Neue Räume für das Robert-Walser-Haus

Mehr Platz zum Basteln und Werkeln: Das gemeindepsychiatrische Betreuungszentrum Robert-Walser-Haus in Saarburg ist erweitert worden. Am morgigen Freitag, 7. Mai, wird der Neubau offiziell eingeweiht.

 Doris Eck (links), Leiterin des Robert-Walser-Hauses, ihre Mitarbeiter und die Männer und Frauen der Tagesgruppe des gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrums freuen sich über den neuen Anbau. TV-Foto: Constanze Junk

Doris Eck (links), Leiterin des Robert-Walser-Hauses, ihre Mitarbeiter und die Männer und Frauen der Tagesgruppe des gemeindepsychiatrischen Betreuungszentrums freuen sich über den neuen Anbau. TV-Foto: Constanze Junk

Saarburg. Mehr als 80 Menschen nehmen regelmäßig die Angebote der Caritas im Saarburger Robert-Walser-Haus in Anspruch. Mehr als 80 Menschen, die aufgrund einer psychischen Krankheit Hilfe benötigen, um ihr tägliches Leben zu meistern.

Seit 1998 ist das Robert-Walser-Haus in der Saarburger Bahnhofstraße Kontaktstelle für psychisch gestörte Menschen und deren Angehörige. Das gemeindepsychiatrische Betreuungszentrum ist Teil des Caritasverbands Region Trier. Kostenträger der Einrichtung sind die Kreisverwaltung Trier-Saarburg und das Land Rheinland-Pfalz. Zwölf Männer und Frauen zwischen 18 und 84 Jahren kommen fünf Mal pro Woche für rund fünf Stunden in die integrierte Tagesstätte. Dort können sie gemeinsam mit den Betreuern werkeln, basteln, malen - oder einfach nur reden. "Es tut niemanden gut, nur zu Hause zu sitzen und seine Krankheit zu pflegen", sagt Leiterin Doris Eck. "Wir wollen Menschen helfen, sich zu stabilisieren, mit ihrer Krankheit leben zu lernen und ihre Situation zu verbessern." Zusätzlich zu den ergotherapeutischen Angeboten gibt es in der Tagesstätte eine Sing- und Musikgruppe, Gedächtnistraining und verschiedene Ausflugsangebote.

Allein in den vergangenen beiden Jahren hat sich die Gruppe um drei Patienten vergrößert. Das Haus selbst bietet für diese Gruppenstärke zu wenig Platz. Daher wurde seit dem Frühjahr 2009 ein Anbau hinter dem Haus errichtet. Für 140 000 Euro wurde ein großer Werkraum inklusive eines Büros gebaut, teilt Andreas Schäfer, Pressesprecher des Caritas-Verbands Trier, mit. Der Caritasverband Trier hat vom Land Rheinland-Pfalz einen Zuschuss in Höhe von 57 000 Euro erhalten. Zusätzlich sind 12 000 Euro für die neue Einrichtung des Werkraums angefallen. Am morgigen Freitag wird der Anbau offiziell eingeweiht.

Depression, Angststörungen und Psychosen sind täglich Brot im Robert-Walser-Haus. Neben der Tagesgruppe wird dauerhaft eine dreiköpfige Wohngruppe betreut. Hinzu kommt eine Kontaktstelle, in der Menschen zwei Mal pro Woche vorbeischauen können. "Die Besucher können zum Beispiel am Nachmittagsangebot der Tagesstätte teilnehmen", erklärt Eck.

Doch nicht nur im Robert-Walser-Haus selbst werden Menschen mit psychischen Problemen betreut. Die Angestellten bieten ebenfalls ambulante Hilfe an. Mehr als 50 Klienten werden ein- bis zweimal pro Woche besucht. Sie suchen Gespräche oder benötigen Hilfe beim Einkauf, bei Behördengängen oder bei Arztbesuchen.

Die Einweihung beginnt morgen um 14 Uhr am Robert-Walser-Haus. Neben einer Begrüßung durch Caritas-Direktorin Sandra Bartmann sind ein Fachvortrag von Julia Kuschnereit, Psychiatriereferentin des Landes Rheinland-Pfalz, sowie die Einsegnung durch Pfarrerin Elke Füllmann-Ostertag und Pastor Peter Leick geplant. Umrahmt wird die Veranstaltung von Vorträgen der Sing- und Musikgruppe des Robert-Walser-Hauses.

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