Freizeit Neuer Rätselspaß im Hochwaldmuseum

Hermeskeil · Das Prinzip ist ähnlich wie bei einem „Escape Room“. Doch im Hermeskeiler Hochwaldmuseum können Besucher nicht nur in einem einzelnen Raum Geheimnisse lüften und knifflige Probleme lösen, sondern gleich in einem ganzen Haus.

 Hermeskeils Stadtbürgermeisterin Lena Weber und Marion Adams, Leiterin der Stadtbücherei, testen mit Angelina Klein (von rechts) das von Matthias Leo Webel (hinten) konzipierte „Escape-Haus“ Hochwaldmuseum.

Hermeskeils Stadtbürgermeisterin Lena Weber und Marion Adams, Leiterin der Stadtbücherei, testen mit Angelina Klein (von rechts) das von Matthias Leo Webel (hinten) konzipierte „Escape-Haus“ Hochwaldmuseum.

Foto: Ursula Schmieder

Die neue Attraktion des Hochwaldmuseums Hermeskeil lockt mit einem vielversprechenden Titel: „Gefangen im Museum – befreit den Geist – und euch selbst“. Schon das lässt gespannt sein auf die Spurensuche im etwas anderen „Escape Room“.

Denn in Hermeskeil gibt es nicht nur einen Raum, der eigens dafür hergerichtet wurde, um aus ihm herauszufinden und zu „entkommen“. Es wartet gleich ein komplettes Haus, das „Escape-House“ Hochwaldmuseum – und das mit all seinen besonderen Exponaten, die in frühere Zeiten entführen (siehe Info). Gute Voraussetzungen also für Gemeinschaftserlebnisse im Team mit bis zu sechs Personen und für jede Menge Spaß, Spannung und Abenteuer.

Zumal ein Experte, der sich mit Spielen auskennt, das Konzept für das Museumserlebnis austüftelte und die Räume auch entsprechend gestaltete: Musikpädagoge Matthias Leo Webel. Musicals wie Antonio und Sermentina sind ihm ebenso zu verdanken wie „rabenschwarze“ Rätsel der Spiele-Reihe „Black Stories“.

Für das Escape-Hochwaldmuseum ließ er sich knifflige Aufgaben einfallen. Dabei helfen zum Beispiel Gegenstände an der Wand weiter, die ein Muster erkennen lassen, das Spieler im wahrsten Sinne des Wortes „entschlüsseln“ müssen. Denn nur dann gibt es den für den nächsten Schritt benötigten echten Schlüssel für ein zu knackendes Schloss.

Webel ist gespannt, wie seine Ideen bei der Zielgruppe – Erwachsene und Jugendliche ab zwölf Jahren – ankommen. Ein erster Probelauf habe gut funktioniert: „Die Gruppe hat es in der vorgegebenen Zeit gerade so geschafft, aber auch in der richtigen Reihenfolge“, freut sich der Spiele-Entwickler. Im Vordergrund stehe aber vor allem das Gemeinschaftserlebnis. Spieler müssten wirklich aus dem Haus herausfinden – mit Hilfe versteckter Hinweise, dank logischem Denken und genauem Hinschauen. Und dabei lernten sie dann praktisch nebenbei fast das gesamte Museum kennen.

Die Idee für den Rätsel-Spaß hatte Marion Adams, Leiterin der Stadtbücherei, die vor zwei Jahren eine Märchen-Lesung im Museum anbot. Kinder und Eltern hätten es damals ganz toll gefunden, nach versteckten „sieben Geißlein“ zu suchen. Denn dafür durften Ausstellungsstücke angefasst sowie Schubladen und Truhen durchstöbert werden.

Vom neuen Escape-Haus verspricht sie sich eine ähnliche Begeisterung. Ziel sei, „das Museum noch mal auf eine andere Art attraktiv zu machen“. Denn das Hochwaldmuseum sei ein besonderes Haus: „Wenn man hier rausgeht, hat man was gelernt.“

Auch für Stadtbürgermeisterin Lena Weber ist das Museum zur Heimatgeschichte „etwas ganz Tolles, das aber in den letzten Jahren nicht mehr so wahrgenommen“ worden sei. Daher ist sie froh, „dass hier so ein Projekt umgesetzt wurde“.

Denn die in die Themen des Hochwaldmuseums integrierte „Rätsel-Landschaft“ ermögliche es, „spielerisch Geschichte zu erfassen“. Dass das neue Angebot binnen kurzer Zeit realisiert werden konnte, sei ganz entscheidend dem „besonderen Engagement“ von Marion Adams zu verdanken und der Umsetzung durch den erfahrenen Spieleentwickler Webel.

Hilfreich darüber hinaus war laut Weber die finanzielle Unterstützung aus dem Leader-Topf der Europäischen Union (siehe Info) und ein Zuschuss der Stadt, die so deutlich mache, dass sie hinter dem Projekt stehe.

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