Neuer Besitzer für Bahnhof Türkismühle

Türkismühle · Der Bahnhof in Türkismühle hat eine neue Eigentümerin. Er gehört jetzt die Gemeinde Nohfelden. Damit ist laut Verantwortlichen der erste Schritt für künftige Investitionen gemacht. In den nächsten Jahren sollen rund 8,8 Millionen Euro in das Areal gesteckt werden. Zunächst soll ein Fremdkörper auf dem Parkplatz entfernt werden

 Das Bahnhofsgelände und -gebäude in Türkismühle gehört ab jetzt der Gemeinde Nohfelden. Von Seiten der Deutschen Bahn waren Berthold Zehren und Gerd Müller (orangefarbene Jacke) bei der symbolischen Schlüsselübergabe mit von der Partie. Von Seiten der Gemeinde Nohfelden nahmen Bauamtsleiter Lothar Heylmann (rechts) und Bürgermeister Andreas Veit (links) teil. Foto: Melanie Mai

Das Bahnhofsgelände und -gebäude in Türkismühle gehört ab jetzt der Gemeinde Nohfelden. Von Seiten der Deutschen Bahn waren Berthold Zehren und Gerd Müller (orangefarbene Jacke) bei der symbolischen Schlüsselübergabe mit von der Partie. Von Seiten der Gemeinde Nohfelden nahmen Bauamtsleiter Lothar Heylmann (rechts) und Bürgermeister Andreas Veit (links) teil. Foto: Melanie Mai

Türkismühle. Der Oberleitungsmast steht im Weg. Auf dem Parkplatz des Türkismühler Bahnhofs. Um ihn zu versetzen, sind rund 50 000 Euro veranschlagt, allein die Planungskosten liegen bei rund 10 000 Euro. Darüber wundert sich so mancher Bürger - so viel Geld für einen einzigen Mast. Aber für Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU) wäre es geradezu ein "Schildbürgerstreich", wenn man die Möglichkeit nicht nutzen würde, diesen "Fremdkörper" zu versetzen. "Es wäre doch ein Witz, wenn wir rund 4,5 Millionen Euro investieren - und den Mast dort stehen lassen würden", sagt Veit. Denn Fakt ist: Er steht, anders als alle anderen Maste, mitten auf dem Parkplatz - und stört. Warum er aus der Reihe ausschert, das weiß selbst Bauamtsleiter Lothar Heylmann nicht.
Zu wenig Parkraum


Doch der Bahnhof in Türkismühle soll nunmal in den nächsten Jahren auf Vordermann gebracht werden. Rund 4,5 Millionen Euro investiere die Gemeinde; das Land fördere das Projekt zu 100 Prozent; lediglich die Planungskosten von rund 700 000 Euro blieben an der Gemeinde hängen. Hinzu kommt, dass auch die Deutsche Bahn investiert: 4,3 Millionen Euro.
Das Problem derzeit ist zum einen der schlechte Zustand des Bahnhofsgeländes - Schlaglöcher, tiefe Pfützen, unebenes Gelände, Müllablagerungen. Zum anderen aber auch die Verkehrssituation. Rund 120 Parkplätze gibt es. Viel zu wenige, wie Heylmann erklärt: "Die Pendler parken auf der Brücke und irgendwo im Ort." Die Pläne für die Umgestaltung sehen auf der anderen Seite wie bisher eine neue Fläche und 180 Parkplätze vor - Erweiterung möglich. Auf der Seite, wo derzeit der Parkplatz und auch der Mast zu finden sind, soll ein zentraler Omnibus-Bahnhof entstehen. Überdacht und mit vier, im Sägezahn-Prinzip angeordneten Parknischen. Übrigens: Bliebe der Mast stehen, könnten die Busse nicht rundfahren.
Der Plan sieht weiter vor, zustätzlich zu der schmalen Brücke eine weitere Zufahrt zum Bahnhof zu schaffen. Also wird an der Ecke Trierer/Saarbrücker Straße ein Kreisel entstehen. Auch die Bahn leiste einen Beitrag: Sie wird die Unterführung sanieren, Barrierefreiheit schaffen, zwei Aufzüge bauen.
Da zwei Bauherren am Werk sein werden, gilt es, die Bauzeiten abzustimmen. Veit geht davon aus, dass die Bahn in den Sommerferien mit der Elektrifizierung beginnt. Hintergrund: Die langsamen Züge, die von Bad Kreuznach nach Türkismühle kommen, sollen künftig über Baumholder, wo wieder eine Bahnanbindung geschaffen wird, umgeleitet werden. Die Strecke Türkismühle-Neubrücke soll elektrifiziert werden. Der elektrische Fahrdraht endet derzeit in Türkismühle. Die Strecke sei dann ein paar Wochen gesperrt. Und insgesamt rechnet Veit mit einer Bauzeit von drei Jahren.

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