder des Kindergartens St. Marien, der zurzeit in Räumen der alten französischen Grundschule untergebracht wird, können sich freuen: Sie erleben bald mit, wie nebenan ihr neuer Kindergarten entsteht. Der wird ein Passivhaus sein, das Energie spart.

 Die Vorarbeiten für den Kita-Neubau sind gemacht: Die sichere Zufahrt zur provisorischen Unterkunft der Kinder ist fertig.TV-Foto: Julia Kalck

Die Vorarbeiten für den Kita-Neubau sind gemacht: Die sichere Zufahrt zur provisorischen Unterkunft der Kinder ist fertig.TV-Foto: Julia Kalck

Saarburg. Wer durch Beurig fährt und an der Pfarrkirche St. Marien entlangkommt, der wird es gesehen haben: Seit Monaten schon wird am neuen Stadtteilzentrum in Beurig gebaut. Dort, wo früher die französische Grundschule war, entsteht ein komplett neues Zentrum mit Grün- und Parkflächen, einem Haus der Vereine und einer neuen Kindertagesstätte (der TV berichtete). Nachdem der neue Parkbereich nun angelegt ist, ist die Voraussetzung geschaffen, den dicksten Brocken im Plan des Stadtteilzentrums anzugehen: den Neubau der Kita St. Marien. 2,6 Millionen Euro soll das neue, zweistöckige Gebäude kosten. Das Besondere: Es wird nach Passivstandard gebaut. Das heißt: Die Energie, die im Haus entsteht, wird weiter genutzt, so dass ein solches Haus nur wenig externe Energiezufuhr benötigt (siehe Extra).

"Am 24. Januar ist Baubeginn", sagt Stadtbürgermeister Jürgen Dixius, sofern das Wetter mitspielt. "Los geht's zunächst mit Erdarbeiten", erklärt Jürgen Kremer vom Bauamt der Verbandsgemeinde. Anschließend wird die Bodenplatte gegossen, darauf kommt noch einmal eine spezielle Isolierplatte. Bis beide fertig sind, werden etwa zwei Monate vergehen.

"So werden wir nach derzeitiger Planung im April das Gebäude errichten", sagt Dixius. Die rund 38 Zentimeter dicken Außenwände bestehen aus Massivholz und Dämmmaterial. Sie sind in Teilen vorgefertigt, ähnlich wie bei einem Fertighaus. "Wir setzen mit dieser Bauweise auf Ökologie - in energetischer Hinsicht und im Hinblick auf die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz", sagt Dixius. "Damit sind wir in der Umweltbilanz sehr gut aufgestellt."

Das Haus wird rund 1400 Quadratmeter Nutzfläche haben. Sechs reguläre Gruppen und eine Krippengruppe werden dort einziehen. "Wir haben außerdem einen Puffer für die Zukunft eingeplant", sagt Dixius: Auch für eine achte Gruppe ist noch Platz im Haus.

Auch das ist ein Grund, warum sich die Stadt für einen Neubau entschieden hat. "Das alte Gebäude hätte komplett saniert werden müssen. Außerdem hätte noch ein Anbau gebaut werden müssen", erklärt Dixius. Unterm Strich sei der Neubau nicht teurer, aber mit modernerem Standard und der Option auf Erweiterung. Dies auch wegen des Verkaufs des Grundstücks der alten Kita, wo ein Pflegeheim und eine seniorengerechte Wohnanlage gebaut werden.

Am Ende wird der Neubau zu 80 Prozent aus Fördermitteln finanziert sein - Bund, Land, Kreis und Bistum beteiligen sich. Die restlichen 20 Prozent teilen sich Saarburg, Schoden, Mannebach und Fisch, da Kinder dieser Gemeinden die Kita besuchen. Bis September müssen sich dann alle noch gedulden, dann kann der neue Kindergarten voraussichtlich bezogen werden. ExtraPassivhaus: Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das aufgrund seiner guten Wärmedämmung sowohl im Winter als auch im Sommer keine klassische Heizung oder Kühlung benötigt. Der überwiegende Teil des Wärmebedarfs wird aus passiven Quellen gedeckt: etwa Sonneneinstrahlung oder Wärme, die von Menschen (beispielsweise spielenden Kindern) oder von technischen Geräten abstrahlt. Diese warme Luft wird in ein kompliziertes Lüft- und Heizsystem eingespeist. Das Grundprinzip ist also: Wärmeverluste vermeiden (durch gute Isolierung) und Wärmegewinne optimieren (durch das intelligente Lüftungssystem). (jka)

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