Neuer Dreh fürs Thema Konversion

Die Stadt Saarburg wird sich für die Landesgartenschau 2014 bewerben. Einem entsprechenden Antrag der CDU-Fraktion stimmte der Stadtrat geschlossen in seiner Sitzung am Donnerstagabend zu.

 Nach dem Vorbild der Landesgartenschau auf dem Trierer Petrisberg könnten sich auch die Saarburger die Konversion vorstellen. Im Bild: die während der Schau genutzte „Klangkuppel“. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Nach dem Vorbild der Landesgartenschau auf dem Trierer Petrisberg könnten sich auch die Saarburger die Konversion vorstellen. Im Bild: die während der Schau genutzte „Klangkuppel“. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Neuer Dreh fürs Thema Konversion
Foto: Susanne Rendenbach

Saarburg. Die bevorstehende Konversion durch den Abzug des 16. französischen Jägerbataillons im kommenden Jahr bringt "die Stadtväter" und "-mütter" auf reichlich Ideen. Die neueste stammt aus den Reihen der CDU-Fraktion. Vorsitzender Matthias Hild brachte den Antrag in der jüngsten Stadtrat-Sitzung vor und stieß damit bei SPD und FWG auf "offene Ohren" und volle Zustimmung. So wird sich die Stadt mit dem in Kürze verwaisten Gelände des französischen Militärs im Rahmen der Konversion (der TV berichtete) für die nächste Landesgartenschau im Jahr 2014 bewerben.

Das Verfahren ist am 23. Januar durch den rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Hendrik Hering eröffnet worden. Bis zum 31. Dezember dieses Jahres müssen die Bewerbungen beim Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau eingegangen sein. Im ersten Quartal 2010 soll feststehen, welche Stadt den Zuschlag für die Landesgartenschau erhält, so die Auskunft von Ulrike Gossen, zuständige Referentin beim Wirtschaftsministerium, gestern gegenüber dem TV.

Fachlich würden die Bewerbungen durch die "Projektgesellschaft Landesgartenschau" in Mainz begleitet, die eine Empfehlung hinsichtlich der Auswahl abgebe. Der Ministerrat treffe die Entscheidung. "Das Verfahren ist ergebnisoffen. Es ist nichts im Vorhinein entschieden", versicherte Gossen. Die Größe der Stadt sei nicht wesentlich. "Es gewinnt das beste Konzept." Der Aspekt der Nachnutzung spiele bei der Bewertung eine entscheidende Rolle. Wesentliche Ziele sind nach den Bewerbungs-Unterlagen unter anderem auch "die Initiierung einer räumlich ausgewogenen, ökologisch verträglichen und nachhaltigen Entwicklung der regionalen Wirtschaftskraft" sowie "die Entwicklung militärischer und ziviler Konversionsflächen als hochwertige harte Standortfaktoren". Stadtbürgermeister Jürgen Dixius sagte in der Sitzung: "Ich bin davon überzeugt, dass die Konversions-Liegenschaften absolut geeignet sind für eine Landesgartenschau. Wir erfüllen viele der Anforderungen und haben sicher nicht die allerschlechtesten Karten."

Im nächsten Schritt würde nun Ausschau gehalten nach einem Fachbüro, das die Bewerbung Saarburgs auf den Weg bringt.

Meinung

Von Susanne Rendenbach

Cleverer Schachzug

Was auf den ersten Blick mit Sicherheit dem einen oder anderen übermütig vorkommen wird, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als cleverer Schachzug, bei dem die Stadt wenig zu verlieren hat. Die bevorstehende Konversion erlaubt der Stadt nicht nur, sondern zwingt sie geradezu dazu, ihre Fühler in mehrere Richtungen auszustrecken und verschiedene Optionen auszuloten. Völlig unabhängig davon, ob die Stadt den Zuschlag für die Landesgartenschau bekommt oder nicht, kann sie über das Entwickeln der Bewerbung nur gewinnen - und zwar an Erkenntnissen, Zahlen, Fakten und Ideen rund um das Konversionsgelände und die Liegenschaften. s.rendenbach@volksfreund.de

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