Neue "Miss Hochwald" kommt aus der Eifel

KELL AM SEE. Sehen und gesehen werden - das gilt am Kirmesmontag in Kell traditionell für Mensch und Tier. Die einen kommen, um sich dem strengen Blick der Juroren zu stellen, die anderen genießen die typische Volksfeststimmung. So war es gestern auch bei der 44. Auflage der Verbandsgemeinde-Tierschau.

Einmal im Jahr erlebt Kell am See einen Massen-Auftrieb, der seinesgleichen sucht. Parkende Autos, wohin das Auge reicht, und tausende Besucher, die sich auf dem Festgelände unterhalb des Sportplatzes tummeln. Dort wollen insgesamt 25 Züchter aus den Landkreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich auch bei der 44. Verbandsgemeinde Tierschau ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Für diesen Anlass haben sie nur ihre besten "Stücke" aus dem Stall mitgebracht und fein herausgeputzt. 52 Rinder und 40 Pferde - und damit mehr als im Vorjahr - stehen jetzt auf dem großen Gelände parat und warten auf ihren großen Auftritt. Bei den Kühen sind es "Deutsche Holstein Schwarzbunte und Rotbunte" sowie "Fleckvieh", die sich in unterschiedlichen Klassen miteinander messen. Bei den Pferden scharren Haflinger, Fjordpferde, Warmblüter und American-Quarterhorse-Pferde bereits nervös mit den Hufen.Im Vorführ-Ring schlägt die Stunde der Wahrheit

Dann geht es zusammen mit den Züchtern ab in den Ring, wo die Tiere von den Preisrichtern mit fachmännischem Blick in Augenschein genommen werden. "Ein sehr gut gebautes Becken", "schöne Fundamente", "etwas unsicher im Gang", "eine rahmige und würzige Stute" - abwechselnd hallen die Jury-Bewertungen vom Vorführplatz der Kühe und Pferde über den Lautsprecher, so dass die Besucher über den Fortgang der Wettbewerbe immer gut im Bilde sind. Auch in diesem Jahr sind es wieder tausende Gäste aus der ganzen Region, die trotz des wenig erbaulichen Wetters den Weg nach Kell am See gefunden haben, um dort Bekannte zu treffen, zu essen, zu trinken, sich die Prämiierungen anzuschauen und den Darbietungen des örtlichen Musikvereins "Concordia" zu lauschen. An die Besucherzahlen vom Vorjahr kommt man diesmal zwar nicht heran - die Volksfeststimmung kann dies jedoch nicht trüben. Zumal es trocken bleibt und sich gegen Mittag, als der Publikumszuspruch deutlich zunimmt, sogar die Sonne kurz hervorwagt. Traditionell nicht nehmen lässt sich auch politische Prominenz den Besuch im Hochwald. Landrat Richard Groß ist ebenso wie der Landtagsabgeordnete Dieter Schmitt fast schon ein Stammgast, und auch der Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster ist diesmal aus Berlin in den Hochwald gereist. Die kleinen Besucher umringen derweil vor allem die Gatter des Streichelzoos mit Ponys und Edelziegen sowie die Stände im separaten Kleintier-Zelt, wo unter anderen Rasse-Geflügel, preisgekrönte Kaninchen und manch anderes possierliche Tierchen bewundert werden kann. Darüber hinaus nutzen viele Besucher aus der Branche die Gelegenheit, sich mit landwirtschaftlichen Gebrauchsartikeln und Produkten einzudecken.Spitzenleistungen und tierische Schönheiten

Dass die VG-Tierschau für Spitzenleistungen steht, das stellt vor allem der Gastgeber mit Nachdruck heraus. "Wenn man die hier vorgestellten Tiere betrachtet, dann kann man nur stolz auf unsere landwirtschaftlichen Betriebe sein", sagt Bürgermeister Werner Angsten. Im Durchschnitt liege die Jahresleistung einer deutschen Kuh bei 6700 Kilo Milch. "Hier bringen viele Tiere mehr als 10 000 Kilo", betont der Chef der Verbandsgemeinde. Dann ist die letzte Entscheidung gefallen, es naht das große Finale: "Wer wird die Miss Hochwald 2004?" - diese Frage beantworten die Juroren Manfred Rahm-Palloks und der Vertreter der Landwirtschaftskammer, Hermann Mayer. Wie im Vorjahr zieren sie ausgerechnet eine "Schönheit" aus der Eifel mit diesem Titel. Denn die "beste Kuh der Schau" wird die vierjährige "Eritrea" aus dem Bestand von Stefan und Matthias Zens aus Musweiler bei Wittlich. Leer gehen die "Lokalmatadoren" aber mitnichten aus. Bei den Pferden kann nämlich "Laola" ihren Erfolg vom Vorjahr wiederholen und erneut als "Siegerstute der Schau" den Heimweg nach Vierherrenborn antreten. Der fünfjährige Warmblüter stammt aus dem Besitz von Alfred Kohn.

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