Wetter Neuer Koloss hilft beim Winterdienst

Hermeskeil/Thalfang · Spezialisten haben für die Straßenmeistereien das größte und schwerste Silo für Auftausalze in Rheinland-Pfalz aufgebaut.

 Thomas Kohlhaas (links) und Peter Gorges von der Straßenmeisterei Hermeskeil staunen über die Ausmaße des neuen Salzsilos, das in Hermeskeil künftig den Winterdienst erleichtern soll.

Thomas Kohlhaas (links) und Peter Gorges von der Straßenmeisterei Hermeskeil staunen über die Ausmaße des neuen Salzsilos, das in Hermeskeil künftig den Winterdienst erleichtern soll.

Foto: Jürgen C. Braun

Spektakuläre „Himmelfahrt“ auf dem Gelände der Straßenmeisterei in Hermeskeil: Zwei für solche Extrem-Einsätze besonders geeignete und vorbereitete Unternehmen aus Deutschland und Belgien haben ein wahres Monstrum aus Stahl und verschiedenen Kunststoffen aufgestellt. 26 Meter hoch – das entspricht fast der halben Höhe des Turms der Martinuskirche – ragt die Spitze des mächtigen Silos in die Höhe. Dahinter liegt ein Lager mit zwei 50 000 Liter großen Tanks für das Feuchtsalz.

Zwölf Männer müssen sich im Kreis an den Händen greifen, um den riesigen Behälter vollständig zu umfassen. Das Silo soll die Arbeitsabläufe in der Hermeskeiler Straßenmeisterei, zu deren Bereich auch Thalfang gehört, in Zukunft erheblich erleichtern.

240 Tonnen Auftausalze, sagt Straßenmeisterei-Chef Arnold Eiden, fasse das neue Silo, das damit das größte beim Landesbetrieb Mobilität sei, einzigartig in seinen Dimensionen weit und breit. „Eigentlich wollten die Männer schon am Donnerstag alles erledigt haben, aber Sturm und Regen haben uns dann doch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da war es zu riskant, das Silo in die Höhe zu ziehen“, berichtet Eiden vom aufwendigen Aufbau der neuen Anlage.

Neben dem großen Volumen sei auch die kombinierte Kunststoff-Stahlbauweise, also das Material des Silos, ein Vorteil: „Das Eigengewicht ist relativ gering. Außerdem verursacht das Material keine Korrosionsprobleme.“ Vorgesehen ist das neue Silo ausschließlich für die Sole-Produktion. Eiden erläutert die Vorgehensweise: „Das Salz, aus dem die Sole produziert wird, wird mit einem LKW angeliefert und in das Silo hineingeblasen.“ Von dessen unterem Abschluss aus laufe es in einen Behälter in der angrenzenden Halle, der als Mischanlage funktioniere.

„In diesem Behälter wird dem Salz Wasser beigemischt, bis daraus eine 20-prozentige Sole entsteht.“ Diese Sole werde in den beiden 50 000-Liter-Tanks gelagert, die ebenfalls in der Halle fest verankert sind. „Von dort wird sie in unsere Feuchtsalzstreuer gepumpt, um sie dann als Gemisch mit Salz zum Abstreuen der Fahrbahn einzusetzen.“

7000 Liter Sole pro Stunde, sagt Eiden, der auch Chef der Straßenmeistereien in Thalfang und Saarburg ist, könnten auf diese Weise produziert werden. Bislang sei es noch ein recht milder Winter gewesen (siehe info). Wenn es aber so richtig heftig werde sei die automatische Soleproduktion ein Segen für alle Beteiligten.

 2500 Tonnen Salz lagern in diesem neu eingerichteten Silo.

2500 Tonnen Salz lagern in diesem neu eingerichteten Silo.

Foto: Jürgen C. Braun

„Das Problem für uns vor Ort ist nicht die Kälte, sondern es sind die starken Schneefälle“, schildert Eiden. Der von den Meteorologen gerne gebrauchte Begriff der „russischen Kältepeitsche“, mit dem die bevorstehenden eisigen Wetterbedingungen der nächsten Tage sehr bildhaft umschrieben werden, entlockt dem erfahrenen Winterdienstler aus dem Hochwald allerdings nur ein müdes Grinsen: „Das ist für uns ein ganz normaler Wintereinsatz.“

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