Neue Managerin für die Zukunft der Stadt

Saarburg · Sie lenkt die Geschicke der Konversion: Monika Heimes, die Geschäftsführerin der Entwicklungsgesellschaft Saarburg. Ihr erstes Projekt ist die Umsetzung des Neubaugebiets Cité Sud. Neben ihrer Erfahrung als Stadtratsmitglied und beruflichen Stationen im kaufmännischen Bereich setzt die Saarburgerin auf ein Netzwerk von Experten.

Saarburg. Das Büro ist eingerichtet, sogar ein paar dekorative Elemente sind schon vorhanden. So langsam hat sich Monika Heimes mit der neuen Umgebung und der neuen Aufgabe vertraut gemacht. Sie ist die Geschäftsführerin der neuen Entwicklungsgesellschaft Saarburg (EGS). Kurz vor Weihnachten wurde die Gesellschaft gegründet (der TV berichtete).
Die studierte Diplom-Kauffrau, die in Saarburg geboren wurde, steuert damit die Entwicklung und Vermarktung der Saarburger Konversionsflächen. Denn dazu hatte die Stadt die GmbH gegründet - als 100-prozentige Tochter der Stadt, wie die Sesselbahn GmbH.
Erste Aufgabe für Heimes ist die Entwicklung des Neubaugebiets Cité Sud (siehe Extra). "Jetzt gilt es erst einmal, den Bebauungsplan zu erstellen und parallel die Abrissarbeiten zu koordinieren", sagt Heimes. Die erste Offenlage des Plans ist beendet, im Sommer soll er vom Stadtrat beschlossen werden.
Dann soll auch der Businessplan stehen - noch so eine Aufgabe, die Heimes im Moment hat. Darin wird alles aufgenommen, was an der Umsetzung des Neubaugebiets Geld kostet: Ingenieurleistungen, städtebauliche Planung, Abriss- und Erschließungskosten. "Das ist dann auch die Grundlage für die endgültige Ermittlung der Grundstückspreise", sagt Heimes.
Rund acht Millionen Euro wird dieses erste Projekt kosten. Wird einem bei solch hohen Summen, die man zu verantworten hat, nicht schwindelig? Heimes lacht und schaut dann wieder ernst: "Das ist schon einiges, ja." Erfahrung im Umgang mit großen kommunalen Projekten hat sie aber bereits sammeln können: Die letzten sechseinhalb Jahre vor ihrem Einstieg in die EGS war sie parteiloses Mitglied der CDU-Stadtratsfraktion. Ihr Betriebswirtschaftsstudium und ihre 14-jährige Tätigkeit als kaufmännische Leiterin in einem Hotel kommen ihr ebenfalls zugute. "Der kaufmännische Hintergrund ist wichtig, aber man muss auch ingenieurstechnische Dinge kennen und ein technisches Verständnis mitbringen", sagt Heimes.
Als sie 1991 nach Stationen in Aachen und Marburg wieder zurück nach Saarburg kam, war ihr schnell bewusst, dass sie sich auch für die Heimatstadt einsetzen möchte. "Es war klar: Die Stadt muss sich entwickeln, Wachstum allein reicht aber nicht." Wäre die Landesgartenschau nach Saarburg gekommen, hätte sie auch Interesse daran gehabt, dort mitzuarbeiten, versichert sie. "Als dann feststand, dass die Stadt die EGS gründet, habe ich mich beworben."
In ihrer Arbeit setzt Heimes auch auf ein Netzwerk an Ingenieuren, Verwaltungsmitarbeitern und Experten. "Sowohl Verwaltung als auch Ingenieurbüros haben sich Zeit genommen, um mir vieles zu erklären", sagt Heimes. "Außerdem stehe ich in engem Austausch mit dem Stadtbürgermeister, der ja auch Aufsichtsratsvorsitzender ist." Die Geschäftsführerin ist von ihrer neuen Aufgabe überzeugt: "Es ist schön, an der Entwicklung der Stadt teilzunehmen." Die Entwicklungsgesellschaft Saarburg (EGS) entwickelt und vermarktet Konversionsflächen in Saarburg. Noch ist die Stadt Saarburg alleiniger Gesellschafter der EGS. In Zukunft sollen weitere Gesellschafter - etwa aus der Wirtschaft - hinzukommen. Erstes Projekt der EGS: In der rund sieben Hektar großen ehemaligen Militärsiedlung in Beurig, die die Stadt im Oktober gekauft hat, entstehen bis zu 100 Bauplätze. Dazu werden 15 der 19 Wohnblocks abgerissen. Die Abrissarbeiten haben bereits begonnen. Die Grundstücke entlang der Thrasoltstraße werden zuerst erschlossen. Dort liegen die Preise bei rund 100 Euro pro Quadratmeter. Wie viel die anderen Grundstücke kosten, steht noch nicht fest. jka

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