Neuer Dirigent, neue Westen, neue Musik

Sein erstes großes Jahreskonzert hat der Dirigent Andreas Müller nun mit den Musikern der Moselland-Kapelle bestritten. Vor mehr als 200 Zuhörern wurde in der Turnhalle der Grundschule der Lohn der intensiven Arbeit zum bombastischen Klangerlebnis.

 Mit Stolz präsentieren sich die Musiker der Moselland-Kapelle und ihr Dirigent Andreas Müller in ihren neuen Westen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Mit Stolz präsentieren sich die Musiker der Moselland-Kapelle und ihr Dirigent Andreas Müller in ihren neuen Westen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Wincheringen. Nervöse Pferde warten auf das Startsignal. Die Wagenlenker wollen siegen. Das berühmte Wagenrennen aus "Ben Hur", hier in der Schwarz-Weiß-Fassung von 1925, war zum Auftakt des Jahreskonzertes der Moselland-Kapelle zu erleben - als Film und als Marsch von Miklos Rosza. Immer wieder untermalte das Orchester mit Einspielungen von Filmen und Fotos die musikalischen Darbietungen.

Keine leichte Kost hatte Dirigent Andreas Müller seinen 43 Musikern von der zwölfjährigen Klarinettistin Caroline Trouet bis hin zum 62-jährigen Bariton-Bläser Matthias Klein auf die Notenständer gepackt. "Seit November haben wir geprobt, auch mal intensiv ein ganzes Wochenende lang", erklärte der neue Dirigent die Arbeit für das erste große Jahreskonzert mit diesem Verein. Nach drei Jahren intensivem Proben seien auch die Jüngsten in der Lage, große Werke zu spielen.

Auf eine lange Erfahrung blickt dieser Orchesterleiter zurück. Es ist sein vierter Klangkörper. "Es ist das kameradschaftliche Verhältnis untereinander und die Einsatzbereitschaft der Musiker, was sich letztendlich positiv auf das Ergebnis auswirkt", freut sich Müller. Dass der vorherige Dirigent Peter Neisius sich mit seinem Fagott wieder unters Orchester mischt, ist hier ganz normal. Er kümmert sich neben Petra Bernhard auch um die Ausbildung des Nachwuchses.

Zum großen Auftritt konnten sich die Musiker nicht nur hören, sondern dank neuer Westen auch sehen lassen, wofür sich Vorsitzender Heinz Welter bei allen Sponsoren bedankte.

Ob festlicher Klang im "Lied ohne Worte" von Rolf Rudin, der Kurzfassung des Musicals "Elisabeth" von Sylvester Levay, dem sehr schwierigen Stück "Alpina Saga" des Österreichers Thomas Doss oder der Filmmusik zu "The Rock" von Hans Zimmer: Die Moselland-Kapelle schonte sich nicht, rollte Klangteppiche ebenso gekonnt aus, wie sie dynamische Spannung aufbaute.

Bei den Alpenklängen wurde sogar gesungen, was den Moderator des Abends, Matthias Klein, vor den mehr als 200 Zuhörern zur Aussage bewog: "Wir bitten Vertreter von Chören, von Abwerbegesprächen abzusehen."

"Das ist das Beste, was ich in letzter Zeit von einem Amateur-Orchester gehört habe", lobte Zuhörer Johannes Philippi aus Wincheringen in der Pause. Zuhörerin Heike Reis fand die "Alpina-Saga" beeindruckend: "Da konnte man sich so richtig hineinversetzen."

Am Schluss durften Polkas und Märsche nicht fehlen. Gerade Letztere müssen ja, um richtig gut zu klingen, "militärisch exakt" gespielt werden. In den Zugaben verabschiedeten sich die Musiker mit einem Marsch von den Gladiatoren vom Anfang und befahlen zackig "Feuert los!"

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