Neue Projekte für Karthaus: Bach im Park, Spielen am Ufer

Konz-Karthaus · Durch den Klosterpark soll wieder der Bach fließen, am Moselufer sollen für Kinder Spielangebote geschaffen und für ältere Menschen Fitnessgeräte eingerichtet werden - das sind nur einige der Entwürfe, die bei der Beteiligungsaktion für das Stadtteilentwicklungsprogramm Soziale Stadt Karthaus vorgestellt worden sind. Mehr als 60 Bürger waren gekommen, um mit den Planern über die Zukunft ihres Stadtteils zu diskutieren.

 Eine Wunschliste für den Klosterpark: Planer Klaus-Dieter Aichele (rechts) erklärt Bürgern, wie es im Park später mal aussehen könnte. TV-Foto: Eileen Blädel

Eine Wunschliste für den Klosterpark: Planer Klaus-Dieter Aichele (rechts) erklärt Bürgern, wie es im Park später mal aussehen könnte. TV-Foto: Eileen Blädel

Konz-Karthaus. Das erste Projekt, die Umgestaltung der Karthäuser Straße, ist gerade abgeschlossen, schon stecken Quartiersmanager Dominik Schnith und Landschaftsarchitekt Klaus-Dieter Aichele mitten drin in einem neuen Vorhaben: Gerade haben sie die ersten Entwürfe für die Neugestaltung des Klosterparks und des Moselufers vorgestellt. Die basieren auf den Ideen der Karthäuser Bürger, die bei zwei Beteiligungsaktionen im September gesammelt wurden.
Bei der jetzigen Beteiligungsaktion ging es den Planern darum, die Entwürfe vorzustellen, neue Wünsche aufzunehmen und auch Bedenken zu berücksichtigen, bevor es an die Konkretisierung der Pläne geht.
Hier und da Bedenken


Vieles fand allgemeine Zustimmung, aber Bedenken gab es hier und da auch. Die Idee, an der südöstlichen Ecke des Klosterparks durch einen Durchbruch in der Mauer einen Zugang von der Albanstraße in den Park hinein zu schaffen, traf nicht überall auf Begeisterung. "Ich bin gegen eine Öffnung hin zur Albanstraße", sagte Anwohner Rudolf Justen. "Das kostet auch einfach zu viel Geld."
Eines der wichtigsten Themen bei der Planung für den Klosterpark ist der Klosterbach, der seit Jahrzehnten unterirdisch verläuft. Planer Aichele will das Wasser wieder an die Oberfläche bekommen. "Technisch funktioniert das. Wir kriegen den Bach nach oben", sagte er.
Die Angst vor Hochwasser, die bei den Bürgern laut wird, konnte er ihnen nehmen. "Der Kanal bleibt ja erhalten, und der liegt so tief, dass da keine Gefahr besteht", erklärte er. Im Sommer könne es allerdings der Fall sein, dass nur wenig Wasser vorhanden oder der Bachlauf dann sogar trocken sei.
"Der Bach scheint ein wesentliches Element zu sein", sagte eine junge Mutter, die mit ihren zwei Kindern gekommen war. "Aber am meisten freue ich mich auf den neu gestalteten Rundweg. Dann hängt endlich kein Matsch mehr am Kinderwagen." Denn die Gehwege, die zurzeit noch uneben und in schlechtem Zustand sind, sollen mit einer Asphaltschicht befestigt werden.
Außerdem soll der Park mit Blumen und Kunstobjekten verschönert werden, und Sitzbänke und Aufenthaltsbereiche sollen geschaffen werden. In den Abendstunden sorgt Beleuchtung für Sicherheit. Schulen können im Park zukünftig Unterrichtsstunden abhalten, "dafür richten wir ein grünes Klassenzimmer ein", erklärte Aichele.
Keine Motorräder durch den Park


Mehrere Bürger haben Angst, dass Fahrzeuge, zum Beispiel Motorräder, durch den Park fahren könnten, und forderten eine Barriere am Eingang. "Das soll nicht passieren. Aber da lässt sich mit geringen Mitteln Abhilfe schaffen", erklärte Manfred Wischnewski, erster Beigeordneter der Stadt Konz, und fügte hinzu: "Die Öffnung des Baches ist übrigens gezielt ein Wunsch des Bauausschusses, der auch schon länger besteht. Letztendlich entscheidet bei all diesen Dingen dann der Stadtrat. Was länger dauern wird, ist sicherlich die Entscheidung über das Moselufer."
Ein Problem am Moselufer sah Anwohnerin Hildegard Haferkamp in den Radfahrern, die dort oft zu schnell unterwegs seien: "Manchmal kann man da gar nicht entspannt spazieren gehen, und je nach Wind hört man die von hinten auch nicht kommen." Daher ist eine Idee, den Radweg nicht in seiner linearen Form bestehen zu lassen, sondern den Weg zwischen dem Hafen und der ersten Unterführung hinten entlanglaufen zu lassen, während vorne Grillplätze und Spielangebote für Kinder eingerichtet werden sollen. "So wollen wir da einfach das Tempo rausnehmen", sagte Aichele. Allerdings sei die Wegeverlegung am teuersten und daher auch der erste Punkt, der gestrichen werden könnte.
"Der weitere Verlauf der Planung ist einfach eine Frage des Budgets." Am Moselufer sollen außerdem Sitzbänke erneuert oder um neue ergänzt werden. Die Wege sollen einheitlich gestaltet sowie die Unterführungen durch Beleuchtungen aufgewertet werden.
Aichele will dann auf die gesamte Länge des Moselufers verteilt verschiedene Angebote für Kinder, aber auch für ältere Menschen einrichten. "Wir könnten uns vorstellen, an ein paar Stellen Senioren-Fitnessgeräte zu installieren. Wie finden Sie das?" Und aus der Runde hieß es einstimmig. "Das ist toll!"

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