Neue Straßen, immer mehr Brummis

Ayl · Das Ayler Neubaugebiet Auf Tremmelt bekommt neue Fahrbahnen. Der sogenannte Endstufenausbau hat begonnen. Sorgen bereitet den Bürgern der Schwerlastverkehr, der sich immer öfter eine Abkürzung durch Biebelhausen sucht.

 Im Ayler Neubaugebiet Auf Tremmelt hat der Endstufenausbau begonnen. Michael Schlöder bei Arbeiten an der Straße. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Im Ayler Neubaugebiet Auf Tremmelt hat der Endstufenausbau begonnen. Michael Schlöder bei Arbeiten an der Straße. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ayl. In Ayl gehen die Bauplätze weg wie die sprichwörtlich warmen Semmeln. Von den 60 Flächen Auf Tremmelt wurden 37 von der Gemeinde erschlossen. "Unsere Baustellen sind alle verkauft, aber noch nicht alle bebaut", freut sich Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger. Jetzt hat der Endstufenausbau begonnen. Das bedeutet: Die provisorischen Straßen bekommen ihre endgültige Fahrbahndecke, weil der Baustellenverkehr nun nachlässt. 264 000 Euro kostet das. Zehn Prozent davon trägt die Ortsgemeinde.
Gleicher Betrag für alle Anlieger


Die Anlieger haben den größten Teil ihres Anteils bereits mit dem Kaufvertrag abgegolten. Etwa 19,58 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche wurde geschätzt. Die neueste Rechtsprechung erläutert Dietmar Becker von der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg: "Es kann eine Erschließungseinheit gebildet werden, wodurch alle Anlieger den gleichen Beitrag zahlen." Diese Einheit wurde in der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats festgelegt. Sie umfasst die Schulstraße, In Kuntel, Im Maarfeld und Auf Tremmelt. Die Ortsgemeinde will nun die Schlussrechnungen der Firmen abwarten, um genaue Zahlen für den letzten Beitrag der Anlieger errechnen zu können.
Sorgen bereitet dem Rat der Schwerlastverkehr, der immer stärker die Ortsdurchfahrt Biebelhausen auf der Kreisstraße 130 als Abkürzung nutzt. "Hier fahren 100 Lastwagen pro Tag mehr durch als über die B 51 in Ayl", beschreibt Ortschef Büdinger das Problem. Der Rat will die Belastung verstärkt auf die größere Straße in Ayl verlagern. Ab dem 8. Juli brauchen die Menschen in Ayl und Biebelhausen sowie Pendler auf der B 51 wieder einmal starke Nerven: Dann beginnt der Ausbau der Ayler Ortsdurchfahrt.
"Jedes siebte Fahrzeug ist in Biebelhausen heute schon ein LKW", stellte Ratsmitglied Uwe Maximini (Freie Wählergruppe Büdinger) fest. Erhard Reis stellte für seine Wählergruppe die Tatsache zur Diskussion, dass der Kindergarten fast an der Ortsdurchfahrt in Ayl liegt, und forderte an dieser Stelle mehr Sicherheit.
"Wir werden den Landesbetrieb Mobilität bitten, entsprechende Vorschläge zu machen", versprach Ortschef Büdinger. Der Behörde sollen vor und nach den Bauarbeiten erneut Verkehrszählungen (siehe Extra) vorgelegt werden.Biebelhausen für LKW sperren


Sie sollen als Argumentationsgrundlage dienen, um Biebelhausen für Lastwagen zu sperren, die die Abkürzung durch den Ort wählen, statt über Ayl zu fahren. Der Rat stimmte diesem Plan mit zehn Ja-, zwei Neinstimmen und zwei Enthaltungen zu. Mit Nein hatte Bernd Eilenz (Wählergruppe Büdinger) gestimmt. Er zweifelt an einem Gewinn an Sicherheit, weil bei zunehmendem LKW-Verkehr auf der Ayler Ortsdurchfahrt auch das Risiko für die Kinder aus der Kita steigen könnte.
Ebenfalls auf der Tagesordnung des Ortsgemeinderats Ayl stand die laufende Sanierung des Bürgerhauses. "Am 22. September brauchen wir es als Wahllokal", rechnete Ortschef Siegfried Büdinger vor. Bis zur Bundestagswahl müsse daher alles fertig sein. Bis dahin soll das Haus auch einen behindertengerechten Eingang und eine Behindertentoilette haben.Extra

Im Februar und März gab es zuletzt Verkehrszählungen in Ayl. Demnach fuhren im Schnitt 7588 Fahrzeuge auf der B 51 durch den Ort. Davon waren 430 Lastkraftwagen. Gezählt wurde der normale Werktagsverkehr. Im Juni 2009 wurden auf der Kreisstraße 130 in Biebelhausen 4000 Autos in 24 Stunden gezählt. Davon waren 534 Lastwagen, also rund 100 mehr als auf der breiten Bundesstraße. doth

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