Neue Technik soll Schwimmern einheizen

Saarburg · Um die Saarburger Freizeitbäder künftig günstiger und effizienter auf Temperatur zu bringen, will die Verbandsgemeinde im Keller des Bades ein Blockheizkraftwerk bauen. Die neue Technik sei dringend nötig, sagt Badleiter Dieter Speck, die alte Wärmepumpe habe an Leistung verloren.

 24 Grad Celsius: Jürgen Dixius und Dieter Speck messen die Wassertemperatur im 50 Meter langen Saarburger Freibad.TV-Foto: Christian Moeris

24 Grad Celsius: Jürgen Dixius und Dieter Speck messen die Wassertemperatur im 50 Meter langen Saarburger Freibad.TV-Foto: Christian Moeris

Der Wärmeaustausch zwischen Leukbach und Freibad funktioniere nicht mehr, sagt Dieter Speck, Betriebsleiter der Saarburger Bäder. Das 1999 installierte Heizsystem hatte über einen Wärmeaustausch einige Grad Celsius Wassertemperatur von einem Nebenarm des Flusses dem Freibad zugeführt. "Wenn der Fluss zum Beispiel 15 Grad hatte, konnten wir ihm über die Wärmepumpe fünf bis sechs Grad stehlen und damit das Freibad aufheizen", sagt Dieter Speck. Das System habe aber an Wirkungsgrad verloren und sei mittlerweile vollkommen nutzlos.

Deshalb hat der Verbandsgemeinderat beschlossen, dass neben der konventionellen Gasheizung in den Katakomben des Schwimmbades künftig ein Blockheizkraftwerk (BHKW) für angenehme Badetemperaturen in den verschiedenen Becken sorgen soll. Eine Saarburger Firma ist bereits beauftragt, das 155 000 Euro teure Heizsystem zu liefern und zu installieren. "Der Wirkungsgrad des BHKW ist wesentlich höher als der der bereits installierten Gasheizung mit Brennkessel. Das BHKW kann künftig die Grundlast im Schwimmbad tragen", sagt Jürgen Dixius, erster Beigeordneter des Verbandsgemeinderates Saarburg.15 000 Euro weniger Kosten


Die Gasheizung mit Brennkessel werde dann nur noch bei Bedarf zugeschaltet. "Das BHKW erzeugt in erster Linie Strom, der im Freizeitbad direkt verbraucht werden kann", erklärt Dixius. Die bei der Stromerzeugung anfallende Wärmeenergie würde dann dazu genutzt, das Wasser der Schwimmbäder zu erwärmen. Mit der neuen Technik könne das Bad im Jahr 15 bis 20 Prozent Energie einsparen, erklärt der Badleiter. Damit könne man die jährlichen Energiekosten der Freizeitbäder von 105 000 auf etwa 90 000 Euro drücken. Dixius geht davon aus, dass das Blockheizkraftwerk noch in diesem Jahr in Betrieb gehen kann.

Im Zuständigkeitsbereich der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg gibt es an mehreren Standorten BHKW: im Saarburger Verwaltungsgebäude (Schlossberg 3 und Schlossberg 6), im Saarburger Burgrestaurant, in der Grundschule Serrig, in der Grundschule Wincheringen und in der Grundschule Irsch. Eine weitere Anlage ist im Klärwerk geplant. Das BHKW dort ist Teil eines größeren Sanierungsprojekts, mit dem Energie gespart werden soll (der TV berichtete).Extra

Der Betrieb beider Saarburger Bäder kostet die Verbandsgemeinde jährlich durchschnittlich 300 000 Euro. Um die 70 000 Besucher schwimmen jedes Jahr im Hallenbad, im Freibad sind es etwa 60 000. Im heißen Sommer 2003 kühlten sich sogar 103 000 Badegäste im 50 Meter langen Freibadbecken ab. Die Tageskarte für das Freibad kostet Erwachsene 3,50 Euro, Jugendliche bis 17 Jahre zahlen zwei Euro.cmo Freizeitbaeder-saarburg.de Extra

Das mit Gas betriebene Blockheizkraftwerk stellt die zweite Stufe zur Optimierung der Heizungsanlage dar, die ein Ingenieurbüro im Jahr 2011 aufgrund des ehemals schlechten Zustandes der Anlage erarbeitet hat. In einem ersten Schritt wurde im vergangenen Jahr der 30 Jahre alte Brennkessel der Heizung für 150 000 Euro erneuert sowie eine Nahwärmeleitung vom Hallenbad zum Freibad verlegt. Das Gesamtkonzept, das den Energieverbrauch des Schwimmbads langfristig senken soll, ist 400 000 Euro teuer. cmo

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