Sie, das restliche Narrenvolk aus den beiden Orten und die Gesandschaften der befreundeten Karnevalisten aus Kell, Gusenburg, Lampaden, Waldrach und Abentheuer werden aber auch nach dem Startschuss um 20.11 Uhr noch eine Weile auf die Folter gespannt, bis des Rätsels Lösung erfolgt. Reinsfelds Sitzungspräsident Andreas Weist und sein "Ruck-Zuck"-Pendant Franz Müller holen zunächst die alten Prinzenpaare auf die Bühne, denen jetzt nur noch die Abdankung bleibt. Mit Gardetanz und Büttenrede wird anschließend der Spannungsbogen noch etwas angezogen. Doch schließlich ist es so weit. Als gute Gastgeber überlassen die Reinsfelder für den Höhepunkt des Abends aber selbstverständlich den Nachbarn aus der Stadt den Vortritt, und so marschiert mit großem Helau und stattlichem Gefolge zunächst das neue "Ruck-Zuck"-Prinzenpaar ein. Caroline I. und Lars I. heißen die Majestäten, die bis Aschermittwoch in Hermeskeil die Herrschaft übernehmen. Und, kaum den Thron bestiegen, legen die Beckers - so ihr bürgerlicher Name - einen viel versprechenden Start hin. Denn die holde Prinzessin darf nicht nur von sich behaupten, einzige Frau in der Hermeskeiler Feuerwehr zu sein. Als Sängerin in einer Band hat sie auch ordentlich Schmackes in der Stimme und stellt das eindrucksvoll unter Beweis, als sie mit ihren Gatten - seines Zeichens stellvertretender Feuewehrchef - das Lied "Heut brennt mein Iglu" ins Mikrofon schmettert. Das bringt Stimmung in die Bude, wird mit Beifallstürmen belohnt und bietet die perfekte Überleitung zum großen Auftritt der Lokalmatadoren, die ebenfalls etwas Bemerkenswertes zu bieten haben. Denn: "Man sieht es ihnen zwar nicht an. Sie sind aber das erste Großelternpaar im Reinsfelder Prinzenornat", kündigt Weist die neuen Tollitäten an. Und so sind Waltraud II. und Bernd I., die sich im wirklichen Leben Hölger schreiben, die Huldigungen des närrischen Publikums in besonderem Maße gewiss. Und was war noch? Vor allem zum Schauen gab es in dem knapp dreistündigen Programm so manches. Gleich mehrfach zeigten die Gardemädchen der beiden Vereine spektakuläre Tänze, und selbst die ehrwürdigen Herren des Hermeskeiler Elferrats versuchten sich mit einer amüsanten Einlage in diesem Metier. Es wurde gesungen und geschunkelt, wobei die Reinsfelder Vokal-Gruppe "Chorschatten" zeigte, dass auch anspruchsvolleres Liedgut eine Karnevalsveranstaltung bereichern kann. Allerdings: Bei lediglich einer einzigen Büttenrede kamen die Sachen zum Lachen und der Spott auf die oberen Zehntausend, die während der Fastnachtszeit traditionsgemäß durch den Kakao gezogen werden, am Samstag etwas zu kurz.Weitere Mitstreiter erwünscht

Der guten Stimmung tat dies allerdings keinen Abbruch. Und so wollen die Reinsfelder und Hermeskeiler Narren nicht nur auch in Zukunft bei der Prinzenproklamation gemeinsame Sache machen, sondern weitere Mitstreiter sind ausdrücklich erwünscht. Denn, so der Appell von Weist an die anderen Karnevalsvereine im Hochwald: "Schließt Euch uns an. Je mehr Leute in der Halle sind, desto besser lässt sich lachen." Mitwirkende: Kindergarde, Jugendgarde, Prinzengarde, Funkenmariechen, Elferrat und Sitzungspäsident Andreas Weist, Magda I. und Patrick I. (altes Prinzenpaar), Waltraud II. und Bernd I. (neues Prinzenpaar) vom Karnevalsverein Reinsfeld, Mittlere Garde, Große Garde, Elferrat und Sitzungspräsident Franz Müller, Siggi I. und Birgit II. (altes Prinzenpaar), Caroline I. und Lars I. (neues Prinzenpaar) vom Karnevalsverein "Ruck-Zuck" Hermeskeil, "Chorschatten" Reinsfeld, Büttenrede: Lilo Turina und Helga Beermann als Engel und Teufel. WEITERE FOTOS: SEITE 14